Je kryptischer, desto besser: Mindestens 15 Zeichen, darunter Groß- und Kleinbuchstaben sowie Ziffern und Sonderzeichen. So stellt sich der Sicherheitsanbieter Bitdefender das optimale Passwort vor. Die Realität sieht anders aus: Jeder vierte Internet-Nutzer setzt sein Kennwort aus nur sechs Zeichen zusammen, die zudem "nicht ausreichend komplex aufgebaut sind", wie Bitdefender berichtet.
Das geht aus einer Umfrage unter 1000 Usern aus 16 Ländern hervor. Demnach bestehen die Passwörter von 63 Prozent der Teilnehmer entweder nur aus kleinen oder nur aus großen Buchstaben. Lediglich fünf Prozent der Befragten kombinieren Klein- und Großbuchstaben mit Zahlen und Sonderzeichen. Ihnen gesteht Bitdefender zu, ihre Daten optimal zu schützen.
Gut drei von vier Nutzern (73 Prozent) verwenden ein und dasselbe Kennwort für den Zugang zu sozialen Netzwerken, zum Online-Banking und anderen Accounts. "Dieses riskante Verhalten kann dazu führen, dass Cyberkriminelle Zugriff auf sämtliche Accounts und somit auch auf die dort hinterlegten Daten erlangen", so die Autoren der Studie.
Vor dem Hintergrund des Verschwimmens von dienstlicher und privater Webnutzung dürfte diese Umfrage wieder einmal den Ruf nach klaren Policies am Arbeitsplatz laut werden lassen. IT-Security-Spezialist McAfee bezeichnet den Einsatz von Web 2.0 in Unternehmen denn auch als "komplexen Balance-Akt". In einer Studie von McAfee gaben sechs von zehn Befragten zu Protokoll, Sicherheitsvorfälle in Zusammenhang mit Web 2.0 erlebt zu haben.
Schuld sind aus Meinung der Entscheider vor allem die Mitarbeiter. Mehr als jeder Zweite (55 Prozent) glaubt, die Belegschaft sei nachlässig.
Jeder Zehnte verriet dem Interviewer sein Passwort
Bitdefener weiß in seiner Umfrage Kurioses zu berichten: Mehr als hundert Befragte verrieten dem Interviewer ihre persönlichen Passwörter. Sie wollten sich erkundigen, ob der Interviewer die Kennwörter für sicher halte, sagten sie.