Der Hype um Social-Media-Angebote ist - trotz Facebook, Youtube, Flckr, Linkedin, Twitter und Co. - offensichtlich vorbei. Zu diesem Ergebnis kommt das US-Marktforschungsunternehmen Gartner in der aktuellen Untersuchung "User Survey Analysis: Trends in Consumers’ Use of Social Media".
Müde User bei Social Media
Die Studie konstatiert bei Nutzern sozialer Netzwerke eine gewisse "Social-Media-Müdigkeit". Lediglich global starke Marken wie Facebook, Youtube oder Yahoo machen noch Fortschritte bei der User-Nutzung. Das gilt vor allem in Ländern, in denen diese bisher wenig stark vertreten waren. Für die Studie befragten die Marktforscher knapp 6.300 Personen im Alter zwischen 13 und 74 Jahren in insgesamt elf Ländern.
Im Schnitt verbringen die Befragten rund sechs Stunden pro Woche auf Instant-Messaging- und Chat-Plattformen, knapp vier Stunden in multifunktionalen sozialen Netzwerken und nur unwesentlich weniger in Studentennetzwerken. 24 Prozent der Befragten teilten mit, dass sie ihre bevorzugte Social-Media-Website inzwischen weniger häufig nutzen als direkt nach der Erstanmeldung.
Geringer Datenschutz bremst Social Media
Ein Drittel gab an, die Aktivitäten in sozialen Netzwerken aus Datenschutzgründen eingeschränkt zu haben. Dabei spielten Datenschutz und Datensicherheit bei erwachsenen Personen eine erheblich größere Rolle als bei Teenagern. Bei Letzteren war dies nur in 22 Prozent der Fälle der Grund für eine geringere Social-Media-Nutzung.
Auch sogenannte "Early Adopters" sind inzwischen nicht mehr so aktiv in sozialen Netzwerken wie zu Beginn. Das Interesse lässt mit der Zeit einfach nach. Die meisten der befragten Personen, nämlich 35 Prozent sind auf Facebook aktiv, weit dahinter folgen mit 12,5 Prozent das Video-Portal Youtube und mit knapp zehn Prozent die Plattform Yahoo.
Social-Media-Plattformen langweilen zunehmend
31 Prozent der Befragten, die aus jungen, mobilen und markenbewussten Nutzergruppen stammen, empfinden zudem die Inhalte ihrer bevorzugten Social-Media-Plattform zunehmend als langweilig. "Anbieter müssten diese Situation im Auge behalten und ihre Nutzer mit innovativen und diversifizierten Inhalten überzeugen", so Gartner-Analyst Brian Blau. Immerhin 37 Prozent der befragten Personen, die technikbegeistert sind und vor allem aus jüngeren Altersgruppen stammen, gaben an, ihre bevorzugte Social-Media-Plattform jetzt häufiger zu nutzen als früher.
Aus geografischer Sicht ist die Nutzung der sozialen Netzwerke in ausgereiften Märkten wie Japan, Großbritannien und USA nach wie vor sehr intensiv. Jeweils 40 Prozent der Befragten aus diesen Ländern nutzen ihre bevorzugte Social-Media-Website ebenso häufig oder sogar mehr als zu Beginn. Beim restlichen Fünftel hat das Interesse daran nachgelassen. Auf der anderen Seite des Spektrums nutzen zwischen 30 und 40 Prozent der Social-Media-User aus den Ländern Brasilien und Russland, aus diesen stammen die meisten der befragten Personen, soziale Netzwerke inzwischen weniger häufig als am Anfang.
Deutsche vernetzen sich bevorzugt mit Schulfreunden
Lediglich acht der insgesamt 30 untersuchten sozialen Netzwerke wurden in mehr als einem Land genutzt - was zeigt, dass der Trend zu lokalen Webseiten geht. Das gilt insbesondere für Deutschland. Im Vergleich mit den anderen Ländern tummeln sich Deutsche am häufigsten auf Webseiten zur Vernetzung mit alten Schulfreunden. Social-Media-Marktführer in Russland ist der Facebook-Klon VK und in China ist es QQ.