Der Chipkonzern Nvidia profitiert vom Boom bei Anwendungen mit künstlicher Intelligenz. Nun soll ein Cloud-Angebot dafür das Geschäft ausbauen. Im vergangenen Quartal übertraf Nvidia trotz deutlicher Rückgänge bei Umsatz und Gewinn die Markterwartungen. Die Aktie sprang im nachbörslichen Handel am Mittwoch um fast neun Prozent hoch.
Es war vor allem das Geschäft mit Rechenzentren, das die Einbußen bei Grafikkarten abfederte. Der nun mit Abstand größte Nvidia-Bereich wuchs im Jahresvergleich um elf Prozent auf 3,62 Milliarden Dollar. Nvidias Technologien eignen sich gut für Angebote auf Basis künstlicher Intelligenz. Der Konzern will auf den Trend weiter eingehen und seine Ressourcen durch Partnerschaften mit großen Anbietern von Cloud-Diensten breiter verfügbar machen, wie Nvidia-Chef Jensen Huang sagte.
Dafür solle Nvidia-Infrastruktur mit leistungsstarken Computern in Rechenzentren etwa von Google oder Microsoft installiert werden, damit Unternehmen darauf zugreifen können, erläuterte er in einer Telefonkonferenz mit Analysten. Dies könne den Einsatz von Anwendungen mit künstlicher Intelligenz wie des aktuell populären Text-Automaten ChatGPT in Firmen beschleunigen. Die Berechnung solcher KI-Modelle sei in den vergangenen zehn Jahren eine Million Mal schneller geworden, betonte Huang. Wir seien zweifelsfrei in einer neuen Computer-Ära.
Umsatz bei Grafikkarten rückläufig
Bei Grafikkarten fiel der Umsatz im vergangenen Quartal um 46 Prozent auf 1,83 Milliarden Dollar. Dem Geschäft machen das Schrumpfen des PC-Marktes sowie das abgekühlte Interesse an Kryptowährungen zu schaffen, für deren Erzeugung oft Grafikkarten von Nvidia eingesetzt werden.
Insgesamt sank Nvidias Umsatz im Ende Januar abgeschlossenen vierten Geschäftsquartal um 21 Prozent auf 6,05 Milliarden Dollar (5,71 Mrd Euro). Analysten hatten eher mit sechs Milliarden Dollar gerechnet. Unterm Strich fiel der Gewinn um 53 Prozent auf gut 1,4 Milliarden Dollar. Mit der Umsatzprognose von etwa 6,5 Milliarden Dollar für das laufende Quartal übertraf Nvidia ebenfalls die Analysten-Erwartungen. (dpa/ad)