Das Mobilfunkunternehmen Telefónica hat als dritter deutscher Netzbetreiber Antennen in dem Übertragungsstandard 5G aktiviert. Die Anschaltphase mit rund 150 Funkstationen in fünf Großstädten habe begonnen, teilte Telefónica am Samstag mit. Von diesem Dienstag an können Kunden der Telefónica-Marke O2 das Netz nutzen, wenn sie einen entsprechenden Tarif und ein 5G-kompatibles Endgerät haben.
Die Stationen stehen in Berlin, Hamburg, München, Frankfurt am Main und Köln - dort decken sie aber nur einen kleinen Teil des Stadtgebiets ab. Die Aktivierung ist ein erster Schritt, in den kommenden Monaten soll Telefónicas Ausbau schnell vorankommen. Noch in diesem Monat sollen Stationen in zehn weiteren Großstädten hinzukommen, etwa in Düsseldorf, Münster und Essen. Telefónica ist beim 5G-Ausbau spät dran, da das Unternehmen zunächst noch Funklöcher im 4G-Standard schließen musste.
Die Wettbewerber Vodafone und Deutsche Telekom sind deutlich weiter, sie begannen bereits 2019 mit dem 5G-Ausbau. Vodafones Netz in dem neuen Standard umfasst inzwischen gut 400 Standorte mit etwa 1.200 Antennen, in ihrer Reichweite leben nach Unternehmensangaben etwa 2,6 Millionen Menschen. Die Deutsche Telekom liegt sogar schon bei mehr als 10.000 Standorten mit gut 30.000 Antennen - dem Bonner Konzern zufolge könnte damit die Hälfte der Bevölkerung in ihr 5G-Netz kommen. O2 will in zwei Jahren gut die Hälfte der Bevölkerung mit 5G versorgen können.
Verglichen mit dem Vorgänger-Standard ist 5G bis zu 100 Mal schneller. Vor allem für die Industrie ist die Echtzeit-Übertragung wichtig. (dpa/rs)