Die Bundesverwaltung könnte durch einen Austausch der Arbeitsplatzsysteme ihr selbst gestecktes Ziel, den Energieverbrauch im IT-Betrieb bis 2013 um 40 Prozent zu reduzieren, im Desktop-Computer-Bereich schon heute erreichen. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Szenario-Untersuchung der Managementberatung Bearing Point. Moderne IT-Umgebungen seien demnach wesentlich energieeffizienter als gerade einmal drei Jahre alte Systeme.
Untersucht wurde dabei nach eigenen Angaben ein klassischer, drei Jahre alter Desktop-Computer, wie er gegenwärtig noch in vielen deutschen Behörden zum Einsatz kommt. Der Energieverbrauch wurde bei gleichem Betrieb mit einem neuen Desktop-Modell mit energieeffizienter Hardware und Softwarekonfiguration sowie einem Thin-Client verglichen. Alle Systeme wurden mit Windows ausgestattet.
Demnach verbrauchen Thin-Clients und neue Desktop-Computer weniger als die Hälfte der Energie im Vergleich zu bestehenden Systemen. Letztere würden den Verbrauch sogar um bis zu 63 Prozent reduzieren. Die gegenwärtig verwendeten Referenz-Computer verbrauchen im aktiven Modus alle fünf Minuten 123,55 Watt, der moderne Rechner nur noch 41,29 Watt.
Dabei überrasche, so Bearing Point, dass Thin Clients entgegen der gängigen Annahme nicht energieeffizienter arbeiten als moderne Desktop-Computer. „Die Einsparungen bei den schlanken Endgeräten, welche durch Auslagerung der Datenverarbeitung erzielt werden, stehen einem entsprechend höheren Bedarf im Rechenzentrum gegenüber. Hinzu kommt, dass die Energieaufnahme von Desktop-Computern durch die Weiterentwicklung von Chiptechnologien und Netzteilen sowie einer Optimierung der Betriebssysteme in den letzten Jahren erheblich gesenkt werden konnte", sagt Stefan Pechardscheck von Bearing Point.
Green-IT ist ein strategischer Faktor zur Kostensenkung
„Welche IT-Architektur letztendlich zur höchsten Kostenreduktion führt, muss jedoch individuell bewertet werden. Immense Vorteile bietet eine Umstellung für Verwaltung und Unternehmen in jedem Fall", so Pechardscheck .
Neben der Client-Architektur beeinflussen zusätzliche Hardwarekomponenten, wie sparsame Netzteile und Server, den Verbrauch erheblich. Ein optimales Ergebnis sei jedoch nicht nur von technischen Voraussetzungen, sondern auch Anwendungsanforderungen und Nutzerverhalten abhängig. Konfigurationen der Software, wie energieeffiziente Einstellungen, das richtige Energieschema oder Vorgaben für automatische Abschaltzeiten, seien mitunter ebenso entscheidend. „Bei richtigem Einsatz können sich die Kosten für die Einrichtung eines modernen, grünen IT-Betriebs durch Energieeinsparungen innerhalb von zwei Jahren amortisieren. Green IT-Initiativen sollten daher als strategischer Faktor zur Kostensenkung gesehen werden", sagte Pechardscheck.
Die komplette Studie „Thin Client versus Desktop-Computer - Wer spart mehr Strom?" kann man hier anfordern.