Business as a Service

Offener Austausch als neues Lernkonzept

08.09.2011 von Elke Senger-Wiechers
Klassische Schulungen haben ausgedient: Mitarbeiter sollen in Zukunft deutlich mehr durch offenen Austausch untereinander und mit Kollegen anderer Unternehmen lernen. Die entsprechende Infrastruktur soll die IT als Business as a Service (BasS) beisteuern.
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Wissen gilt als eine der wichtigsten Ressourcen in der heutigen Zeit und auch Unternehmen sichern durch aktuelles Wissen ihrer Mitarbeiter ihre eigene Wettbewerbsposition. Neue Informations- und Kommunikationstechnologien machen neue Lernformen möglich, die von den "Digital Natives" häufig auch nachgefragt und selbstverständlicher angenommen werden. Gleichzeitig bietet diese Veränderung in der Lernkultur die Chance, den größten Wissenszuwachs künftig durch eine stärkere Vernetzung im eigenen Unternehmen und über Unternehmensgrenzen hinaus zu erzielen. Dieser Ansicht ist die Management-Beratung Detecon. In ihrem Opinion-Paper "Learning Enterprise 2.0" sagen die Berater voraus, dass 70 Prozent der zukünftigen Weiterbildung über offenen Austausch unter Kollegen oder mit Fachkräften anderer Unternehmen stattfindet. Langfristig sehen sie den Anteil des klassischen Mitarbeitertrainings bei nur noch zehn Prozent.

Zwangsläufig verändern sich dadurch auch die Bildungsstrukturen der Unternehmen, so die Autoren der Studie weiter. Über soziale Netzwerke könnten Brainstormings und Ideenbörsen mit tausenden von Teilnehmern organisiert werden, die aus unterschiedlichsten Wissensgebieten und Kulturen kommen. "Als Voraussetzung dafür müssen Unternehmen ihre Bildungs- und Innovationsstrukturen verändern", sagt Jörg Sander, Principal Consultant bei Detecon und einer der Ko-Autoren des Papiers. Bildungsangebote müssten in Zukunft auf kleine Zielgruppen oder sogar individuell ausgerichtet sein. Für die IT bedeute dies: "Business as a Service ersetzt starre IT-Infrastrukturen und monolithische, oft unflexible Lernmanagement-Systeme", so Sander weiter.

Neue Lernarchitekturen führen Mitarbeiter zusammen

Als Konsequenz aus diesem Umbruch fordert Detecon Lernarchitekturen, die die Mitarbeiter zusammenführen und über die sie ihr Wissen und ihre Ideen teilen können. Wichtiger würden zum Beispiel Partnerschaften zwischen Hochschulen und Unternehmen. Das erleichtere einerseits Studierenden den Berufseinstieg und öffne andererseits universitäre Lehrveranstaltungen für Berufstätige. Vor allem aber müssten Unternehmen ihre innerbetriebliche Vernetzung als zukünftig essentieller Bestandteil des Lernens fördern. Dies gelinge zum Beispiel über eine offene Raumeinteilung der Büros oder über entsprechend aufbereitete Social-Media-Netzwerke mit einer hohen Interaktivität und Informationsdichte.

Das Paper "Learning Enterprise 2.0 - Lernen und Wissen im Unternehmen der Zukunft" ist kostenfrei auf der Website von Detecon als Download erhältlich.