Über die Verlängerung von Zipses Vertrag hatte das "Handelsblatt" bereits vergangene Woche berichtet. Der 59-Jährige Zipse steht seit August 2019 an der Spitze des Dax-Konzerns, hat das Chinageschäft stark ausgebaut und im vergangenen Jahr einen Rekordgewinn eingefahren. In den nächsten drei Jahren soll er die ganz auf Elektroantriebe zugeschnittene "Neue Klasse" von BMW auf den Markt bringen, den Anteil der E-Autos am Absatz auf ein Drittel steigern und die Digitalisierung vorantreiben.
Reithofer sagte: "In einer Phase globaler Krisen und tiefgreifender Transformation hat die BMW Group unter seiner Führung nicht nur verlässlich robuste Ergebnisse erzielt, sondern auch ihre Führungsposition im globalen Wettbewerb nachhaltig gestärkt." Betriebsratschef Martin Kimmich sagte: "Die gute Zusammenarbeit zwischen Vorstand und Betriebsrat wird mit der Wiederbestellung von Oliver Zipse fortgeführt." Man werde "weiterhin gemeinsam konstruktive Entscheidungen treffen".
Jochen Goller ab November neuer Vertriebsvorstand
Aufsichtsratschef Norbert Reithofer sagte: "Mit Jochen Goller berufen wir einen international erfahrenen Vertriebsmanager in den Vorstand, der als ausgewiesener China-Experte den größten Markt der BMW Group wie kaum ein Zweiter kennt." Der 57-jährige ist schon seit 1999 bei BMW, war 2004 bis 2009 Marketingleiter in China, dann Leiter der Marke Mini und kehrte 2015 nach China zurück - zunächst als Vertriebschef von BMW im weltweit größten Automarkt, dann als China-Chef des Konzerns.
Der 59-jährige Pieter Nota, dessen Vertrag eigentlich noch bis 2024 läuft, soll seinen Posten für Goller schon zum 1. November räumen. Zum Abschied erhielt er aber großes Lob. Reithofer sagte, unter seiner Führung sei BMW dieses Jahr auf Kurs, beim Verkauf "das Vor-Corona-Niveau zu erreichen oder sogar zu übertreffen". Er habe den Vertrieb digitalisiert und mit dem Agenturmodell neu aufgestellt. Der Niederländer hatte seine Kariere bei Unilever begonnen, war Vorstand bei Beiersdorf und Philips und 2018 zu BMW gekommen. (dpa/rs)