"Unsere Kunden haben im ersten Quartal 2020 so viel gehandelt wie nie zuvor", sagte Comdirect-Chefin Frauke Hegemann bei der Vorlage der Quartalszahlen am Dienstag in Quickborn bei Hamburg. Nachdem sich der Gewinn vor Steuern im fortgeführten Geschäft dadurch auf 77,9 Millionen Euro mehr als versechsfachte, rechnet der Vorstand für das Gesamtjahr 2020 jetzt mit einem Vorsteuerergebnis von 130 bis 150 Millionen Euro. Bisher hatte er 100 bis 120 Millionen Euro angepeilt.
Im ersten Quartal erteilten die Kunden der Bank rund zwölf Millionen Handelsaufträge - mehr als doppelt so viele wie im Vorjahreszeitraum. Der Provisionsüberschuss legte dadurch um knapp 120 Prozent zu. Die Furcht vor ausfallenden Krediten hält sich bei der Comdirect bisher in Grenzen. "Im Kreditgeschäft mit Privatkunden waren bislang keine wesentlichen Auffälligkeiten im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie zu verzeichnen", heißt es im Quartalsbericht. Die Bank legte rund 200 000 Euro für mögliche Kreditausfälle zurück.
Unter dem Strich verdiente die Comdirect im ersten Quartal knapp 55,9 Millionen Euro, knapp viermal so viel wie ein Jahr zuvor. Einen Sondergewinn aus dem Vorjahresquartal herausgerechnet, fiel der Zuwachs noch deutlicher aus. Die Comdirect, die selbst börsennotiert ist, steht kurz vor der Komplettübernahme durch die Commerzbank und soll absehbar in den Frankfurter Mutterkonzern integriert werden. (dpa/ad)