Das Management solle auf einer kurzfristig einzuberufenden Betriebsversammlung am Donnerstag Auskunft gegeben, teilte der Betriebsrat am Mittwoch in Rüsselsheim mit. Nach einem unbestätigten Medienbericht denkt der französische Opel-Mutterkonzern PSA darüber nach, sich von einem Teil des Entwicklungszentrums zu trennen. PSA und Opel hätten mehrere Entwicklungsdienstleister sondiert, damit diese Übernahmeangebote vorlegen, berichtet die französische Zeitung "Le Monde".
"Ein (Aus-)Verkauf der Opel-Entwicklung würde Opel die Zukunft nehmen", kritisierte der Betriebsrat. Sollte die Information der französischen Presse der Wahrheit entsprechen, würde dies bedeuten, dass PSA und das Opel-Management sich seit längerem in Verkaufsgesprächen befänden und wissentlich der IG Metall und der Einigungsstelle die Unwahrheit gesagt hätten.
Ende Mai hatten sich Unternehmen und Arbeitnehmer auf eine Beschäftigungssicherung bis einschließlich Juli 2023 geeinigt. Gegen Lohnzugeständnisse der verbleibenden Beschäftigten sicherte Opel zu, den Stamm in den deutschen Standorten von bislang rund 19 000 Menschen nur um 3700 zu vermindern, auf freiwilliger Basis über die verschiedenen Abfindungs- und Vorruhestandsprogramme.
Ein Opel-Sprecher erklärte, der Autobauer lote für das Entwicklungszentrum mögliche Partnerschaften aus. Das Sanierungsprogramm "PACE" könne zusätzlich zu internen organisatorischen Maßnahmen "auch strategische Partnerschaften umfassen". Bisher seien keine Entscheidungen getroffen. (dpa/ad)