Fraunhofer Gesellschaft sieht quelloffene Lösungen im Trend

Open Source - eine echte Alternative bei Kollaborationsplattformen

08.02.2008 von Christiane Pütter
Die Fähigkeit eines Unternehmens, mit Partnern, Kunden und Dienstleistern zu kooperieren, entwickelt sich immer mehr zum Wettbewerbsfaktor. Der CIO muss dabei den Enabler stellen - und wenn er das auch noch kostengünstig tun will, steht ihm eine Reihe Open-Source-Kollaborationsplattformen zur Verfügung. Das Fraunhofer Institut Arbeitswirtschaft und Organisation (IAO) gibt Tipps, worauf bei der Auswahl zu achten ist.

Je mehr Kooperation, umso höher die Anforderungen an das Management der Zusammenarbeit. Quelloffene Lösungen bieten sich aus Sicht der Forscher an, weil sie ohne großen Arbeits- und Mittelaufwand an individuelle Arbeitsumgebungen angepasst werden können.

Grundsätzlich biete Groupware in drei Bereichen Unterstützung: Kommunikation, Kooperation und Koordination, so die Autoren der Studie. Für den Einsatz von Open Source-Produkten sprächen unter anderem folgende Pluspunkte:

Die Autoren der Studie sehen aber auch das große "Aber". So führen sie an, dass bei quelloffener Software grundsätzlich keine Garantien und Gewährleistungsansprüche geltend gemacht werden können. Genauso fehlt meist ein Support.

Integration - Für und Wider

Außerdem unterscheiden sich viele OS-Programme deutlich von den üblichen Standard-Lösungen, so dass die Mitarbeiter für den Umgang damit aufwändig geschult werden müssen.

Die Funktionalitäten der Plattformen.

Was die Anpassbarkeit quelloffener Software betrifft, ist die Haltung der IAO zwiegespalten. Einerseits gilt es als Vorteil, dass sich die Programme wegen des offenen Codes leicht den individuellen Bedürfnissen des Unternehmens anpassen oder in Standard-Software integrieren lassen. Andererseits ist die Integrität der Komponenten im Einzelfall eben genau zu prüfen - mitunter gibt es negative Überraschungen, weil sich die Integration als kompliziert erweist.

Bezüglich der technischen Anforderungen an die IT-Landschaft gehen die Autoren der Studie davon aus, dass in den meisten Fällen ein WAMP- oder Lamp-System bereitgestellt werden muss (Windows beziehungsweise Linux plus Apache-Server plus MySQL-Datenbank plus PHP als Skript-Sprache).

Kommunikation: Muss es Echtzeit sein oder nicht?

Die IAO hat 17 Kollaborationsplattformen miteinander verglichen und kommt zu dem Schluss, dass alle ihre Stärken und Schwächen haben und die Wahl von den jeweiligen Anforderungen des CIO abhängt. Das mag im ersten Moment wenig hilfreich klingen. Dankenswerterweise nennen die Forscher einige Kriterien, die bei der Entscheidung eine Rolle spielen sollten:

Die Frauhofer Gesellschaft hat die Studie unter dem Titel "Webbasierte Open Source-Kollaborationsplattformen" herausgegeben.