Business Intelligence (BI) und seine Anwender - hier herrscht im Großen und Ganzen Zufriedenheit. So lässt sich eine Umfrage zusammenfassen, die die Marktforscher von BARC (Business Application Research Center) aus Würzburg unter mehr als 2000 Nutzern durchgeführt haben.
BARC erhebt in dieser "The BI Survey" typischerweise einen sogenannten BBI - Business Benefit Index. Dieser zeigt die allgemeine Zufriedenheit auf. In der ersten Umfrage dieser Art - sie wurde 2004 durchgeführt - lag der BBI bei einem Wert von 4,3. Voriges Jahr erreichte er 3,9. In den BBI fließen verschiedene Faktoren ein, zum Beispiel besseres Berichtswesen, geringere Kosten und sinkende Zahl von Mitarbeitern, die sich um Informationsbeschaffung kümmern.
Dass der Wert voriges Jahr vergleichsweise niedrig lag, wollte BARC-Analystin Melanie Mack in einem Gespräch mit CIO.de nicht als Zeichen sinkenden Nutzwerts verstanden wissen. Vielmehr ging sie davon aus, dass einerseits der Markt reift und andererseits die Erwartungen der Anwender steigen.
In der jetzt vorliegenden "The BI Survey 10" erreicht der BBI einen Wert von 4,9 - das ist mit dem Index der Vorjahre aber nicht vergleichbar: Denn: BARC hat zusätzliche Faktoren in die Berechnung aufgenommen. Außerdem sind mehrere neue, kleine Anbieter mit im Pool. Werden diese Effekte herausgerechnet, geht BARC von einem leichten Anstieg des Vorjahres-BBI aus.
Ein Blick auf die 26 untersuchten Anbieter zeigt, dass Evidanza, Dimensional Insight und Panorama mit Werten von 6,4 bis 6,1 am besten abschneiden. Es folgen in den Top Ten: Cubeware, Microsoft SSAS, BOARD, Jedox, Bissantz, Arcplan und Phocas. Dabei kommt der Zehntplatzierte auf einen Wert von knapp 5,2.
Im Mittelfeld (Rang elf bis 15) liegen MicroStrategy, Tableau, QlikTech und Microsoft SSRS sowie TARGIT und Information Builders. Die Befragten benoten sie mit 5,1 bis knapp 4,7.
Die letzten Zehn der Skala bilden Cyberscience, IBM Cognos TM1, MIK, SAS, Oracle BIEE, Oracle Hyperion, Jaspersoft und SAP BO Webl sowie SAP BW BEx Suite und IBM Cognos 8 BI/10. Ihre Werte reichen von gut 4,6 bis 3,6.
Anwender nicht immer einig
Hinter diesen Gesamturteilen stehen teilweise sehr unterschiedliche Bewertungen. Beispiel Evidanza: Dem Gesamtsieger gestehen "nur" dreizehn Prozent aller Befragten zu, die Erwartungen übererfüllt zu haben - bei Tableau (Gesamtrang 12) sind es 30 Prozent.
Über Oracle BIEE (Gesamtrang 21) sagen 17 Prozent, die Lösung habe "keines oder nur wenige" der gesetzten Ziele erfüllt. Dass die Ziele übertroffen wurden, erklären gleichzeitig dreizehn Prozent - derselbe Prozentsatz wie bei Gesamtsieger Evidanza.
Sehr ungleich verteilt sind die Meinungen zum Beispiel über Jaspersoft (Gesamtplatz 23): Mit 36 Prozent erklärt gut jeder Dritte, die Software habe die Erwartungen "voll erfüllt" - andererseits geben aber auch 16 Prozent zu Protokoll, nur teilweise zufrieden zu sein und elf Prozent sagen, die Lösung habe keines bis wenige der Ziele erfüllt.
Blick hinter die Gesamtwertungen
Deutlich anders etwa bei Oracle Hyperion (Gesamtplatz 22): Hier konzentrieren sich mit 56 Prozent mehr als die Hälfte der Nennungen auf die Kategorie "hat die Erwartungen im Großen und Ganzen erfüllt".
Als einziger der 26 Anbieter kann Cubeware (Gesamtrang vier) für sich in Anspruch nehmen, dass die schlechteste Wertung "keine bis wenige Erwartungen erfüllt" nicht ein einziges Mal angekreuzt wurde. Der letzte der Top Ten, Phocas, kommt aber auch nur auf ein knappes Prozent in dieser Kategorie.