Auf einer Veranstaltung präsentiert Ellison zwei neue Cloud-Angebote. Zum einen könnten Kunden mit On-Premise-Lizenzen diese auch für Oracles Platform-as-a-Service-(PaaS-)Angebote nutzen. Oracle nennt das Angebot "Bring Your Own License to PaaS". Es könne zu erheblichen Kosteneinsparungen beim Wechsel in die Cloud führen, hieß es. Zum anderen hätten Kunden mit den neu eingeführten "Universal Credits" künftig die Möglichkeit, ein Prepaid-Guthaben für Cloud-Services zu erwerben. Dieses Guthaben könnten sie flexibel für alle bestehenden und künftigen Dienste in der Oracle Cloud und der "Oracle Cloud at Customer" einsetzen.
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Ellison sagte: "Wir verändern die Art und Weise, wie Unternehmen Cloud Services buchen, komplett." Viele Unternehmen seien generell an Cloud Computing interessiert, wollten aber sowohl niedrige Kosten als auch eine hohe Flexibilität. Außerdem fänden sie die Cloud zu komplex und vermissten die Möglichkeit, ihre Investitionen auf verschiedene Services zu verteilen. Zudem gebe es ein Interesse an mehr Transparenz und Kontrolle über die Cloud-Kosten.
Bisher konnten Oracle-Kunden ihre On-Premise-Lizenzen schon für Infrastructure as a Service (IaaS) nutzen. Jetzt soll das auch für das PaaS-Angebot möglich werden. Das gilt unter anderem für Datenbanken, Middleware und Analytics. Die Lizenzen werden auf die Cloud-Services angerechnet, sodass sich der PaaS-Preis auf einen Bruchteil reduziert.
Universal Credits: PaaS- und IaaS-Services flexibel nutzen
Mit Universal Credits führt Oracle zudem ein neues Kauf- und Nutzungsmodell für Cloud-Services ein. Kunden erwerben dabei ein Guthaben, das sie nach Bedarf für aktuelle und künftige PaaS- und IaaS-Services einsetzen können. Es gilt für die Oracle Cloud und die "Oracle Cloud at Customer". Wie der Hersteller versichert, könnten Kunden so ihre Kosten besser kontrollieren und das Lizenz-Management vereinfachen. Mit nur einem Vertrag hätten sie Zugang zum gesamten Oracle-Cloud-Portfolio. Auch neue Dienste können Kunden mit ihren Universal Credits nutzen, und sie hätten die Möglichkeit, ein Upgrade für Services zu erwerben, diese zu erweitern oder von einem Rechenzentrum in ein anderes zu übertragen. Die neuen Oracle sind ab dem 25. September 2017 verfügbar.
Starke Geschäftszahlen, mäßiger Ausblick
Wenige Tage vor dieser Ankündigung hatte Oracle seine Geschäftszahlen für das Ende Oktober abgeschlossene erste Fiskalquartal 2018 bekanntgegeben. Mit Einnahmen von 9,2 Milliarden Dollar und einem Gewinn von 62 Cent je Aktie übertraf das Unternehmen zwar die Erwartungen der Wallstreet-Analysten, doch der verhaltene Ausblick auf das laufende zweite Quartal sorgte für schlechte Stimmung unter den Börsianern.
Immerhin konnte der Datenbank-Primus seine Cloud-Umsätze im abgelaufenen Berichtszeitraum gegenüber der Vorjahresperiode um 51 Prozent steigen. Um die 40 Prozent der Einnahmen entfallen derzeit auf das Cloud-Business. In einer Börsenmitteilung von Anfang September heißt es, dass Oracle die leistungsbezogene Bezahlung seiner Topmanager stark davon abhängig macht, ob die Cloud-Performance stimmt. Hintergrund ist, dass der Spätstarter den Abstand zu den Marktführern Amazon Web Services und Microsoft verkürzen möchte. (Oracles Bonusregelungen im Überblick).