IT Transformation Strategy 2020

Osram-CIO Mossanen braucht kein globales RZ mehr

15.05.2017 von Wolfgang Herrmann
Die digitale Transformation läuft beim Leuchtsystemhersteller Osram auf vielen Ebenen. CIO Kian Mossanen hat die meisten Geschäftsanwendungen in die Cloud verlagert und eigene globale Rechenzentren geschlossen. Für die Digitalisierung spielen IoT und Master Data Management eine wichtige Rolle.

Das "größte IT-Projekt in der Geschichte Osrams" hat Mossanen schon abgehakt. Mit dem Carve-out des traditionellen Lampengeschäfts in das neue Unternehmen Ledvance (siehe unten "Background") trennte er die komplexen IT-Strukturen auf und konsolidierte zugleich die Osram-Rechenzentren für kaufmännische und weitere Anwendungen in die Cloud. Doch das war erst der Anfang. Mit einer umfassenden Transformationsstrategie will der gelernte Betriebswirt die Konzern-IT fit machen für neue Geschäftsfelder und die Herausforderungen der Digitalisierung.

Osram entwickelt sich zum Softwareunternehmen, sagt CIO Kian Mossanen: „Die IT muss dabei zum Treiber der Veränderung werden.“
Foto: Osram

In Mossanens Büro im Münchner Norden hängt ein schickes Surface Hub von Microsoft. Darüber wickelt er sämtliche Videokonferenzen ab. "Das funktioniert sehr einfach und nahtlos beispielsweise über Outlook-Einladungen", berichtet er. Das Riesen-Tablet symbolisiert zugleich Osrams "Future Workplace Strategy". Seit Januar 2017 arbeitet der Konzern weltweit mit einem standardisierten, cloud-basierten Workplace auf der Grundlage von Office 365.

Die Daten würden von Microsoft in Europa gehosted, betont der CIO. Auch für die Client-seitige Hardware hat er sich auf einen einzigen Anbieter festgelegt, gleiches gilt für Datenleitungen und Weitverkehrsnetze. Hier setzt der IT-Chef auf AT&T: "Wir haben jetzt nur noch einen globalen Netzwerk-Provider." Nach einer konzernweiten Migration betreue AT&T heute die WAN-Infrastruktur für 121 Standorte in 40 Ländern.

Wie konsequent Mossanen seine Outsourcing-Strategie verfolgt, zeigt sich auch an anderen Stellen. So betreibt beispielsweise der international tätige Dienstleister Stefanini den Service Desk für alle Osram-User weltweit. Im Bereich Application Services kooperieren die Münchner seit April 2016 mit Cognizant . Dennoch muss der CIO im Konzern-Backend noch umfangreiche Konsolidierungsvorhaben stemmen. Sie sind Bestandteil der neuen "IT Transformation Strategy 2020". Im Kern geht es dabei um die drei Säulen "Rightsizing" der Anwendungslandschaft, Master Data Management und SAP S/4 HANA.

Rightsizing heißt Konsolidieren

Der einst von IBM geprägte Anglizismus Rightsizing bedeutet in diesem Kontext schlicht Konsolidierung der über viele Jahre gewachsenen Applikationsstruktur auf nur noch wenige Systeme. Hintergrund ist Osrams eigener Carve-out aus dem Siemens-Konzern im Jahr 2013. Etliche Altanwendungen aus dieser Zeit sind noch in Betrieb, so Mossanen. Osram betreibe zu viele verschiedene SAP-Systeme , die immerhin seit Juni 2016 in der IBM-Cloud gehosted würden.

Bei der Konsolidierung gehe es aber auch um funktionale Erweiterungen der verbleibenden Systeme, beispielsweise im Bereich E-Commerce. Vor allem die kundenorientierten Anwendungen müssten modifiziert werden. Vor der Ledvance-Abspaltung mit dem klassischen Leuchtmittel-Geschäft war Massenfertigung und -vermarktung im B2C-Umfeld für Osram erfolgskritisch. Nun aber gewinne das B2B-Projektgeschäft an Bedeutung, das andere Anforderungen an die IT-Systeme stelle.

Die Top-CIOs der Industrie
Karsten Rösener
Als CDO soll Karsten Rösener seit 1. Februar 2024 die Haus Cramer Gruppe digitalisieren. Zum Unternehmen gehören unter anderem die Marken Warsteiner und König Ludwig.
Patrick Wader
Seit Juli 2024 leitet Patrick Wader die IT der BSH Hausgeräte GmbH. Sein Vorgänger Robert Müller wechselt ins Management Board von Bosch Digital.
Frank Liptow
Seit Januar 2022 ist Frank Liptow Corporate Vice President IT der Siltronic AG. Er folgt auf Günter Riedhofer. In seiner neuen Rolle berichtet Liptow an Siltronic-CFO Rainer Irle. Liptow kommt von der Jenoptik AG.
Hanna Hennig
Hanna Hennig ist seit Januar 2020 CIO der Siemens AG. Sie kommt von Osram. Beim Lichtkonzern war Sie seit Juli 2018 CIO. Davor arbeitete Sie bei E.ON. Dort war sie seit Dezember 2013 als Geschäftsführerin der E.ON Business Services GmbH in München für die weltweite Versorgung von IT-Dienstleistungen der E.ON und Uniper Gruppe verantwortlich.
Ulrike Hetzel
Ulrike Hetzel hat Anfang 2023 den Vorsitz des Bereichsvorstands von Bosch Digital übernommen. Die neue Konzerneinheit ist entstanden aus der Zusammenlegung der ehemaligen Corporate IT sowie der IoT-Tochter Bosch.IO.
Volker Lang
Volker Lang ist bei der Thyssenkrupp Steel Europe AG als CIO verantwortlich für IT-Organisation und die digitale Transformation. Im Mai 2022 wurde Lang zum CIO & Head of Digital Solutions berufen.
Markus Grubwinkler
Markus Grubwinkler ist seit März 2019 Head of IT des Fertighaus-Anbieters Haas Group aus Falkenberg. Zuvor war Grubwinkler Head of IT Project-Portfolio-Management & CRM beim Automobilzulieferer Dräxlmaier.
Tobias Lange
Seit Oktober ist Tobias Lange neuer IT-Chef von Freudenberg. Sein Vorgänger Harald Berger wechselt zum Tochterunternehmen Freudenberg Flow Technologies.
Christian Hefele
Beim Industriekonzern Handtmann hat Christian Hefele den CIO-Posten von Bodo Deutschmann übernommen. Seit 1. April 2022 agiert Hefele als CIO und Bereichsleiter IT der Handtmann Service GmbH & Co. KG.
Dirk Altgassen
Seit September 2015 ist Dirk Altgassen (45) Group CIO bei Etex in Belgien. Etex ist eine Gruppe von weltweit agierenden Industrieunternehmen, die als Hersteller und Händler von Baustoffen tätig sind. Die Position wurde neu geschaffen. Altgassen war zuvor CIO beim Düsseldorfer Armaturen-Hersteller Grohe. Seine wichtigsten anstehenden Aufgaben bei Etex: IT-Alignment und Digitalisierung.
Lutz Seidenfaden
Lutz Seidenfaden ist seit Juni 2020 CIO (SVP Information Technology) beim Münchner Treibwerk-Hersteller MTU Aero Engines. Seidenfaden kommt von Industrieunternehmen Festo, wo er zuletzt die Stelle des Head of IT Services besetzte. Seine Vorgängerin Pamela Herget-Wehlitz wechselte zur Personalberatung JBH-Herget als Managing Partner.
Marc Votteler
Anfang November 2021 übernimmt Marc Votteler die CIO-Position bei der Schaeffler-Gruppe. Sein Vorgänger Harald Giesser zieht sich in den Ruhestand zurück.
Thomas Speck
Nach knapp drei Jahren bei der Trumpf GmbH macht Thomas Speck den nächsten Karriereschritt. Seit 1. Juni ist der Wirtschaftsinformatiker CIO des Werkzeugmaschinenherstellers und berichtet an Chief Digital Officer (CDO) Mathias Kammüller.
Harm Ohlmeyer
Nachdem Global CIO Fumbi Chima Adidas verlassen hat übernimmt Finanzvorstand Harm Ohlmeyer die Leitung der Konzern-IT im Interim.
Fernando Burgos
Zum 1. Oktober 2024 hat Fernando Burgos die IT-Leitung von Vodafone Deutschland übernommen. Er kommt von der Santander Bank.
Marcus Sassenrath
Seit 1. November 2019 ist Marcus Sassenrath Vice President IT beim Kupferproduzenten Aurubis. Er folgt auf Andreas Schuhmann. Sassenrath kommt von der BPW Bergische Achsen KG aus Wiehl, wo er seit 2015 als CIO, CDO und Leiter des BPW Innovation Lab agierte.
Christoph Hummel
Seit April verantwortet Christoph Hummel die IT der Leoni AG. Vor seinem Antritt als CIO war Hummel im Unternehmensbereich Wiring Systems (WSD) als Vice President Business Partner Information Technology tätig. In seiner neuen Rolle berichtet er an Ingrid Jägering, CFO der Leoni AG. Sein Vorgänger Gottfried Egger wechselte 2021 als Director Corporate IT zum österreichischen Leiterplattenhersteller AT&S.
Jörg Brinkmann
Jörg Brinkmann ist seit Februar 2017 neuer Head of IT DACH/CIO beim Personaldienstleister Adecco Germany Holding. Brinkmann war von 2007 bis 2016 CIO beim Mannheimer Baukonzern Bilfinger SE sowie bis zu seinem Wechsel Geschäftsführer der Bilfinger Global IT GmbH.
Jörg Bajohr
Jörg Bajohr ist seit Juli 2017 CIO beim Sicherheitslösungsanbieter Giesecke+Devrient in München Er verfügt über langjährige Erfahrung in leitenden Positionen im IT-Bereich – darunter unter anderem bei Telefónica, Kabel Deutschland und als selbstständiger Berater.
Harsha Deshmukh
Harsha Deshmukh, der IT-Chef von Infineon, kommt aus den eigenen Reihen. Er soll unter anderem die IT-Landschaft weiterentwickeln und die Kundenansprache verbessern.
Peter Leukert
Sprecher der Geschäftsführung der Deutsche Telekom IT GmbH und damit neuer CIO ist seit Januar 2017 Peter Leukert. Leukert wechselte von Motive Partners – einem Fintech Start-up, das er selbst mit gegründet hat. Zuvor war Leukert CIO der Commerzbank und von NYSE Euronext. 2011 wurde er zum „CIO des Jahres“ gewählt.
Heiko Hildebrandt
Heiko Hildebrandt ist seit Mai 2017 CIO der Bundesdruckerei GmbH in Berlin. Er war zuletzt Senior Vice President IT bei der Fluggesellschaft Air Berlin. Der CIO führt einen Bereich mit rund 130 Mitarbeitern und soll die strategische Neuausrichtung der IT fortführen.
Jörg Kohlenz
Jörg Kohlenz ist seit September 2019 CIO von Leoni Wire & Cable Solution. Der Vorstand der Leoni AG hatte 2019 im Zuge des Neuaufbaus der Gruppe beschlossen, den Unternehmensbereich auszugliedern und zu verkaufen. Kohlenz soll eine eigenständige IT für die Tochtergesellschaft des Automobilzulieferers aufbauen, die bisher durch die zentrale Corporate IT verwaltet wurde. Neben der neuen IT-Organisation gilt es auch, ein eigenes IT Service- und Portfoliomanagement aufzubauen. In der neuen IT-Abteilung soll insbesondere für eine schnelle Bearbeitung von Demands verstärkt mit agilen Teams gearbeitet werden. Für die Auslieferung will der Manager mit DevOps-Prozessen eine Continous-Delivery-Pipeline sicherstellen.
Quirin Görz
Zum 1. Januar 2020 hat KUKA mit Quirin Görz einen langjährigen Mitarbeiter zum neuen Chief Information Officer berufen. Seit dem Ausscheiden von Vorgänger Holger Ewald Ende 2018 war die Position des CIO interimsweise besetzt worden, hieß es aus Unternehmenskreisen.
Rüdiger Hoppen
Rüdiger Hoppen bildet seit September 2016 zusammen mit Michael Schauff die Doppelspitze der IT beim TÜV Rheinland in Köln. Hoppen trägt den Titel Global Officer IT Infrastructure.
Michael Schauff
Michael Schauff bildet zusammen mit Rüdiger Hoppen seit September 2016 die Doppelspitze der IT beim TÜV Rheinland in Köln. Schauff trägt den Titel Global Officer für den Bereich IT Solutions.
Hans Sättele
Hans Sättele ist seit Januar 2021 CIO beim Maschinenbauer Körber in Hamburg. Damit führt er gleichzeitig die Geschäfte des IT-Dienstleisters Körber IT Solutions. Sättele kommt von der Schunk Group, einem internationalen Anbieter von Produkten aus Hightech-Werkstoffen sowie Maschinen und Anlagen in Frankfurt am Main.
Uwe Kolk
Uwe Kolk ist seit Mai 2016 Leiter IT-Prozesse und Systeme (CIO) bei der Jungheinrich AG in Hamburg. Kolk war zuvor, seit Juni 2014, Geschäftsführer der Arvato Systems Business Services in Dortmund.
Stefan Ewald
Seit Anfang März 2018 ist Stefan Ewald neuer CIO Head of IT & Organization beim Windenergieanlagenbauer Nordex Group SE mit Hauptsitz in Rostock (der Vorstand hat seinen Sitz in Hamburg). Unter den Markennamen Nordex und Acciona Windpower bietet das 1985 im dänischen Give gegründete Unternehmen Windenergieanlagen an.
Walter Schein
Walter Schein ist seit Juni neuer CIO beim schweizerischen Industriekonzern Sulzer. Schein war bei Sulzer zuletzt Head of Business Applications. Seit seinem Eintritt 2012 war er dort in mehreren IT-Management-Positionen tätig. Davor hatte er über 15 Jahre verschiedene Leitungsfunktionen in der IT- und Management Beratung inne.
Martin Nusswald
Seit Mai 2017 ist Martin Nusswald CIO bei thyssenkrupp Materials Services. Er kam von der Kelvion GmbH in Bochum, einem internationalen Hersteller von großindustriellen Wärmetauschersystemen.
Dilek Bocuk
Nach rund 17 Jahren bei Bayer stieg Dilek Bocuk im April 2022 als CIO bei Siemens Mobility ein.
Paul Meyer
Paul Meyer ist seit Mai 2016 neuer CIO der gleichnamigen Meyer Werft in Papenburg. Der jüngste Sohn von Firmenchef Bernard Meyer verantwortet die gesamte IT der Werften in Papenburg, Rostock und Turku (Finnland).
Axel Scarponi
Axel Scarponi (47) hat im Juni 2013 die Nachfolge von Stefanie Kemp angetreten und den Bereich Corporate IT der Vorwerk Gruppe als neuer Group Information Officer übernommen. Damit verantwortet er bei dem Wuppertaler Unternehmen weltweit sämtliche IT-Aktivitäten. In seiner vorherigen Position leitete Scarponi leitete seit April 2011 als Group CIO das internationale IT- und IS-Management beim Dachbaustoff-Hersteller Monier Group in Oberursel. Zuvor hatte er bei der Daimler AG seit 2000 verschiedene Führungspositionen in der IT inne, zuletzt seit 2007 als Head of IT Operations mit Zuständigkeit für Europa, den Mittleren Osten und Afrika.
Jens Hittmeyer
Seit Februar 2017 ist Jens Hittmeyer Head of Corporate Information Technology beim Pflanzenzüchtungsunternehmen KWS Saat SE in Einbeck. Zuvor war Hittmeyer Senior VP Corporate IT bei der Pharmafirma Aenova Holding GmbH in Starnberg.
Uwe Dmoch
Seit Mitte August 2017 ist Uwe Dmoch neuer CIO bei Kelvion in Bochum. Zuvor war Dmoch Co-CIO/Director IT bei der HELLA KGaA Hueck & Co. Kelvion ist weltweit tätig als Hersteller von industriell genutzten Wärmetauschern.
Thomas Pirlein
Seit März 2018 ist Thomas Pirlein neuer Group CIO bei der Unternehmensgruppe Theo Müller in Freising. Pirlein hatte zuvor die Position als Managing Director International Transformation Organisation bei ALDI Süd verlassen. Davor war er seit Mai 2012 CIO beim Modelabel Esprit.
Robert Zepf
Robert Zepf ist seit Februar 2017 Bereichsleiter IT/SAP bei der Fritz Faulhaber GmbH & Co. KG in Schönaich. Zepf kommt von der Eriks Holding Deutschland GmbH, wo er als Director IT Central & Eastern Europe gearbeitet hat.
Thomas Wölker
Thomas Wölker ist seit Juni 2016 bei der Rehau Gruppe Head of Integrated Business Solutions (IBS) in Rehau. Er übernimmt die Bereiche IT/IS, Business Process Engineering und die Shared Services. Wölker war zuletzt CEO und Chairman of the Management Board im Bereich IT Services beim Industriekonzern thyssenkrupp.
Stefan Domsch
Stefan Domsch ist seit September 2016 CIO beim TÜV Süd in München. Domsch war zuletzt Geschäftsführer der ERNI Deutschland GmbH, einem Beratungsunternehmen für Software Engineering.
Uwe Kruse
Uwe Kruse ist seit November 2018 CIO - Leiter IT Strategie des Stahlkonzerns Salzgitter AG mit Sitz in Salzgitter und zugleich Geschäftsführer der IT-Tochter GESIS. Kruse kommt von der Georg Fischer Automotive in Singen, wo er ebenfalls CIO war.
Dennis Lentz
Seit Januar 2017 ist Dennis Lentz neuer Director Group IT/CIO beim Baustoffkonzern HeidelbergCement AG. Zuvor war Lentz unter anderem Project Leader bei der Unternehmensberatung Boston Consulting und Project Leader und Leiter Supply Chain Management in Deutschland bei der HeidelbergCement AG.
Werner Zengler
Werner Zengler ist seit Januar 2018 neuer CIO, Group Vice President Information Technology, bei der Kathrein Group, einem Hersteller für Antennen und Satellitentechnik in Rosenheim. Zengler verfügt über mehr als 30 Jahre IT-Erfahrung und hat in verschiedenen Funktionen zahlreiche Transformationsprojekte erfolgreich mitgestaltet. Bei Bosch Siemens Hausgeräte (BSH Hausgeräte) hatte der Diplom-Informatiker 15 Jahre lang unterschiedliche Leitungspositionen inne. 2001 wechselte Zengler zur Knorr-Bremse-Gruppe.
Klaus-Peter Fett
Klaus-Peter Fett wird im Oktober 2018 beim Mannheimer Kunststoffspezialisten Röchling CIO und Digital Officer (CIDO). Die Stelle wurde neu geschaffen. Fett war zuletzt als Industry Leader bei Google in Deutschland tätig.
Till Rausch
Till Rausch ist seit April 2013 CIO beim Technologiekonzern Thales Deutschland. Er berichtet an Hans Leibbrand, den COO von Thales Deutschland . Der 45-Jährige hat neben einem Diplom in Betriebswirtschaft einen Masterstudiengang in Wirtschaftsinformatik abgeschlossen. Seit 1998 war er bei der Gehe Pharmahandel GmbH tätig, seit 2009 als CIO.
Uwe Herold
Uwe Herold (47) wechselte im Juli 2014 vom Unternehmen Heidelberger Druckmaschinen zum Gütersloher Waschmaschinen- und Kühlschrankhersteller Miele. Herold war unter anderem auch schon CIO von SAP und dem Automobilzulieferer Brose. Der Diplom-Ingenieur Herold hat Verarbeitungsmaschinenkonstruktion und Informatik an der TU Chemnitz studiert.
Holger Blumberg
Seit November 2011 verantwortet Holger Blumberg als CIO die IT der Krones AG in Neutraubling. Er kommt vom Motorenbauer MAN Diesel & Turbo, wo er seit Juli 2006 als Vice President Group Information Technology tätig war. Blumberg berichtet er an den Finanzvorstand Hans-Jürgen Thaus. Bei der Krones AG sind er und seine 200 Mitarbeiter starke IT-Abteilung zuständig für rund 9000 IT-Anwender.
Klaus Rotter
Seit Anfang Oktober 2018 verantwortet Klaus Rotter die IT der Transporter Industry International (TII) Group mit Sitz in Heilbronn. Der Informatiker kommt vom Ulmer Materialprüfmaschinen-Anbieter Zwick Roell. Dort war er insgesamt 19 Jahre in verschiedenen Funktionen tätig, zuletzt als Director IT.
Thomas Fischer
Thomas Fischer ist seit November 2018 neuer CIO beim international tätigen Familienunternehmen Ensinger in Nufringen bei Stuttgart. Er berichtet bei dem Hochleistungskunststoff-Hersteller direkt an die Geschäftsführung. Fischer war zuletzt beim irischen Arzneimittelhersteller Perrigo.
Jochen Werling
Jochen Werling ist seit November 2018 Group CIO beim Baustoffhersteller Lafarge-Holcim mit Hauptsitz in Rapperswil-Jona in der Schweiz. Die Lafarge-Holcim Ltd. mit den Marken Holcim und Lafarge gehört zu den größten Baustoffherstellern der Welt. Zuvor war Werling CIO beim Autoverleiher Sixt.
Karl Kornwolf
Karl Kornwolf ist ab Januar 2019 CIO beim Immobiliendienstleister ista in Essen. Er soll die technologische Transformation verantworten. Zuletzt war er im Energiebereich bei Siemens für Strategie und Business Development verantwortlich.
Torsten Müller
Seit November 2018 ist Torsten Müller neuer Head of Information Technology beim Pharma- und Laborzulieferer Sartorius AG mit Sitz in Göttingen. Zuvor war er Chief Digital Officer und Chief Information Officer sowie Mitglied der Geschäftsleitung der Versicherung Helvetia Deutschland in Frankfurt.
Erwin Schuster
Erwin Schuster ist seit November 2018 CIO bei der Mapal Dr. Kress KG. Zuvor arbeitete er seit 2013 als CIO bei der Ensinger GmbH, einem Kunststoffspezialisten in Nufringen. Schuster studierte in Stuttgart Informatik und promovierte dort später in Maschinenbau.
Jesper Hansen
Jesper Hansen hat als neuer Vice President Information Technology (CIO) die weltweite Leitung der IT in der österreichischen Miba AG übernommen. Hansen berichtet in seiner neuen Funktion an Miba-Vorstand Markus Hofer. Hansen war zuletzt CIO von Maersk Drilling, einem dänischen Bohranlagenbetreiber.
Ben Windhorst
Ben Windhorst ist seit Januar 2019 Global CIO, Vice President IT beim Tiefkühlkosthersteller Frosta in Bremerhaven. Zuvor war er seit Juni 2016 IT Director der Prysmian Group, einem italienischen Kabelhersteller mit deutschem Sitz in Berlin.
Irenus Tomczyk
Ireneus Tomczyk ist seit März 2019 neuer CIO/Leiter Group IT bei MAN Energy Solutions in Augsburg. Tomczyk arbeitete zuvor von 2017 an zwei Jahre lang als Head of IT Services bei der Audi AG, wo er unter Audi-CIO Frank Loydl unter anderem das Transformationsprojekt NEXT:IT vorantrieb.
Rainer Müller
Reiner Müller ist seit Februar 2019 CIO beim Dübel-Hersteller Fischerwerke GmbH & Co. KG in Waldachtal, einem Unternehmen der Unternehmensgruppe Fischer. Müller ist bereits seit 2002 im IT-Bereich bei Fischer tätig; seit 2012 war er dort verantwortlich für alle IT-Applikationen.
Andreas Müller
Andreas Müller ist seit Februar 2019 Bereichsleiter Informationstechnologie und Organisation der Bardusch Gruppe in Ettlingen. Er arbeitete zuletzt als CIO der fischerwerke GmbH & Co. KG. Die Bardusch-Gruppe ist auf die Vermietung von Textilien spezialisiert.
Roman Rapoport
Roman Rapoport ist seit Februar 2019 CIO der BPW Bergische Achsen in Wiehl bei Köln. Bevor Roman Rapoport zur BPW wechselte, war er IT-Strategieberater bei Accenture Strategy. Davor arbeitete der Wirtschaftsmathematiker bei der Ergo Group. Er verantwortete dort zuletzt als Leiter der Fast IT die Software-Entwicklung der B2C-Kundenschnittstelle mehrerer Konzernmarken.
Christoph Urban
Christoph Urban ist ab Juli 2019 neuer Vorstand IT und Digitalisierung beim deutschen Werkzeughersteller Einhell mit Sitz in Landau an der Isar. Die Position wurde neu geschaffen. Urban war zuvor als Geschäftsführer iSC GmbH tätig. Sie ist eine hundertprozentige Tochter der Einhell AG, die im Konzern die Zentralfunktion für den Bereich IT und Service innehat. Urban leitet seither außerdem den internationalen Ausbau der Serviceorganisationen der Einhell Gruppe.

Master Data Management und globale Governance

Eine Schlüsselrolle in Mossanens Transformationsstrategie spielen die Stammdaten. Der CIO hat dabei nicht nur die berüchtigten Datensilos und -inseln im Auge, die Osram schon jetzt unter einen Hut bringen muss. Erst kürzlich kündigte Finanzvorstand Ingo Bank an, dass sich der Konzern nach Akquisitionszielen in Kernbereichen wie Spezialbeleuchtung oder Optohalbleiter umsehe. Das macht die Sache für den IT-Chef noch komplizierter. Bevor man anspruchsvolle Analytics- oder KI-Anwendungen auf die Straße bringen könne, gelte es, im Bereich Master Data globale Governance-Strukturen zu schaffen, erläutert er. Dazu gehörten etwa verbindliche Regeln für den Umgang mit Daten, die Vermeidung von Redundanzen und vieles mehr.

in Kernbereichen wie Spezialbeleuchtung oder Optohalbleiter will Osram zukaufen. Das macht die Sache für den IT-Chef noch komplizierter.
Foto: Osram

Die dritte Säule der Transformations-Agenda nimmt sich demgegenüber fast bescheiden aus. Mossanen will künftig verstärkt die Potenziale von SAPs S/4 HANA nutzen. Die Auslagerung der SAP-Anwendungslandschaft an IBM erleichtere diese Aufgabe und mache die Osram-IT auch auf diesem Feld flexibler.

Digitalisierung auf vielen Ebenen

Sind all diese Vorhaben in eine übergreifende Digitalisierungsstrategie eingebettet? Mossanen mag den Begriff Digitalisierung nicht besonders: zu schwammig, zu unkonkret und überfrachtet mit Marketing-Slogans von IT-Anbietern. Er spricht lieber von digitalen Initiativen, die an vielen Stellen in den Business Units vorangetrieben würden: "Wir betrachten dabei die gesamte Wertschöpfungskette". Dazu gehörten Einkauf, Produktion und Logistik ebenso wie Human Resources, Marketing und Vertrieb.

Einen zentralen Verantwortungsbereich für die digitale Transformation gibt es im Osram-Konzern nicht. "Digitalisierung sollte nicht von einer Funktion oder einem Geschäftsbereich im Alleingang vorangetrieben werden", sagt Mossanen dazu. "Die hohe Komplexität, die dieses Thema mit sich bringt, bedingt die Kooperation diverser Bereiche und das gemeinsame Heben von Potenzialen und Synergien."

Konzernweite Initiativen treibt Mossanen unter anderem gemeinsam mit den Abteilungen Corporate Strategy und Corporate R & D voran. Geht es beispielsweise um Analytics und Cognitive Computing im Kontext von IoT, sei die zentrale Forschungs- und Entwicklungsabteilung im Driver Seat. Hier sehe Osram vor allem die Sensorik als chancenreiches Zukunftsthema.

So ließen sich etwa Beleuchtungssysteme mittlerweile relativ einfach und kostengünstig mit Sensoren ausstatten, um beispielsweise Laufwege von Kunden in einem Gebäude nachzuvollziehen. Gemeinsam mit der IT gehe es dann auch um Make-or-Buy-Entscheidungen: Entwickelt Osram die dafür notwendigen IoT-Plattformen selbst oder bedient man sich bei einem externen Anbieter? Derzeit sei man dabei, einschlägige Plattformen auf dem Markt zu evaluieren.

Osram IT Convention 2017: "From build to consume"

Wie sich der CIO die veränderte Rolle der IT in Zeiten der Digitalisierung vorstellt, erläuterte er Ende April auf der erstmal organisierten Osram IT Convention 2017 in München. Geladen waren dazu rund 200 IT-Mitarbeiter aus zwölf Ländern. Zum Partner Day am ersten Tag der Veranstaltung erschienen zudem rund 60 Vertreter der wichtigsten IT-Zulieferer, darunter IBM, SAP, Microsoft und AT&T.

Auf der Osram IT Convention erklärte CIO Kian Mossanen seinen Mitarbeitern, wie er sich die Rolle der IT in Zeiten der Digitalisierung vorstellt.
Foto: Osram

Osram entwickle sich mehr und mehr zum Softwareunternehmen, erläuterte Mossanen auf der Konferenz. Innovative Beleuchtungssysteme etwa seien ohne eine intelligente Softwaresteuerung nicht mehr denkbar: "Die IT muss dabei zum Treiber der Veränderung werden." Es gelte, die klassische "reaktive" IT-Organisation mit vielen Legacy-Systemen und langen Produktzyklen zu einer "IT+" weiterzuentwickeln. Diese sei geprägt durch permanente Innovationen, ein proaktives Vorgehen, vielfältige digitale Initiativen und eine höhere Geschwindigkeit.

Erfolgskritisch in diesem Change-Prozess ist aus seiner Sicht eine intensivere Kollaboration im Sinne einer "We Economy". Konkret bedeute das einerseits mehr bereichsübergreifende interne Kommunikation. Andererseits gelte es auch, die Kommunikation und Kollaboration mit Partnern auszubauen. Am Ende gehe es darum, die IT als Service zu begreifen, getreu dem Motto: "From build to consume". In dieser Hinsicht habe Osram noch nicht alle Potenziale ausgeschöpft.

IT-Organisation und Bimodal-IT

Mossanens Verantwortungsbereiche in der Organisation sind klar abgegrenzt. Als Global CIO kümmert er sich um konzernweite IT-Themen. Daneben gibt es für jeden der drei Geschäftsbereiche (Speciality Lighting, Opto Semiconductors sowie Lighting Solutions & Systems) einen eigenen CIO, der an ihn berichtet. Für die Koordination hat Osram ein IT Board eingerichtet.

"Diese Aufstellung stärkt die IT in den Business Units", argumentiert der Manager. "Die lokalen IT-Organisationen sind näher am Kunden und daher in einigen Themenfeldern deutlich schneller als eine zentrale IT es sein könnte." Folgerichtig ist die Produktions-IT in den Business Units vor Ort angesiedelt, die dafür zum Teil auch eigene, lokale Rechenzentren unterhalten.

Vom Konzept der bimodalen IT hält Mossanen trotz aller neuen Herausforderungen wenig: "Wir trennen die Organisation nicht nach solchen Gesichtspunkten auf." Zwar gebe es für einzelne Projekte durchaus unterschiedliche Herangehensweisen und Geschwindigkeiten. Diese würden aber stets innerhalb der bestehenden Organisation gefahren.

Neue Geschäftsfelder: Smart Building, Smart City und Co.

Am Ende geht es bei allen Aufräumarbeiten im Front- und Backend darum, die Konzern-IT fit zu machen für Zukunftsthemen und neue Geschäftsfelder. Smart Building ist für Mossanen so ein Thema. Osram könne hier etwa mit intelligenten Beleuchtungssystemen wie Lightify punkten. Das System basiert auf einer mobilen App, über die sich vernetzte LED-Beleuchtungen in Häusern, Büros oder Produktionshallen steuern lassen.

Mit intelligenten Beleuchtungssystemen setzt Osram auf das Zukunftsthema Smart Building.
Foto: Montri Nipitvittaya - shutterstock.com

"Uns geht es darum, zur richtigen Zeit am richtigen Ort das passende Licht im Gebäude zu haben", erläutert der CIO. "Wir stellen sicher, dass ein Gebäude bestmöglich ausgeleuchtet oder eben auch nicht ausgeleuchtet ist, wenn es nicht erforderlich ist." Vor allem in sehr großen Anlagen wie beispielsweise Lager- oder Produktionshallen rechneten sich solche intelligenten Systeme schnell. Erfolge auf diesem Gebiet sind sichtbar. Im September 2016 gewann Osram einen Großauftrag von BMW für die Umrüstung von Produktionsstätten auf energiesparende LED-Beleuchtung.

Schon länger bewegt sich die Osram Licht AG in einem Markt, der sich rasant verändert und damit auch neue Anforderungen an die IT stellt. Das traditionelle Geschäft mit Leuchtmitteln verliert an Bedeutung, nicht zuletzt nach dem Verkauf von Ledvance. Auf der Prioritätenliste der Entwickler stehen jetzt LED-Produkte ganz oben und machen schon rund zwei Drittel des Umsatzes aus.

Auch im Automotive-Bereich, der etwa die Hälfte des Umsatzes von Osram beisteuert, werden immer mehr neue Modelle mit LED-Beleuchtung ausgeliefert. Osram offeriert hier neben klassischer Fahrzeugbeleuchtung und LED-Licht auch Laserlicht für Automobile. Mit einem Fernlicht auf Laserbasis lässt sich die Lichtreichweite auf 600 Meter verdoppeln, da die Laserdioden eine wesentlich höhere Leuchtdichte aufweisen als LED. Mossanen kennt die Branche aus eigener Erfahrung. Vor seinem Einstieg bei Osram war er IT Director beim Paderborner Automobilzulieferer Benteler.

B2B-Fokus und digitale Kundenschnittstellen

Weg vom B2C- und hin zum profitableren Projektgeschäft im B2B-Umfeld: das erfordert Veränderungen in der Channel-Strategie und an den Kundenschnittstellen. E-Commerce-Plattformen sind davon ebenso betroffen wie Call Center und der klassische Vertrieb. Mossanen beschäftigt sich nicht erst seit der Ledvance-Ausgliederung mit diesem Thema.

Im Rahmen einer Analyse der "Customer Journey"' untersucht ein Team die Anforderungen der Geschäftsbereiche und deren Kunden. Darauf basierend diskutiert der CIO mit Corporate Strategy, Corporate Communication und den Business Units über Themen wie E-Commerce; gemeinsam werden digitale Handlungsfelder abgeleitet.

"Es geht darum, konkret und detailliert herauszufinden, wie der Kunde mit Osram interagiert und wo wir für beide Seiten Mehrwerte generieren können", so Mossanen. Er kann sich beispielsweise vermehrt Online-Marktplätze für B2B-Kunden vorstellen. Am Ende komme es darauf an, den richtigen Channel-Mix zu finden und diesen mit IT zu unterlegen. Dann kämen auch Technologien wie Künstliche Intelligenz ins Spiel, die man beispielsweise in Shared-Service-Zentren nutzen könnte.

Background: Der Carve-out und die Cloud-Migration

Der Carve-out von Osrams Lampengeschäft in das neue Unternehmen Ledvance und die Migration in die IBM-Cloud standen in engem Zusammenhang, berichtet Mossanen. Für die komplexe und geschäftskritische Trennung der IT-Systeme ließ ein funktionsübergreifendes Team drei Testzyklen mit mehr als 54.000 Prozesstests laufen, die Osram-IT-Infrastruktur wurde dafür in den IBM-Rechenzentren in Ehningen und im brasilianischen Hortolandia "gecloned".

Im Zuge der Abtrennung übertrug die Osram Licht AG ihre globalen Rechenzentren für alle kaufmännischen Systeme auf Ledvance und lagerte die geklonten OSRAM-Systeme an IBM aus. Betroffen waren nicht nur sämtliche SAP-Systeme, sondern auch zahlreiche andere Applikationen. "Wir besitzen heute kein eigenes globales RZ mehr", sagt Mossanen nicht ohne Stolz.

Die Osram-IT gewinne damit an Flexibilität und Agilität: "Die Cloud ist für uns die perfekte IT-Ressource, um unsere Infrastruktur auf ein solides und flexibles Fundament zu stellen und schnell auf Veränderungen reagieren zu können." Produktionsnahe IT-Systeme betreibe Osram allerdings weiterhin lokal und unterhalte dazu auch eigene Rechenzentren.

Die eigentliche Trennung der IT-Systeme stemmten Mossanen und sein Team in nur fünf Tagen. Betroffen waren mehr als 320 Applikationen, von der Personalverwaltung über das Bestell-, Auftrags- und Rechnungswesen bis hin zu Logistik- und Produktionssystemen. Insgesamt wurde eine Datenmenge von gut 267 Terabyte transferiert. "Der rechtzeitige Abschluss des IT-Carve-outs war eine wichtige Voraussetzung für den Verkauf von Ledvance", verriet er nach der gelungenen Aktion. Die Veräußerung an ein chinesisches Konsortium hat Osram mit Wirkung zum 3. März 2017 abgeschlossen.