Laptops, Tablets und Smartphones sind echte Outdoor-Spezialisten, die uns mobil machen sollen: frei von verkabelten, schweren Desktop-PCs können wir arbeiten, wo wir wollen. Aber wenn dem wirklich so ist, warum sehen wir dann in Parks und am See nicht regelmäßig Horden von Büro-Angestellten, die outdoor arbeiten? Einer der wichtigsten Gründe dafür ist wohl: Sie können ihren Bildschirm einfach nicht sehen. Eigentlich muss das aber gar nicht mehr sein. Ein bisschen Planung und das richtige Know-How machen das Outdoor-Arbeiten aber tatsächlich zu einer angenehmen Abwechslung.
Schattenplätzchen
Beim Outdoor-Arbeiten ist Schatten Ihr bester Freund. Und wenn Sie sich im Vorfeld nicht vorbereitet haben, wahrscheinlich sogar Ihr einziger. Die einzige Möglichkeit, auf vielen LCD-Bildschirmen überhaupt etwas zu erkennen, besteht im Schatten. Als Outdoor-Schattenspender kann so ziemlich alles genutzt werden: vom Baum über Schirme bis hin zu gefalteten Pizzaschachteln, die man sich über den eigenen Kopf legt.
Ist absolut kein Schatten in Sicht, versuchen Sie gar nicht erst, Ihr Gerät gegen die Sonne zu halten, um das Licht vom Display zu verbannen; stellen Sie sich stattdessen mit dem Rücken zur Sonne und werfen Sie den Schatten Ihres Kopfes auf das Display. Das bietet zwar nicht allzu viel Sicht, fürs kurze Arbeiten und auf kleinen Bildschirmen wie bei Smartphones reicht es aber, um outdoor zumindest einen Text zu lesen.
Wenn Sie hingegen regelmäßig outdoor arbeiten, sollten Sie darüber nachdenken, sich einen tragbaren Outdoor-Schattenspender zuzulegen. Eine Firma namens Hoodman bietet beispielsweise zwei clevere Abdeckungen an, die Sie über Ihren Laptopbildschirm spannen und so von allen Seiten vor Sonnenlicht schützen. Zwar sieht der Sonnenschutz etwas seltsam aus - aber wohl kaum seltsamer als Sie, wenn Sie am Strand mit zugekniffenen Augen sitzen und akrobatische Übungen am Laptop vollbringen, um halbwegs akkurat zu arbeiten. Wird der Sonnenschutz nicht mehr gebraucht, lässt er sich flach zusammenfalten und so in jeder Tasche verstauen.
Spezial-Displays
Wenn Sie ein echter Outdoor-Mensch sind, sollten Sie am besten schon beim Kauf Ihres Laptops zu einem Spezialgerät mit sogenantem Indoor-Outdoor-Display greifen. Das erleichtert das Arbeiten draußen enorm. Ob Ihr Wunschgerät diese Funktion besitzt, klären die Produktspezifikationen: Die Bezeichnungen "I/O", "Outdoor View" oder "Enhanced Outdoor" sollten dann dort zu finden sein. Besonders bei Tablets der älteren Generation ist diese Funktion ausgesprochen populär, einige neuere Modelle verfügen aber auch noch darüber. Einige aktuelle Geräte mit Outdoor-Displays sind der Fujitsu Stylistic Q550, das HP EliteBook 2760p und fast alle Modelle von Panasonics Toughbook-Reihe - und damit zum Arbeiten vor der Tür ideal.
Ein bisschen mehr Sicht beim Arbeiten im Freien verschaffen auch Farbschemas mit hohem Kontrast - im Idealfall schwarz und weiß. Das Ergebnis ist zwar eine etwas triste Angelegenheit, erleichtert Ihnen aber garantiert die Outdoor-Sicht. Unter Windows 7 öffnen Sie dafür die Systemsteuerung, wechseln zu "Darstellung", "Anzeige" und wählen Sie in der linken Menüleiste "Farbschema ändern". Hier finden Sie neben dem Standard Windows-7-Farbschema auch insgesamt vier spezielle Kontrast-Schemata. Mit welchem davon Sie am besten klarkommen, müssen Sie selbst herausfinden. Gleichzeitig sollte Ihre Bildschirmhelligkeit fürs Outdoor-Arbeiten auf Maximum gestellt sein - auch wenn das stärker an Ihrem Akku saugt. Denken Sie auch darüber nach, zum Arbeiten eventuell die Schriftgröße anzupassen, zum Beispiel auf 120 Prozent. All diese Schritte erledigen Sie ebenfalls im "Anzeige"-Menü der Systemsteuerung.
E-Ink erleichtert die Arbeit
Sie haben jede Menge Lese-Arbeit zu erledigen, haben aber keine Lust auf Papierkram? Geräte mit elektronischer Tinte - sogenannter E-Ink - wie Amazons Kindle sind für diese Art von Arbeit draußen perfekt geeignet. Denn der reflektierende Bildschirm wurde speziell so gefertigt, dass er ohne Hintergrundlicht auskommt. Das Ergebnis: Texte sehen auf dem Kindle bei hellem Sonnenlicht draußen sogar besser aus, als bei der Arbeit im Dunkeln.
Schutz vor Wasser und Sand
Schützen Sie Ihre Notebooks, Tablet-PCs und Smartphones unbedingt vor Wasser und Sand. Inwieweit Wasser schädlich für Ihre IT-Geräte ist, können Sie sich vermutlich vorstellen. Aber auch Sand ist nicht zu unterschätzen: Sand blockiert schnell alles, was aus beweglichen Teilen besteht. Ein einzelnes Sandkorn kann etwa den Zoom-Mechanismus Ihrer Kamera ruinieren oder den Shutter daran hindern, sich akkurat zu öffnen und zu schließen. Ganz zu schweigen von den möglichen Kratzern, die der Sand auf Displays aller Art anrichten kann.
Schützen Sie Geräte also dadurch, dass sie diese in einem geschlossenen Ziploc-Beutel aufbewahren, solang sie nicht in Benutzung sind. Komplizierter geht's mit einem speziellen, besonders widerstandsfähigen, wasserfesten Schutztäschchen für draußen. Gerade hierbei gibt es eine große Auswahl an Taschen für alle Arten von Geräten.
Internet-Verbindung im Freien
Im Freien ist es gar nicht so einfach, eine Internetverbindung zu finden. In Parks, an Stränden und selbst in den meisten Gärten und Hinterhöfen ist eine starke Wi-Fi- oder UMTS-Verbindung nicht immer gegeben. Da mssen Sie sich bei der Arbeit draußen mit anderen Tricks behelfen. Am einfachsten ist es natürlich, wenn Sie Ihre Arbeit vom eigenen Garten aus erledigen und versuchen, auf Ihr Wi-Fi-Netz im Haus zuzugreifen. Sie können dann entweder versuchen, das Signal nach draußen hin auszuweiten, indem Sie Ihren Router möglichst nah an den Garten heranbringen. Oder Sie benutzen einen Repeater, um das Signal bei der Arbeit auch draußen noch zu empfangen. Wenn Ihr Router bei diesen Aktionen nicht mitspielt, investieren Sie stattdessen in eine neue Wi-Fi-Karte mit einer externen Antenne für Ihren Laptop - diese empfangen auch das schwächste Wi-Fi-Signal noch ausreichend stark.
Ausreichend Strom
Wenn Sie unsere Tipps berücksichtigt und den Kontrast für draußen höher und den Bildschirm heller gestellt haben, müssen Sie ganz besonders auf die Stromversorgung achten. Beide Maßnahmen belasten nämlich den Akku und sorgen dafür, dass Sie früher ohne Strom dastehen, als Sie es gewohnt sind. Die Lösung ist simpel, aber nicht gerade kostengünstig: erweitern Sie Ihren Laptop-Akku mit einem sogenannten "Battery Slice" - einer flachen Batterie, die am Boden des Laptops angebracht wird. Alternativ tragen Sie einfach normale Ersatz-Akkus bei sich, wenn Sie Ihre Arbeit draußen erledigen. Für kleinere Elektrogeräte wie Digitalkameras und Diktiergeräte empfiehlt es sich, in wiederaufladbare Batterien zu investieren. Andere Lösungen wie Solar-Ladegeräte helfen in den meisten Fällen leider nichts. Sie haben einfach nicht genug Power, um Elektrogeräte jenseits kleiner Digitalkameras oder Handys aufzuladen. (PC-Welt)