Es ist wohl eine Ironie der Krise, dass sich IT-Entscheider beim Auslagern über bessere Angebote freuen können. Die Analysten von Pierre Audoin Consultants sprechen bereits von einem "Second Plus Generation Outsourcing". Das heißt konkret: Wo ein bestehender Vertrag ausläuft, sucht der CIO nach einer Fortsetzung, die den bereits erzielten Nutzen beinhaltet und zugleich neue Vorteile bringt.
Laut PAC achten IT-Entscheider - neben günstigen Kosten - immer stärker auf flexible und modulare Services. "Der Dienstleister wird vermehrt Risiko übernehmen müssen", so Karsten Leclerque von PAC. Das reicht von flexiblen Preismodellen bis zu Modellen, bei denen das Honorar direkt von den wirtschaftlichen Kennzahlen des Kunden abhängt. Der US-Marktforscher Aberdeen rät generell, den Provider mit ins Boot zu holen, insbesondere beim Business Process Outsourcing.
Für die Provider bringt das einen Kampf an mehreren Fronten mit sich. Sie versuchen, Bestandskunden zu halten, und wildern gleichzeitig beim Wettbewerb.
Glaubt man PAC, tun Outsourcing-Dienstleister gut daran, neue Kunden im Mittelstand zu suchen. "Schon in der Vergangenheit sind selbst globale Outsourcing-Giganten ins Straucheln geraten, nachdem mehrere große Kunden vom Markt verschwanden - man denke zum Beispiel an die spektakulären Enron- oder Worldcom-Pleiten", so Karsten Leclerque.
Im Outsourcing werden Altverträge neu ausgeschrieben
Laut PAC wird nicht nur 2009, sondern auch die weitere Entwicklung durch Neuausschreibungen bestehender Altverträge geprägt sein. Mancher Deal aus den frühen 1990ern geht bereits in die dritte oder vierte Erneuerungphase. Dadurch steigt der Anteil an Renewals am gesamten jährlichen Ausschreibungsvolumen.
Karsten Leclerque, Analyst bei Pierre Audoin Consultants (PAC), hat seine Thesen unter dem Titel "Wieviel Krise lässt sich outsourcen?" ausgeführt.