Wichtigstes Ergebnis der Studie: Die Bedeutung strategischen Outsourcings steigt auch über die nächsten drei Jahre weiter an – über alle Länder und Kontinente hinweg. Dabei betrachtet die Mehrheit der Unternehmen das Auslagern von Prozessen nicht mehr nur als Mittel, um die IT effizienter zu gestalten. Outsourcing wird heute als ein Mittel zur Steigerung der gesamten Unternehmensperformance gesehen.
Entsprechend rückt das Thema nun auch auf die Agenda der Unternehmensführung und ist längst nicht mehr nur Angelegenheit der IT-Abteilungen. Die Firmen sehen im Outsourcing ein strategisches Potenzial, dass sich positiv auf alle Bereiche auswirken kann. Drastisch verändert hat sich der Outsourcing-Markt dadurch bisher nicht: Nach wie vor nutzen die meisten Firmen Outsourcing-Lösungen im IT-Bereich.
Zentrale Rolle des strategischen Outsourcing
Mit der wachsenden Bedeutung von Outsourcing rücken nun auch dessen Anbieter in den Blickwinkel der obersten Führungsebene. Sie werden nicht mehr nur als bloße Dienstleister angesehen, sondern als strategische Partner, die zur Steigerung der Perfomance und Weiterentwicklung aller Unternehmensaktivitäten beitragen sollen.
Dies zeige einmal mehr, welch zentrale Rolle das strategische Outsourcing im Business Developement mittlerweile übernommen hat, so die Autoren der Studie. Diese Entwicklung werden sich künftig weiter verstärken – auch, weil die Unternehmen erwarten, dass der Wettbewerbsdruck weiter zunehmen wird.
Kostenaspekt steht im Vordergrund
Für Unternehmen, die Outsourcing als Unternehmensstrategie verfolgen, stehen zwei Ziele nach wie vor im Vordergrund: Kosten senken und Kosten kontrollieren. Auch, wenn sich der Fokus des Outsourcing erweitert, bleiben diese Aspekte die nach wie vor wichtigsten Ziele - entgegen den Voraussagen vieler Analysten, so die Experten von CSC. Innerhalb der nächsten drei Jahre werde sich an dieser Wertigkeit nichts ändern.
Zunehmend wird Outsourcing aber auch dazu genutzt, Business und IT im Unternehmen weiterzuentwickeln. Dieser Punkt gewinnt durch den stetig härter werdenden Wettbewerb an Bedeutung: Die Unternehmen setzen vor allem auf den Wandel von Geschäftsprozessen. Perfomance Management und den Wandel von Unternehmenskulturen sehen die Firmen der Untersuchung zufolge als zweit- beziehungsweise drittrangig an.
Den ersehnten Wandel in den Unternehmensprozessen anzustoßen, fällt den Managern allerdings schwer: Drei Viertel gaben an, dass sie Probleme hätten, die nötigen Veränderungen in Gang zu bringen. Gerade deshalb setzten immer mehr Unternehmen auf Outsourcing. Die nötigen Impulse für den Wandel sollen die Partner von außen in die Firma tragen.
Best-of-breed-Strategie herrscht vor
Wie in der Vorjahresstudie äußerte der absolute Großteil der befragten Firmen den Wunsch, beim Outsourcing mit verschiedenen Partnern zusammenzuarbeiten. Bei dieser "best-of-breed" – Strategie versuchen die Unternehmen, sich je nach Bereich den jeweils im Markt führenden Anbieter herauszupicken, um mit diesem die Outsourcing-Partnerschaft einzugehen.
Diese Strategie, das räumten die Befragten ein, berge aber auch Risiken: Zum einen wird es schwerer, Verantwortlichkeiten klar zu verorten. Zum anderen sorgen sich die Unternehmen, wie sie ausgelagerte Dienstleistungen reibungslos in die internen Prozesse integrieren können.
Ohne Auswirkungen auf die Unternehmensstrategien blieb übrigens die politische Kontroverse ums Thema Offshore-Outsourcing. Die meisten Unternehmen haben ihre Outsourcing-Strategie davon nicht beeinflussen lassen.
CSC befragte für die Studie 250 der führenden Unternehmen Europas. Miteinbezogen wurden auch einige US-amerikanische und südafrikanische Firmen, um regionale Unterschiede feststellen zu können.
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