Die größten Gehaltssprünge konnten CIOs in Unternehmen mit einem Jahresumsatz von mehr als 500 Millionen US-Dollar verbuchen: Die am Jahresende ausgeschütteten Bonuszahlungen ließen ihre Jahresgehälter im Vergleich zu den ersten sechs Monaten des Jahres 2004 um durchschnittlich 4,16 Prozent auf 169.601 Dollar steigen.
CIOs von Unternehmen mit einem jährlichen Umsatz von unter 500 Millionen Dollar verdienen mit 171.791 Dollar pro Jahr etwas mehr als die Kollegen aus den großen Konzernen. Allerdings stiegen ihre Durchschnittsjahresgehälter mit 1,35 Prozent deutlich geringer an.
"Die Rückkehr der Bonuszahlungen am Jahresende ist ein positives Zeichen", sagt Victor Janulaitis, Vorstandsvorsitzender der Consulting Firma Janco Associates. "Es ist bereits einige Jahre her, dass die an unserer Studie teilnehmenden Unternehmen so hohe Boni auszahlten wie 2004."
Unternehmen wollen nicht überproportional zahlen
Von dieser Positivmeldung abgesehen, förderte die Gehaltsstudie allerdings eher ernüchternde Ergebnisse zu Tage - zumindest aus Sicht der Arbeitnehmer in der IT-Branche. Im Durchschnitt sanken ihre Gehälter zwischen Juli und Dezember 2004 um 0,75 Prozent. Bei Angestellten mittelgroßer Unternehmen mit weniger als 500 Millionen Dollar Jahresumsatz schrumpften die Jahresgehälter im Schnitt um 853 Dollar auf 76.259 Dollar. Bei den IT-Experten größerer Unternehmen fiel der Rückgang mit 0,41 Prozent auf im Schnitt 80.276 Dollar geringer aus.
Verantwortlich für diese Entwicklung machen die Analysten von Janco vor allem den anhaltenden Outsourcing-Trend. Er habe dafür gesorgt, dass die Gehälter von dem sich insgesamt aufhellenden Marktumfeld nicht profitieren können. Durch das Auslagern versuchten die Unternehmen ihre Strukturen weiter zu verschlanken.
Besonders sensibel seien die Unternehmen bei Angestellten mit extrem nachgefragten Kenntnissen, beispielsweise im Bereich Wireless Technologies, die mit ihrem Wissen im Prinzip hohe Gehälter einfordern könnten. Doch: "Die Firmen weigern sich, Angestellte mit Know-how über neue oder besonders gesuchte Technologien überproportional gut zu bezahlen", so Janco CEO Victor Janulaitis. Stattdessen würden solche Positionen ausgelagert oder auf mehrere, weniger gut bezahlte Angestellte verteilt.
Indizien für Aufwärtsentwicklung in 2005
Unter finanziellen Aspekten könnte es 2005 für IT-Experten in USA und Kanada allerdings wieder aufwärts gehen. Ein Indiz: Die hohen Boni für die Führungskräfte. "Erfahrungsgemäß kommen solche Sonderzahlungen früher oder später auch den nach geordneten Positionen zugute", sagt Janulaitis. "Bisher ist das allerdings noch nicht geschehen."
Langfristig könnten sich die beruflichen Perspektiven für IT-Fachleute noch weiter verbessern: In den nächsten Jahren werde eine ganze Reihe Führungskräfte aus dem obersten Management in den Ruhestand gehen. Davon würde für allem das mittlere Management profitieren.
Was die Beschäftigungszahlen insgesamt angeht, scheint sich der Arbeitsmarkt im IT-Bereich in den USA zu stabilisieren. Zumindest, das berichtet der Outplacement-Dienstleister Challenger, Gray & Christmas, habe sich die Zahl der Entlassungen im vergangenen Jahr abgeflacht.
Deutsche IT-Dienstleister im Stimmungstief
In Deutschland sehen die Aussichten auf dem IT-Arbeitsmarkt dagegen weiterhin düster aus: Der Stimmungsindikator für IT-Dienstleister, der ZEW-IDI des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung, liegt im vierten Quartal 2004 mit 59 Punkten deutlich unter dem Vorjahreswert von 62,6 Punkten. Für das Stimmungstief verantwortlich sind laut ZEW vor allem die deutlich reduzierten Geschäftserwartungen der Unternehmen für das erste Quartal 2005.
Knapp jeder vierte IT-Dienstleister in Deutschland hatte im vierten Quartal 2004 Mitarbeiter entlassen – erstmals lag dieser Prozentsatz mit 24 Prozent in Westdeutschland höher als in Ostdeutschland.
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