Über die Auswirkungen der Rezession auf die Outsourcing-Preise wurde in den vergangenen Monaten viel diskutiert. Die meisten stimmten darin überein, dass Einkäufer die Preise drücken werden - zur Freude der ins Sparkorsett gezwängten IT-Chefs.
Eine Studie des Beratungsunternehmens EquaTerra zeigt dann tatsächlich, dass 76 Prozent der Dienstleister von einem höheren Preisdruck im ersten Quartal berichten. Das sind 30 Prozent mehr als noch drei Monate zuvor. Das Beratungshaus Gartner geht davon aus, dass die Preise zwischen fünf und 20 Prozent fallen werden.
Die Experten betonen allerdings, dass die niedrigeren Preise nicht mit der Rezession zusammenhängen müssen und schon gar nicht branchenweit fallen. Gartner führt beispielsweise einige Preisstürze auf verbesserte Prozesse und bessere Technologien zurück. Chris Pattacini von der Alsbridge’s ProBenchmark Group nennt als weiteren Grund die Terroranschläge in Indien. Sie hätten sicherlich die Preise laufender Verhandlungen beeinflusst.
Wenn die Preise überhaupt sinken, dann bei neu abgeschlossenen Verträgen und Projekten mit kürzeren Laufzeiten. In bereits existierenden Verträgen seien die Preise selten gefallen. Die Vertragspartner stecken in langfristigen Verträgen, an deren Preisen sich häufig überhaupt nichts ändert.
Wie man beim Outsourcing doch spart
Wird dann doch einmal ein niedrigerer Preis angeboten, raten Experten zur Vorsicht. Denn häufig werden schweigend weniger Dienstleistungen als zuvor angeboten, um diesen günstigen Preis überhaupt möglich zu machen.
Dem kostenbewussten CIO empfiehlt Pattacini von Alsbridge, sich regelmäßig davon zu überzeugen, dass der Dienstleister die vereinbarten Leistungen erbringt und wettbewerbsfähig ist. Davon. Lieferanten unter Pattacini rät ab, Lieferanten unter Preisdruck zu setzen. Das würde sich nur negativ auf die Leistungen auswirken.
Die Experten empfehlen CIOs folgende Herangehensweise: Sie sollten sich nicht nur auf den Outsourcing-Preis stürzen, sondern vielleicht lieber Volumen und Art der Dienstleistungen betrachten. Wenn man hier Einschnitte machen kann, lässt sich vielleicht auch sparen und das kontrolliert. Dann bekommt man zwar weniger, aber immer noch auf dem gleichen Qualitätslevel.
Die Original-Version dieses Artikels ist bei unserer Schwesterpublikation CIO.com erschienen.