STRATEGIE: HERAUSFORDERUNG BUSINESS VALUE MANAGEMENT

Paradigmenwechsel in der IT

10.12.2003
Während man bisher versuchte, Probleme vor allem punktuell zu lösen, müssen CIOs heute den ganzheitlichen Blick über ihre Systeme haben. Nur das Zusammenspiel aller Komponenten erhöht der Wertbeitrag der IT.

Flughafen Hamburg, 6.15 Uhr. Wer für den Flug nach Wien ansteht, muss Geduld haben. Die Schlange vor dem Schalter wird immer länger. Die Damen am Checkin tun ihr Bestes, doch die Computer halten nicht mit. Nach jeder Eingabe baut sich die Anzeige auf dem Bildschirm quälend langsam auf.

Nicht nur hier geht im Zeitalter der digitalen Unternehmensnetzwerke längst nicht alles schneller und besser. Wer darauf wartet, dass eine Auskunftsmaske oder eine SAP-Auswertung auf dem Bildschirm auftaucht, fragt sich, wozu IT-Verantwortliche sechs- und siebenstellige Beträge verpulvern.

Der Chief Information Officer (CIO) ist in der Zwickmühle. Er muss sparen, konsolidieren, optimieren - und nachweisen, wie sein Wertschöpfungsbeitrag für das Unternehmen aussieht. Dass die Leistungen immer im Verhältnis zu den Kosten stehen, darf bezweifelt werden. Laut Gartner brachten beispielsweise 55 Prozent aller CRM-Projekte keinen messbaren Nutzen. Die Berater berichten, dass die Hälfte aller IT-Projekte die geplanten Budgets signifikant überzieht. Die Aberdeen Group ermittelte, dass ein Drittel aller Projekte ergebnislos abgebrochen werden.

Die Gründe für die Misere sind vielfältig: Interne IT-Prozesse sind oft gar nicht oder nur mangelhaft definiert oder werden schlichtweg missachtet. Das Problem kann sich potenzieren, wenn Outsourcer an die Prozesskette angebunden werden. Wo die wirklichen Schwachstellen in dieser komplexen Gemengelage aus technischen Lösungen und realen Arbeitsabläufen liegen, ist kaum auszumachen.

Zwar lässt sich in der Welt der Technik fast alles messen und in Diagrammen zusammenfassen. Die Datendurchsatzraten des Netzwerks sehen gut aus, das Rechenzentrum legt genaue Ergebnisse für die Prozessorenauslastung vor. Warum die Anwender vor den Bildschirmen warten, weiß der CIO dadurch aber noch immer nicht. Es fehlt der Blick auf das Ganze, der die strategische Ursachensuche ermöglicht. Warum dieser Blick wichtig ist, verdeutlicht ein Beispiel: Zum Fußballabend mit Freunden soll eine Kiste Bier gehören. Der Gastgeber steigt in seinen TÜV-geprüften Porsche und rast mit Vollgas über eine allein für diese Fahrt frei gehaltene dreispurige Autobahn direkt bis zur Tankstelle. Dort kauft er eine einzige Flasche Bier und fährt zurück. Trotz optimaler Bedingungen sind mehr als zwanzig Touren nötig, bis alle versorgt sind.

Niemand würde auf die Idee kommen, als Lösung für dieses Problem noch mehr Geld in Straßenbau oder Motorleistung zu stecken. Klüger wäre es, bestehende Infrastrukturen und Prozesse zu verbessern. Voraussetzung dafür ist die analytische Draufsicht auf alle Faktoren und ihr Zusammenspiel: Gästezahl,Verkehr, Fahrzeugzustand und so weiter. In jedem Fall wird eine optimale Lösung beinhalten, dass der Gastgeber nächstes Mal mit vollem Kofferraum fährt.

IT-Strukturen sind allerdings so komplex, dass gesunder Menschenverstand zur Analyse nicht ausreicht. Das Business Value Management hat sich zur Kernaufgabe des CIOs entwickelt.Unter diesem Begriff versteht man das Steuern strategischer und taktischer Prozesse, die für die Steigerung des Wertbeitrags der IT zum Unternehmenserfolg unerlässlich sind. Er enthält Themen wie Prozesssteuerung, Kosten- oder Risiko- Management.

Um erfolgreich zu sein, braucht der CIO einen strategischen Partner, der Qualität und Ergonomie der gesamten IT-Landschaft im Blick hat und digitale Werkzeuge mit dem Wissen um Unternehmensabläufe und ITArchitekturen verbindet. Tools zur Ressourcen-Optimierung, zur Prozesssteuerung, zum Risiko-Management und zur Leistungsmessung werden dabei zu Unternehmensstellschrauben, die - wenn sie richtig greifen - den Wertbeitrag der IT steigern. Sie ermöglichen solides Kosten- Management, mit dem auch komplexe IT-Ausgaben aus unterschiedlichen Töpfen in Beziehung gesetzt werden, bevor sie aus dem Ruder laufen.

Compuware hat derartige Werkzeuge technisch miteinander verknüpft. Ein Programm, das beispielsweise die Leistung von Datenbankanwendungen misst, erkennt Schwachstellen. Compuware- Werkzeuge zur Anwendungsentwicklung berücksichtigen dann diese Messdaten. So werden Probleme von Beginn an vermieden oder - wenn möglich - gleich gelöst.

Die Zusammenarbeit mit Compuware hilft Unternehmen wie dem NDR, Zeda oder der Total Deutschland GmbH, Entwicklungskosten niedrig zu halten oder laufende Kosten zu sparen. Mit dem Blick auf das Ganze holen die ITVerantwortlichen dort mehr aus ihrer IT heraus. Sie helfen dem Unternehmen, Ziele nicht nur zu verfolgen, sondern sie auch zu erreichen.