Und die sehen gar nicht gut aus: Gerade noch 17,2 Millionen Rechner wurden laut IDC-Zählung im zweiten Quartal 2015 in Europa, Nahost und Afrika verkauft - das sind 21,6 Prozent weniger als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Als Gründe dafür haben die Analysten unter anderem Kaufzurückhaltung aufgrund durch den starken US-Dollar höherer Gerätepreise, im Vorjahr vom Ende des Supports für Windows XP beflügelte Verkäufe sowie hohe Lagerbestände ausgemacht, welche die Hersteller vor dem Start von Windows 10 noch möglichst abzubauen versuchten - IDC erfasst genau so wie die Konkurrenz von Gartner den sogenannten "Sell-in", das heißt die Auslieferungen der Hersteller an den Handel. Echte Verkaufszahlen ("Sell-out"), wie sie etwa die GfK erfasst, werden als Branchengeheimnis gehütet und sind im Allgemeinen nicht frei zugänglich.
Bei Unternehmen fiel der Rückgang der PC-Verkäufe mit 18,9 Prozent nicht ganz so stark aus wie bei den Endverbrauchern (24 Prozent). In puncto Formfaktoren kamen portable Rechner mit einem Minus von 18,5 Prozent besser weg als die zumindest für Unternehmenskunden noch wichtigen Desktops mit 26,4 Prozent. Geografisch war Westeuropa mit seinen 19,2 Prozent Schwund etwas weniger betroffen als CEE (Zentral- und Osteuropa, minus 24,3 Prozent) und MEA (Nahost und Afrika, minus 25,7 Prozent). Deutschland war nach den Niederlanden (minus 37 Prozent) das mit 34 Prozent am stärksten von dem Abschwung des PC-Markts betroffenen Einzelland. Für die Experten von IDC kam das zumindest im Consumer-Segment nicht unerwartet; dass die Nachfrage bei Firmen aber ebenfalls so deutlich schwächelte, überraschte auch die Analysten.
Auf Seiten der Hersteller zeigt sich das derzeit gewohnte Bild mit dem Spitzentrio aus Hewlett-Packard (HP von Lenovo und Dell mit allesamt zweistelligen Marktanteilen, gefolgt von den beiden taiwanischen PC-Bauern Asus und Acer. Diese Top 5 bedienen mehr als drei Viertel des Markts, die übrigen Anbieter teilen sich die verbleibenden 24,5 Prozent.