Andere denken sich nichts und merken gar nicht, dass sie bereits mehrfach ins Fettnäpfchen getreten sind, zum Beispiel wenn sie das Brot wie eine Stulle beschmieren und vor dem Hauptgang verzehren. Einige Peinlichkeiten sind offensichtlicher, könnten aber galant gelöst werden. Beherrscht man die Regeln und Sitten bei Tisch, ist es ein Leichtes, konzentriert dem Gespräch des Partners zu folgen und sich ganz und gar auf den Inhalt des Geschäftstermins statt auf die richtige Besteckreihenfolge zu konzentrieren.
Kleckern ...
... tun nicht nur kleine Kinder bei Tisch. Schnell ist ein Soßenfleck auf der Tischdecke gelandet. Bleiben Sie enspannt! Jede Serviette und auch die Tischtücher werden nach dem Essen gereinigt und dabei ist ein Fleck mehr oder weniger nicht ausschlaggebend. Lassen Sie also Salzstreuer und Dekoration dort wo sie sind und übersehen Sie souverän Ihren Fleck neben den Teller. Flutscht ein Salatblatt vom Tellerrand auf den Tisch, befördern Sie es wieder auf Ihren Teller. Fällt ein Haps auf den Boden, lassen Sie ihn liegen. Rutscht Ihnen die Serviette auf den Boden, krabblen Sie bitte nicht unter den Tisch. Lassen Sie sich einfach eine neue Serviette geben. Ein guter Service wird Ihnen von selbst eine neue Serviette geben.
Das berühmte Haar in der Suppe
Wird Ihr Essen nicht so geliefert wie Sie es bestellt haben, rufen Sie den Service zu sich und sagen in einem ruhigen Ton, was nicht stimmt. Am Anfang des Essens kann der Service Abhilfe schaffen, fällt das Haar erst am Ende des Essens auf, sollte der Kellner neben der Entschuldigung auch eine Wiedergutmachung parat haben.
Unaufmerksames Personal
Manch Restaurantbesucher fragt sich, ob es dem Servicepersonal regelrecht beigebracht wird, wie man Kunden ignoriert. Haben Sie als Gast das Gefühl, ständig übersehen zu werden, entschuldigen Sie sich bei Ihren Gästen und gehen Sie zur Bar oder fangen Sie das Personal an ihrer "Station" ab, um Ihre Wünsche loszuwerden. Es ist Ihre Aufgabe als Gastgeber, aktiv Regie zu führen und den Restaurantbesuch so angenehm wie möglich zu gestalten.
Telefonierende Nachbargäste
Laute oder unangenehme Tischnachbarn dürfen gerne auf eine angemessene Gesprächlautstärke hingewiesen werden. Möchten Sie keine direkte Konfrontation mit einem anderen Gast eingehen, können Sie auch den Service bitten, dies für Sie zu übernehmen. Grundsätzlich ist ein Restaurant kein Büro und Telefonate sollten nicht am Tisch geführt werden. Bitten Sie in einem freundlichen Ton darum, dass das Telefonat nach draußen verlegt wird, da es Ihre Unterhaltung stört.
Meine Suppe ess ich nicht ...
Wurde das Menü vorher ausgewählt und gibt es eine Speise, die Sie nicht essen möchten, können Sie diese gerne beim Kellner gegen eine andere Speise austauschen. (Also statt der Tomatensuppe eventuell eine klare Brühe.) Einen Gang sicht nicht servieren zu lassen, ist keine gute Lösung, da der Gastgeber erst mit dem Essen startet, wenn allen serviert wurde. Die Absprache zwischen Ihnen und dem Kellner hat er dann vielleicht nicht mitbekommen. Essen Sie von der servierten Speise, dass was Sie essen können oder wollen und lassen den Rest zurückgehen. Sie sind nicht verpflichtet, Ihren Teller leer zu essen.
Langweilige Tischpartner ...
… können einen Abend unendlich lang erscheinen lassen. Wenn der Smalltalk mit Ihrem Tischherrn oder der Tischdame nicht läuft, müssen Sie selber in die Bresche springen und Geschichten und Wissenswertes erzählen. Klassische Smalltalk-Themen sind Urlaube, Freizeit, Hobbies und Wochenendplanungen. Geht Ihr Gesprächspartner auf nichts ein, versuchen Sie auf die Gemeinsamkeiten Ort, Umfeld und Anlass einzugehen. Klappt auch das nicht, können Sie sich eventuell in ein Nachbargespräch mit einklinken und bei Bedarf die Gesprächsführung so leiten, dass der wortkarge Nachbar seine Meinung zu dem ein oder anderen Thema beisteuern kann oder soll. Erst zum Kaffee dürften Sie die Sitzordnung auflösen und sich einen neuen Gesprächspartner suchen.