Es wächst und wächst - das Delta zwischen dynamischen Arbeitsumgebungen mitsamt seinen zersplitterten Desktop-Infrastrukturen auf der einen, und der gleichzeitig schwindenden Transparenz über die genutzten IT-Services auf der anderen Seite. Zumindest gewinnt man diesen Eindruck, wenn man sich die Ergebnisse der Studie "The adaptive Workplace - Arbeiten im 21. Jahrhundert" von Crisp Research und Citrix genauer anschaut.
Nach Ansicht der Studienverfasser darf die IT diesen Arbeitsplatz der Zukunft nicht allein als Herausforderung, bedingt durch neue Geräte und Anwendungen verstehen, sondern sollte ihn vielmehr als ganzheitliches Konzept für eine verbesserte Performance des Endanwenders sehen.
Jeder Arbeitsplatz braucht eine auf ihn zugeschnittene Ausstattung, das beinhaltet auch den individuellen Bedarf an IT-Services. Denn: Kann der Endanwender situativ auf genau die Services zugreifen, die er gerade braucht, und das im Einklang mit Schnelligkeit und Verfügbarkeit, wird er produktiver und das Unternehmen kann im Idealfall seine Produkte und Dienstleistungen schneller auf den Markt bringen.
VDI-Umgebungen zu Cloud Desktops machen
Damit dieser Idealfall Realität werden kann, sollten IT-Organisationen jetzt den nächsten logischen Schritt machen: ihre VDI-Umgebungen (Virtual Desktop Infrastructure) zu losgelösten Cloud Desktops machen, und sie zentral steuern. Inwiefern diese Betriebsform das Leben der IT Operations konkret erleichtern kann, macht René Büst, Senior Analyst von Crisp Research und Cloud-Experte, an einem einfachen Beispiel deutlich: "Wenn Unternehmen Teams vor Ort an einem neuen Standort aufbauen müssen, kostet das Zeit und Geld. Das gilt ebenso für die Bereitstellung und Wartung vollwertiger lokaler Computersysteme", beschreibt er die gegenwärtige Situation und fügt hinzu: "Der Cloud-Ansatz ist hier viel charmanter." Denn bezogen auf die IT-Performance ließe sich seiner Ansicht nach die Konfiguration eines Desktops von anderen Standorten quasi spiegeln und sofort bereitstellen.
Also Schluss mit zusätzlichen Hardware-Investitionen und erhöhten Kosten für den IT-Support. Ganz zu schweigen von den Ausgaben für Sicherheit und Compliance und dem leidigen Zusammentragen von Analyse-Ergebnissen diverser Monitorings, die am Ende fehleranfällig und schwer planbar sind.
Proof of Concepts liegen schon vor
Doch trotz schlagender wirtschaftlicher Argumente sowie ausgereifter Technologien von Anbietern wie Amazon Web Services oder VMware, ist der Desktop-as-a-Service Ansatz scheinbar noch nicht überzeugend genug, um bisherige gängige viel kostenintensivere IT-Betriebspraktiken ganz zu ersetzen. Für René Büst ist das alles nur eine Frage der Zeit: "Die Herausforderung liegt im Doing." Für ihn steht fest: "Wir haben genug proof of concepts und immer mehr Unternehmen gehen dazu über, rein lokale Lösungen gegen Desktops aus der Cloud auszutauschen."
Und dennoch, das Feld auf Basis von DaaS (Desktop-as-a-Service) Backend-Infrastrukturen für verbesserte IT-Performance Messung ist bei vielen noch nicht bestellt. Alles zentral beim Cloud-Anbieter zu verwalten, stellt für diese Unternehmen noch ein zu großes Wagnis dar. Dann besser zunächst gewisse Daten lokal managen.
Das gilt auch für das Desktop-Monitoring. Innerhalb selbst betriebener Infrastrukturen wird per Echtzeit-Analyse das Nutzungsverhalten an allen angeschlossenen Clients durchleuchtet, um sofort auf eventuelle Störungen oder Fehler reagieren zu können.
Performance-Analyse über Cloud Engine
Dabei ändert der zentrale Cloud-Betrieb rein gar nichts an der eigentlichen Ablauflogik dieser Performance-Analyse. Wer jederzeit einen 360-Grad-Blick auf die vielschichtigen Zugriffe und Nutzungsaktivitäten seiner Endanwender an diversen Standorten behalten möchte, benötigt lediglich eine zentrale cloud-basierte "Engine". Sie sammelt mit Hilfe eines sogenannten "Kollektors" alle abnormen Aktivitäten, die den Anwender bei seiner Arbeit und damit natürlich auch in seiner "user experience" beeinträchtigen könnten.
Dazu gehören beispielsweise zu lange Bootzeiten, Systemabstürze, Software-Downtimes oder auch der Download nicht- sicherheitskonformer Internet-Programme. Wer es ganz genau wissen will, kann sogar einsehen, welche Devices, Applikationen oder Netzwerkkomponenten genau betroffen sind, und dem blitzschnell entgegen wirken.
Ferner liefert das wirtschaftliche Analyse-Pendant Erkenntnisse darüber, wie bestimmte Services beim Anwender überhaupt ankommen, welche er frequentiert nutzt und welchen Traffic sie erzeugen, und zwar situativ. Über diese Art des zentralen Daten-Managements erhält ein IT-Administrator, der zuvor lediglich Desktop Performance-Probleme am eigenen Standort dingfest gemacht hatte, einen ganz anderen Einblick.
App-Marktplätze verbinden Kontrolle und Innovation
Er kann über die "Engine" per Knopfdruck alle Performance-Daten der genutzten Anwendungen über ein Dashboard einsehen. Das heißt, mittels eines cloud-basierten Desktop-as-a-Service bekommt er noch schneller Transparenz über alle Netzaktivitäten der Anwender - ganz gleich, ob am neuen oder angestammten Standort. Ein mächtiger Hebel für die IT, um sofort über Abweichungen oder ungewöhnlichen Performance-Schwankungen Bescheid zu wissen, an den richtigen Stellen einzugreifen und die Kontrolle zu behalten.
Crisp-Analyst René Büst zufolge hat die beschriebene cloud-basierte Performance-Analyse ihr gesamtes Potenzial aber noch längst nicht richtig entfaltet. "Anbieter für virtuelle Desktops aus der Cloud haben App-Marktplätze entwickelt, auf deren Basis die IT gleich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen kann. Sie behält die Kontrolle und kann gleichzeitig innovative Lösungen zur Verfügung stellen."
Ausführliche Informationen finden Sie hier: IT Workplace Performance Messung oder direkt bei Carolin Beck, cbeck@idgbusiness.de