Trend zu Planungs- und Simulationstools für Prognosen

Performance Management fehlt die Akzeptanz

27.11.2008 von Christiane Pütter
Wegen der Wirtschaftskrise rückt bei neun von zehn Unternehmen Performance Management ganz oben auf die Agenda. Doch die Umsetzung scheitert an schlechten Datengrundlagen, mangelnder Mitarbeiter-Akzeptanz und fehlender Strategie.
PAC-Analystin Lynn Thorenz: "Planungs- und Simulations-Tools, die Zukunftsprognosen ermöglichen, werden zukünftig die Treiber im Performance Management sein."

Mit den Unkenrufen der Wirtschaftsweisen über eine drohende Flaute wird innerhalb der Unternehmen die Forderung nach mehr Effizienz laut. Das beantworten 90 Prozent der Entscheider damit, dass sie Performance Management einsetzen, wie aus einer Umfrage von Pierre Audoin Consultants (PAC) hervorgeht. Die verbesserte Steuerung und Kontrolle der Leistung von Mitarbeitern, Abteilungen und Abläufen soll die Prozesse optimieren.

Knapp zwei Drittel (62 Prozent) der Befragten im deutschsprachigen Raum setzen dafür bereits spezifische IT-Lösungen ein, bei weiteren 34 Prozent steht die Implementierung auf der Liste. Dabei werden insbesondere die Bereiche Controlling sowie Finanz- und Rechnungswesen unterstützt. Für 85 Prozent der Studienteilnehmer ist daher der jeweilige Fachabteilungsleiter in Sachen Performance Management verantwortlich. Getrieben wird das Thema aber von der Führungsriege, was laut PAC die strategische Relevanz verdeutlicht.

Dazu PAC-Analystin Lynn Thorenz: "Performance Management ist für die befragten Anwender vor allem ein Fach- und weniger ein Technologie-Thema." Gleichzeitig bildet die Technik sowohl Basis als auch Hürde für die Umsetzung von Leistungs-Management. Neun von zehn Befragten erklären, das wichtigste Erfolgskriterium sei eine solide Datengrundlage. Die aber fehle häufig, wie die Studienteilnehmer zugeben.

Allerdings kann das Scheitern von Performance Management nicht allein der Technik angelastet werden. So gelten das Fehlen einer klar formulierten Strategie und unklare Verantwortlichkeiten als weiterer Stolpersteine. Außerdem verstehen Mitarbeiter häufig nicht, was Leistungs-Management sein soll. Daher arbeiten Abteilungen in diesem Punkt nicht immer gut zusammen.

Trotz der genannten Probleme geht Lynn Thorenz davon aus, dass der Bedarf an IT-Lösungen für das Performance Management an Dynamik gewinnen wird. Die PAC-Analystin beobachtet eine Verschiebung weg von der vergangenheitsbezogenen Analyse hin zur zukunftsorientierten Modellierung von Daten. "Planungs- und Simulationstools, die Zukunftsprognosen ermöglichen, werden zukünftig die Treiber im Performance Management sein", sagt sie.

Wer noch keine solche Lösung gekauft hat, arbeitet meist mit Tabellenkalkulationsprogrammen. Lynn Thorenz rechnet damit, dass in Kürze eine Evaluierungsphase von Performance Management Software startet. Bei der Auswahl eines Anbieters spielen dessen Release-Pläne bisher eine größere Rolle als der Preis.

PAC hat im Auftrag des Software-Anbieters Infor 120 Entscheider aus Deutschland, Österreich und der Schweiz befragt.