Das integrierte Personalmanagement-System IPEMA soll zukünftig die bisherigen IT-Systeme für das Personalwesen und die Bezügeabrechnung des Landes Rheinland-Pfalz ersetzen.
Die neue Plattform basiert auf der integrierten Personalmanagementlösung SAP ERP Human Capital Management. Sowohl die Personalverwaltung als auch die Abrechnung der Bezüge von Bediensteten sollen dadurch effizienter und schlanker gemanagt werden können. Das Beratungsunternehmen Accenture wurde damit beauftragt, die Lösung an die Anforderungen und die IT-Infrastruktur des Landes Rheinland-Pfalz anzupassen.
Dazu müssen Datenbestände von 150.000 Personen integriert und die Projektteams des Landes in den neuen Anwendungen geschult werden. Mit der Umsetzung wurde bereits im Juli 2009 begonnen. „Das Projekt hat in der ersten Phase drei Teilprojekte", sagt Projektleiter Dietmar Barth von der Zentralstelle für IT-Management, Multimedia, E-Government und Verwaltungsmodernisierung.
Im ersten Teilprojekt wird die Zentrale Besoldungs- und Versorgungsstelle (ZBV) in Koblenz umgestellt. Dort werden schon heute alle Bezüge der Beschäftigten des Landes zentral verwaltet. Dann geht es im zweiten Teilprojekt um den Ersatz der bisherigen Personalmanagementsysteme der Finanzverwaltung der Oberfinanzdirektion (OFD) mit rund 7500 Mitarbeitern.
Weniger Aufwand und bessere Handhabung
Im dritten Teilprojekt folgt die Umstellung der Verwaltung der rund 45.000 Lehrer in Rheinland-Pfalz auf das neue, integrierte System. Diese drei Teilprojekte werden parallel bearbeitet und bis 2011 abgeschlossen sein, berichtet Barth.
„Nach 2011 wollen wir damit beginnen, landesweit alle Dienststellen mit dem Personalmanagement-System IPEMA auszustatten", sagt Barth. Die Erfahrungen aus der ersten Phase sollen dann in der zweiten Phase für den landesweiten Einsatz genutzt werden.
Es sei „kein dünnes Brett, das wir da bohren", heißt es bei den Beteiligten stolz. IPEMA soll in Rheinland-Pfalz insgesamt 26 IT-Systeme ersetzen und die Standardisierung von Geschäftsprozessen bei unterschiedlichen Behörden unterstützen. Dieses sei eine wesentliche Voraussetzung für das Land, seine zukünftigen Anforderungen bewältigen zu können, sind sich die Verantwortlichen einig. Mancherorts werde Personal noch mit Excel verwaltet, Veränderungen müssen umständlich und langsam schriftlich mitgeteilt werden.
Umgesetzt wird IPEMA von der für IT-Steuerung zuständigen Zentralstelle für IT und Multimedia im Ministerium des Innern und für Sport als Gemeinschaftsprojekt mit dem Ministerium der Finanzen. „Wir erwarten deutlich weniger Aufwand und eine bessere Handhabung", sagt Zentralstellenleiter und Landes-CIO Jürgen Häfner. „Zukünftig werden die Daten zu Bediensteten nur noch an einer Stelle gespeichert und gepflegt, nach dem Grundsatz der Einmalerfassung und Mehrfachnutzung. Das Problem von Übertragungsfehlern oder veralteten Datenbeständen wird es dann nicht mehr geben."
Michael Pitsch, Geschäftsführer des Bereichs Public Service bei Accenture, sagt: „Moderne Informationstechnologie gewinnt in der Öffentlichen Verwaltung immer stärker an Bedeutung. Sie hilft, Aufgaben nach innen und außen effektiver und zielgenauer wahrzunehmen. IPEMA ist in dieser Hinsicht ein Meilenstein."
Betrieb im zentralen Rechenzentrum des Landesbetriebs Daten und Information
Das neue Personalmanagement-System wird zentral im Rechenzentrum des Landesbetriebs Daten und Information (LDI) betrieben und den Dienststellen des Landes Rheinland-Pfalz über das landesweite rlp-Netz zur Verfügung gestellt. Das vom LDI im Auftrag des Landes aufgebaute integrierte Netz ist eine der wichtigsten technischen Basisinfrastrukturen für die Kommunikation der staatlichen und anderen öffentliche Stellen in Rheinland-Pfalz.
Für Einführung, Schulungen, Konzepte und das Einpflegen von inhaltlichen Änderungen, wie etwa, wenn es neue Tarifverträge gibt, wird es mit dem „ISC" ein spezielles IPEMA-Service-Center geben, das sich um diese Dinge kümmern wird.