2,8 Milliarden US-Dollar - auf diese stolze Summe belaufen sich die Schäden aus Phishing-Attacken in den USA im vorigen Jahr. Nach den Daten von Gartner hat sich die Menge der Angriffe seit 2004 fast verdoppelt.
In diesem Zeitraum haben die Phisher ihre Methoden verfeinert und scheinen bei der Auswahl ihrer Opfer ständig dazuzulernen. Wie Gartner berichtet, verlieren zwar immer weniger Leute auf diese Weise Geld - aber die, die Phishern ins Netz gehen, werden um immer größere Beträge gebracht. In Zahlen ausgedrückt: Bei gelungenen Angriffen erbeuteten die Betrüger 2006 fünf Mal so viel Geld wie im Jahr zuvor.
Neun betrügerische Mails pro Monat
Das liegt daran, dass sie besserverdienende Menschen mit einer Affinität zu Online-Banking anpeilen. Die Analysten sprechen von einer "Zielgruppe" ab 100.000 US-Dollar Jahreseinkommen. Diese Befragten haben im vorigen Jahr nach eigenen Angaben 112 Mails erhalten, die sie selbst als Phishing-Mails einstufen. Der Durchschnitt aller befragten User berichtet von 74 solcher Mails.
Nach eigenen Worten haben die Gutverdiener, die auf betrügerische Sendungen hereingefallen sind, im Schnitt 4.362 US-Dollar verloren.
Gartner stellt die Prognose, dass die Masche mit den gefälschten Bank-Seiten nicht mehr lang zieht. Phisher dürften ihre Aktivitäten auf Online-Dienste wie PayPal oder Ebay verlagern. Die Analysten erwarten nicht, dass Browser-Upgrades dieses Problems Herr werden. Das gelte mindestens für die kommenden zwei Jahre.
Sofort gelöscht
Ein weitere Effekt: 85 Prozent der Befragten geben an, E-Mails sofort zu löschen, wenn sie den Absender nicht kennen. Es sei möglich, dass ihnen dadurch auch Nachrichten entgehen, die sie eigentlich gebraucht hätten.
Gartner hat für die Studie die Angaben von 5.000 amerikanischen Nutzern ausgewertet.