Insgesamt viereinhalb Jahre hat Günter Weinrauch (47) als CIO den IT-Bereich des Münchner Bezahlfernsehens Premiere geleitet. Nun verlässt er das Unternehmen auf eigenen Wunsch. Die personellen Wechsel im Management und der damit verbundene Verlust an Einfluss hätten ihn zu diesem Schritt bewogen, erklärte Weinrauch gegenüber dem CIO Magazin. Er gehe jedoch nicht im Streit, stellte der bisherige CIO klar.
Bis Ende 2004 war Weinrauch Senior Manager bei der Unternehmensberatung Arthur D. Little. Hier leitete er unter anderem IT-Implementierungsprojekte für die Kabel Deutschland GmbH und die DB Netz AG. Davor arbeitete er in der IT-Projektleitung für die Beratungsfirma American Management Systems. In den Jahren 2006 und 2008 errang Weinrauch bei der vom CIO und seiner Schwesterpublikation Computerwoche durchgeführten Wahl zum CIO des Jahres für seine Tätigkeit bei Premiere den zweiten Platz in der Kategorie Mittelstand.
Nun schaue er sich nach einem neuen Job um, verrät Weinrauch dem CIO. Aber vorher nehme er sich die Zeit, um die Alpen von München nach Venedig zu Fuß zu überqueren. Für die gut 550 Kilometer lange Wanderung nimmt sich der IT-Manager rund einen Monat Zeit. "Nach längerer Zeit des Arbeitens möchte ich einfach mal ausspannen", freut sich Weinrauch auf den ambitionierten Ausflug.
Mauro di Pietro Paolo (37) hat zum 1. April die Verantwortlichkeiten von Günter Weinrauch als Vice President IT übernommen. Der Italiener di Pietro Paolo hat den Großteil seiner bisherigen beruflichen Laufbahn im Informationstechnologie-Sektor des italienischen Pay-TV verbracht. Er leitete zahlreiche Projekte, darunter solche zur Entwicklung der Siebel-Plattform, des IPTV Start-ups und der Einführung eines betrugssicheren Erkennungssystems. Im September 2008 begann Mauro - neben seinen Tätigkeiten bei Sky Italia - an der Einführung des SMS-Projekts bei Premiere mitzuarbeiten. Bei dem Münchner Bezahlsender wird er sich unter anderem um die Einführung eines neuen Subscriber Management Systems kümmern, das das alte CRM-System ablösen soll.
Seit Juli agiter Premiere als Sky TV. "Die Entscheidung, ein neues Angebot unter der Marke Sky auf den Markt zu bringen", heißt es in einer Unternehmenserklärung, "ist Teil der Zielsetzung des Managements, einen stärkeren Kundenfokus zu erreichen und Pay-TV in Deutschland und Österreich zum Durchbruch zu verhelfen."
Neben dem Namen des Unternehmens und der bisherigen Kanäle ändert sich auch die Zusammensetzung der verschiedenen Abo-Pakete des Bezahlsenders.
News Corp. macht aus Premiere Sky
Großaktionär bei Premiere/Sky Deutschland ist Rupert Murdoch, dessen News Corp. nach einer Kapitalerhöhung im Dezember des vergangenen Jahres rund 30 Prozent der Aktien bei Premiere hält. Im Herbst hatte Murdoch zudem den alten Vorstand gestürzt und den Australier Mark Williams als neuen Vorstandschef installiert.