Editorial aus CIO-Magazin 03/04/2016

Privacy Shield steigert Frust

01.03.2016 von Horst Ellermann
Die neue März/April-Ausgabe des CIO-Magazins ist erschienen. Welche Schwerpunkt-Themen Sie im aktuellen Heft finden, verrät Ihnen CIO-Herausgeber Horst Ellermann.

Datenschutz wird immer eine Quelle von Frust sein. Das geht leider nicht anders, denn Politiker, User und vor allem CIOs müssen beim Datenschutz abwägen, welche Risiken sie eingehen, um effizienter zu arbeiten. Besonders schwierig wird es, wenn der Druck, zu einer Lösung kommen zu müssen, ungleich verteilt ist - wie jüngst bei den Verhandlungen zum "Privacy Shield".

Dass Datenschutz Frust verursacht, lässt sich auch am Beispiel Interhyp belegen. Der größte deutsche Baufinanzierer hat gerade den IT Excellence Benchmark (ITEB) gewonnen. Mit einer Traumnote von 1,62 hat CIO Michael Sonne die mit Abstand zufriedensten IT-Anwender. Und dennoch: Selbst dort maulen Mitarbeiter über ihre mobile IT, hat Interhyp sich doch entschlossen, vertrauliche Daten nicht mobil zu machen. Das nervt möglicherweise sogar Kunden. Aber die Entscheidung ist sinnvoll, denn Angaben über privates Vermögen gehören geschützt.

Horst Ellermann, Herausgeber CIO-Magazin

Insbesondere weil Geheimdienste wie die NSA bei der Nutzung von Big Data keine Grenzen kennen. Der Europäische Gerichtshof (EuGH) hatte im Oktober 2015 klargemacht, dass das "Safe-Harbor-Abkommen" mit den USA unser Recht auf Privatheit überhaupt nicht schützt. EU-Justizkommissarin Vera Jourová hat daraufhin nachverhandelt und herausgekommen ist: nichts!

Die Amerikaner haben durch die Nachfolgeregelung "Privacy Shield" eigentlich nur bekräftigt, dass sie die Gefahr von Datenmissbrauch nicht sehen. Das ist sehr ärgerlich.

Erfreulich sind hingegen die Personalmeldungen der letzten Wochen: Henning Stams, Gründungsmitglied des deutschen CIO-Circle, hat sich zum CEO des Aluminiumherstellers Almatis hochgearbeitet. Michael Nilles, CIO von Schindler und als solcher auch "CIO des Jahres 2015", ist als CDO in den Vorstand aufgestiegen. Und CIO-Urgestein Rainer Janßen von der Munich Re bleibt uns womöglich doch noch länger erhalten. Der designierte Nachfolger Roland Schütz hat von seinem alten Arbeitgeber Lufthansa ein Angebot erhalten, das er nicht ablehnen konnte.

CIO-Magazin März/April 2016
Foto: cio.de

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