Obwohl die Verkäufer von Tools für das Product Lifecycle Management (PLM) oder auch für das Enterprise Ressource Planning (ERP) Compliance nicht zu ihren Kernkompetenzen zählen, können sie sich damit neu aufstellen. Denn offenbar wird Unterstützung gebraucht: 60 Prozent der Teilnehmer einer Aberdeen-Studie geben an, sie hätten schlicht zu wenig Ahnung von den gesetzlichen Vorgaben. Bei 55 Prozent fehlt es außerdem am Reporting in Sachen Compliance.
Aus der Vogelperspektive betrachtet ist dieses Bild alarmierend: Dass Unternehmen ihren Tunnelblick rein auf den Profit richten, birgt die Gefahr, dass Produkte schlimmstenfalls zurückgezogen werden müssen oder die Margen wegen unerwarteter Kosten sinken. Die Analysten fordern denn auch, Compliance müsse zum strategischen Ziel gemacht werden. Unternehmen brauchen eine Compliance-Infrastruktur.
Fertigungsindustrie als Vorreiter
Das heißt konkret: Die ersten, die über alle relevanten Regelwerke zu informieren sind, sitzen in der Produkt-Design- oder Entwicklungsabteilung.
Der Ruf verhallt nicht ungehört: Nach Angaben der Analysten zeigt sich die Fertigungsindustrie als Vorreiter. Einige Hersteller hätten bereits begonnen, ihre PLM-Lösungen entsprechend auszubauen. Die ersten PLM- und ERP-Software-Anbieter reagieren und weiten ihre Angebote aus.
Aberdeen spricht bereits von "Compliance-Solutions". Die sollten nach Meinung der Analysten vor allem folgendes bieten:
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Informationen über die Anforderungen der Behörden in verschiedenen Ländern,
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ausreichend Checks während des Entwicklungsprozesses,
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Dokumenten-Management,
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Dokumentation in verschiedenen Sprachen und Formaten,
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exakte Lieferanten-Daten,
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Daten zur Produkt-Konfiguration,
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und einen Blick auf Compliance-Vorgaben im Kontext des gesamten Design-Prozesses.
Aberdeen hat die Expertise unter dem Titel "Leveraging PLM for sustainable Environmental Compliance" veröffentlicht.