Geboren am 16. Dezember 1954

Professor Dr. Dr. h.c. Helmut Krcmar wird 70!

16.12.2024 von Horst Ellermann
Er singt, er feiert, er reist und genießt seine Freiheit. Denn seine letzte große Aufgabe für die TU München hat er gerade erfolgreich abgeschlossen: Der Campus Heilbronn ist "up and running".

Nun könnte 2025 so etwas wie Ruhestand anbrechen – doch dafür hat der begnadete Netzwerker noch zu viele andere Ideen.

Helmut Krcmar wird 70
Helmut Krcmar
Helmut Krcmar trägt die „Global Sustainability Goals“ der Vereinten Nationen am Revers – das ist der kleine bunte Kreis links am Anzugkragen. Damit ist klar: Er wird auf seine alten Tage keine ruhige Kugel über Golfplätze schubsen sondern weiter die Welt verbessern. Das Foto ist übrigens während der Hamburger Strategietage 2020 entstanden, die Helmut lange moderiert hat – und wo er auch 2025 wieder gern gesehener Redner sein wird. Aber fangen wir vorne an ...
Helmut Krcmar
2002 taucht Helmut erstmals in den Räumen der CIO-Redaktion auf. Er ist damals noch Professor an der Uni Hohenheim, und die Redaktion sitzt noch in Hamburg. Irgendjemand – der Erfolg hat ja immer viele Väter – hat dann die Idee, dass es doch schön wäre, ein Netzwerk für CIOs zu gründen. Gesagt, getan: 2003 findet das erste Jahrestreffen des "CIO Circle" statt. Mittendrin: Helmut Krcmar.
Helmut Krcmar
Der CIO Circle gedeiht als informeller Kreis auf mehr als 160 Mitglieder. Helmut ist inzwischen an die Technische Universität München (TUM) gewechselt. Dort brummen ein Server und ein paar Hiwis, um die spontanen Arbeitskreise des Circle zu organisieren. Wer ein Thema hat, lädt andere CIOs ein. Man trifft sich in Firmen oder einfachen Hotels. Alles läuft ohne Geld. Auch für Fotografen wird keins ausgegeben.
Helmut Krcmar
Helmuts Lehrstuhl an der TUM wächst genauso wie das Netzwerk: Beim Jahrestreffen 2006 entern erste Piraten den CIO Circle… nein, im Ernst: der Herr mit der Augenklappe ist Michael Müller-Wünsch („Müwü“), damals noch CIO von TNT Logistics, heute IT-Vorstand bei Otto. Der Circle feiert 2006 sein fünfhundertstes Mitglied.
Helmut Krcmar
2008 Prof. Krcmar im Interview mit CIO-Redakteur Eric Schlufter – als es noch digitale Aufnahmegeräte gab. Helmut mausert sich so ganz nebenbei mit seinen 70 wissenschaftlichen Mitarbeiter zu Deutschlands fleißigstem Wirtschaftsinformatiker. Er veröffentlicht mehr als alle anderen, und das ist nicht einfach, denn ...
Helmut Krcmar
... es gibt viele prominente Wirtschaftsinformatiker. Beim „CIO des Jahres 2010“ stehen im Bayerischen Hof die Juroren Hubert Oesterle von der Uni St. Gallen (links) und August Wilhelm Scheer neben Helmut. Scheer war übrigens 1984 Helmuts Doktorvater an der Universität Saarbrücken, bevor er mit IDS Scheer ein milliardenschweres IT-Haus aufbaute. Auch Oesterle ist mit diversen Unternehmen mehrfacher Millionär geworden. Helmut ist da etwas zurückhaltender ...
Helmut Krcmar
... natürlich hat er seit 1995 mit der ITM Beratungsgesellschaft mbH auch ein kleines Beratungshaus. Aber er hat sich mehr um forschungsnahe Einrichtungen gekümmert, wie zum Beispiel um fortiss, dem bayerischen Inkubator für Software in der Praxis ...
Helmut Krcmar
... oder um Drittmittel, wie hier 2011 beim 6. Nationalen IT-Gipfel. Helmut erhält hier gerade die Urkunde für die Stiftungsprofessur „Cyber Trust“ an der TUM. Die Herren rechts sind ehemals berühmten Bayern, an die sich inzwischen niemand mehr erinnert. Man munkelt, sie haben auch dafür gesorgt, dass Helmut das Bundesverdienstkreuz bekommen hat.
Helmut Krcmar
2011 erreicht der CIO Circle die Stärke von 1000 Mitgliedern. Langsam wird es unübersichtlich. Die Mitglieder rund um Helmut, links Erich Ehbauer, CIO von Apollo und rechts Olaf Röper, CIO bei ThyssenKrupp, fangen schon an, ihre Themen auf die Tischdecke zu kritzeln – wie man das damals eben so gemacht hat in einem „Worldcafé“, falls sich noch jemand an die Methode erinnert. Etliche CIOs meinen, der Circle müsse sich professionalisieren, bzw. institutionalisieren.
Helmut Krcmar
2011 gründet sich „Voice“, der neue Dachverband der Anwender in Deutschland. Die Gründer des neuen CIO-Verbands (v.l.): Andreas Rebetzky, Martin Urban, Thomas Endres, Henning Stams, Karsten Vor, Constantin Kontargyris und Dietmar Lummitsch. Es fehlen Hermann Kruse und Joachim Reichel. Auch nicht dabei: ...
Helmut Krcmar
... Helmut Krcmar. Der legt sich lieber an den See in seiner Wahlheimat Bayern ...
Helmut Krcmar
... natürlich nie lange. Kann er ja gar nicht. Er wird u.a. Sprecher der weltweiten Vereinigung aller Wirtschaftsinformatik-Professoren. Als solcher wird ihm schnell klar: Es fehlt ein Pendant auf CIO-Seite. Es gibt viele lokale oder regionale CIO-Vereinigungen, aber keine globale.
Helmut Krcmar
2014 lädt er zum ersten Mal globale CIOs dazu ein, mit ihm durch Deutschland zu fahren. Die Idee dahinter: Wenn alle in Bewegung bleiben, schläft das Hirn nicht ein und man kann besser in Kleingruppen diskutieren. Der „CIOmove“ ist geboren.
Helmut Krcmar
Derweil laufen die anderen Aktivitäten natürlich weiter. Neben den Hamburger Strategietagen bespielt Helmut zahlreiche andere Bühnen und sitzt in mehr Universitäts- und Regierungs-Gremien als irgendein anderer Professor. Dies führt dazu, dass ...
Helmut Krcmar
... er den Auftrag der TUM erhält, in Heilbronn einen neuen Campus aufzubauen. Das ist ein absolutes Novum in der deutschen Hochschul-Landschaft: Eine bayerische Universität gründet in einem fremden Land (Baden-Württemberg). Vom Lidl-Eigentümer Dieter Schwarz finanziert heuert Helmut mehr als 30 Professoren an und schafft Verbindungen zu Elite-Unis.
Helmut Krcmar
2021 – sieben Jahre nach der ersten Reise – kommt der CIOmove wieder nach Deutschland, diesmal nach Stuttgart und Heilbronn. Die IT-Elite ist begeistert vom neuen Standort der TUM und vom Fokus auf AI. Helmut hat inzwischen einen Nachfolger gefunden und kann sich jetzt wieder neuen Dingen widmen.
Helmut Krcmar
Auch nächstes Jahr wird er wieder die große Bühne auf den Hamburger IT-Strategietagen bespielen. Und er hat neue Pläne im Kopf. Dazu will er sich aber erst nach seinem Geburtstagsurlaub äußern.
Helmut Krcmar
Übrigens: Erwarten Sie kein Dankeschön, wenn Sie ihm zum 70. Geburtstag gratulieren. Er antwortet sowieso nie. Diesmal hat er sogar eine gute Entschuldigung: Er ist auf großer Asienreise mit seiner Frau Carol.
Helmut Krcmar
In Asien will er alte (Karnevels-) Klischees im Kopf aufräumen. Und neue Ideen ausbrüten. Vielleicht bedankt er sich dann 2025 für Geburtstagsgrüße. Vielleicht :-)