Wireless Data Services (WDS), ein britischer Anbieter von Lösungen und Managed Services für die Mobilfunkindustrie, der zur Xerox-Gruppe gehört, hat seine aktuellen "Wireless Industry Trends 2013" veröffentlicht. Sie erscheinen in diesem Jahr zum vierten Mal in Folge und fassen die zehn wichtigsten Prognosen für Entwicklungen in der mobilen IT für dieses Jahr zusammen.
Feature Phones nicht totzukriegen
Trend 1: So genannte Feature Phones, die Multimedia-Qualitäten haben und sich für das mobile Surfen im Internet eignen, werden sich auch in diesem Jahr behaupten. Feature Phones werden hinter Smartphones die zweite Geige im Mobilfunkmarkt spielen und sich sowohl in reifen wie auch in entwickelnden Märkten behaupten. Das gilt speziell für den Prepaid-Bereich, in dem die Telekommunikationsanbieter ihren Abonnenten das Mobilgerät nicht subventionieren.
Trend 2: 2013 wird sich der Einsatz von Near-Field-Communication-Technologie (NFC) hauptsächlich auf das Verteilen von Informationen fokussieren. Bisher war NFC quasi ein Synonym für Mobile Payment.
Trend 3: Für Konsumenten verschwimmen die Grenzen zwischen mobilem und festem Internetzugang immer mehr, denn die Mobilfunkindustrie treibt die Entwicklung des 4G-Standards voran. Viele Betreiber werden darüber nachdenken, ihre Kundenbasis auszubauen, indem sie 4G als schnelle und bequeme Alternative zum festen Breitband-Internetzugang positionieren.
Trend 4: Das mobile Android-Betriebssystem wird sich 2013 weiter rasant verbreiten. Das freie Betriebssystem soll vor allem im Markt für Smart-TVs und bei audio-visuellen Peripheriegeräten bisherige proprietäre Systeme ersetzen. Potential gebe es auch in der Automobilindustrie, etwa in Form einer Android-gestützten Navigation in Verbindung mit den freien und verlässlichen Karten von "Google Maps".
Patentkrieg um Android: Microsoft profitiert
Trend 5: Bis Ende 2013 wird sich der Patentkrieg zwischen Apple und Mobilgeräteherstellern, die auf die Android-Plattform setzen, beruhigen. Es gibt erste Anzeichen, dass der neue Apple-Chef Jim Cook den "Kreuzzug" seines Vorgängers gegen Android beenden möchte. Auch Apples Hauptrivale Samsung schlägt inzwischen moderatere Töne an.
Trend 6: Im Schatten der Patentstreitigkeiten wird Microsoft sich mit dem mobilen Windows-8-Betriebssystem bei Herstellern von Mobilgeräten als "patentsicheres Haus" etablieren. Speziell OEM, die bisher ausschließlich auf das Android-System setzten, werden angesichts des Patentstreits diversifizieren und ihre Produktlinien um ein zweites mobiles Betriebssystem ergänzen.
Trend 7: Web-Apps auf HTML5-Basis werden immer populärer. HTML5-Web-Apps lassen sich über verschiedene mobile Plattformen und unterschiedliche Kategorien von Mobilgeräten hinweg problemlos aufrufen und anwenden. Die mobilen Anwendungen werden vor allem auf Tablet-PCs zum Einsatz kommen, weil sich HTML5-Entwickler derzeit vor allem auf diesen stark wachsenden Markt fokussieren.
Trend 8: Die WDS-Experten prognostizieren, dass Amazon nach den Kindle-Tablets im Jahr 2013 nun auch ein kostengünstiges und qualitativ hochwertiges Kindle-Smartphone auf den Markt bringen wird. Mit der Kindle-Tablet-Familie habe der Internetkonzern gezeigt, dass er auch Hardware in hoher Qualität zu moderaten Preisen erfolgreich am Markt einführen kann.
Trend 9: RIMs Blackberry wird nach langer Talfahrt im Jahr 2013 seine Wiederauferstehung feiern können. Das hänge vor allem mit der erwarteten Markteinführung des neuen Blackberry-Betriebssystems in der Version 10 zusammen. RIM will das neue Blackberry-Smartphone in zwei Typen ausliefern: mit Touchscreen und mit QWERTZ-Tastatur. RIM hat weltweit immer noch eine starke Kundenbasis. Nach diversen Fehlentscheidungen sowie teilweise tagelangen Serverausfällen müsse man jetzt die Herzen der Anwender für die Marke zurückgewinnen.
Gute Geschäfte mit mobiler Sicherheit
Trend 10: 2013 werden die Hersteller von Sicherheitssoftware für Unternehmen sich verstärkt auf die Entwicklung mobiler Security-Lösungen für Smartphones und Tablet-PCs konzentrieren. Sie versprechen sich davon gute Geschäfte, denn Sicherheitsverletzungen durch mobile Malware haben inzwischen stark zugenommen. Das geht aus einer Untersuchung des US-amerikanischen Internet Crime Complaints Center (IC3) hervor. Mobile Viren wie Loofzon oder FinFisher würden vor allem Android-Geräte gefährden.