Wettbewerbsverstöße

Qualcomm will sich gegen erneute Millionenstrafe in Südkorea wehren

28.12.2016
Der US-Chiphersteller Qualcomm steht wegen Wettbewerbsverstößen auch in Südkorea vor einer hohen Millionenstrafe.

Die südkoreanische Wettbewerbsbehörde (Korea Fair Trade Commission - KFTC) kündigte am Mittwoch in Seoul an, dass sie gegen den US-Konzern eine Strafzahlung von rund einer Billion Won (rund 815 Mio Euro) verhängen will. Qualcomm hatte bereits 2009 in einem ähnlichen Fall eine Strafe in Höhe von 260 Milliarden Won zahlen müssen.

Qualcomm drohen 815 Millionen Euro Strafe.
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Qualcomm stufte die neue Forderung als unhaltbar ein und will gegen den Erlass vorgehen, sobald die schriftliche Aufforderung mit Begründung der Behörde dafür vorliegt. Nach Auffassung Qualcomms verstößt die Entscheidung der südkoreanischen Behörden gegen das Freihandelsabkommen zwischen Südkorea und den Vereinigten Staaten.

Qualcomm ist für die Smartphone-Welt so wichtig wie Intel für die PC-Welt: Die Technik der Amerikaner steckt in praktisch jedem Gerät. Einen Großteil seines Gewinns macht Qualcomm dabei mit der Lizenzierung seiner Technologie. Diese Marktstellung habe der Konzern missbraucht, so der Vorwurf.

Die weitere Strafzahlung in Südkorea steht seit einiger Zeit im Raum. Die "Financial Times" hatte bereits vor knapp zwei Jahren berichtet, dass die großen Handyhersteller des Landes - Samsung , LG und Pantech Beschwerde wegen mutmaßlich zu hoher Lizenzzahlungen eingereicht hatten.

Zuvor hatte Qualcomm in China eine Strafe von 975 Millionen Dollar gezahlt. Der US-Konzern darf zudem von chinesischen Handyherstellern seitdem nicht mehr so hohe Lizenzgebühren verlangen. Auch in den USA und Europa befindet sich Qualcomm im Visier der Wettbewerbshüter. (dpa/ad)