Ein Indiz für den Ursprung der Unzufriedenheit ist die große Diskrepanz zwischen dem, was in Qualitäts-Management-Abteilungen als wichtig erachtet wird, und der Praxis. So sagen 51 Prozent der Befragten, dass Prozessverbesserungen für ein professionelles Business Process Management (BPM) unerlässlich sind. Im Einsatz befinden sich Verfahren wie kontinuierlichen Verbesserungsprozesse (KVP) oder Kaizen allerdings nur bei einem Viertel der Manager. Mit der japanischen Management-Methode Kaizen verbessern Unternehmen ihre Prozesse schrittweise und beziehen dabei Führungskräfte und Mitarbeiter ein.
Die Lücke zwischen Wunsch und Wirklichkeit zeigt sich auch beim Lean Management. Dabei streben die Firmen an passende Qualität zum niedrigen Preis zu liefern: Es wird nur in fünf Prozent aller Fälle praktiziert, obwohl zehn Prozent der Befragten finden, dass die Art des Managements wichtig für das Unternehmen ist. Lediglich bei Six Sigma, dem Total Quality Management Ansatz des Unternehmens Motorola, stimmt die Bewertung der Wichtigkeit mit dem Einsatz fast überein (acht und zehn Prozent).
Ziel der BPM-Anstrengungen ist bei 62 Prozent der Experten, die Kosten zu senken. Auf den beiden nächsten Plätzen folgen die Wünsche die Qualität zu steigern und den Kundenanforderungen nachzukommen.
Bei der Auswahl der Tools spielt bei mehr als der Hälfte der Befragten die Funktionalität und die Einfachheit eine große Rolle. Für etwa ein Viertel sind die Kosten ein wichtiges Kriterium. Außerdem legen viele Wert auf einen soliden Anbieter.
Für die Untersuchung wurden 208 Fachleute für Qualitäts-Management befragt.