In das neue VPN sind neben den REWE-Supermärkten der Discounter Penny, Pro Markt, Groß- und Getränkemärkte von Toom, die früheren Extra-Warenhäuser und die 900 Reisebüros von DER und Atlasreisen eingeschlossen.
Die Standorte sind nach Angaben von REWE mit DSL 2000-Leitungen angeschlossen, die über eine maximale Übertragungsgeschwindigkeit von zwei Megabit pro Sekunde verfügen. Mithilfe der VPN-Lösung verarbeite die REWE Group online sowohl Kassenbon- als auch Dispositionsdaten im zentralen Warenwirtschaftssystem. Über das Netz, so REWE, lösen die angeschlossenen Händler und Märkte sämtliche Bestellungen aus. Auf diese Weise sei unter anderem sichergestellt, dass REWE die Lastwagen termingerecht disponieren kann, die frische Lebensmittel für Supermärkte transportieren.
Um die Datensicherheit und die Verfügbarkeit bei der Übertragung zu sichern, werden in einem VPN die Datenströme getrennt und über separate logische Verbindungen übertragen. Laut T-Systems wurde zu diesem Zweck in der VPN-Lösung spezielle Hardware verwendet, mit der sich vor Ort einzelne Virtual Local Area Networks (V-LANs) einrichten lassen. Die an das Netz angeschlossenen externen Lieferanten und Dienstleister können dadurch nicht die geschäftssensiblen Produktionsdaten von REWE einsehen.
T-Systems hatte bereits im Jahr 2005 die erste Stufe des Rewe-Netzes eingerichtet. Seinerzeit wurde für REWE ein All-IP-Netz gebaut, und die älteren ISDN-Anbindungen wurden durch DSL-1000er-Anschlüsse ersetzt. Andere Netzteilnahmer haben ihre Dienste immer noch über ISDN abgewickelt, sind dann aber nach und in das "Single"-VPN von REWE migriert. Das heißt, alle Daten liefen danach innerhalb eines VPN.
T-Systems modernisiert die Netzwerkverbindungen von REWE
Laut T-Systems wurde nun "praktisch die zweite Stufe des All-IP-Netzes gezündet". Zum einen gab es ein Upgrade auf DSL-2000-Anschlüsse, was höhere verfügbare Bandbreiten bedeutet, und zum anderen hat T-Systems das REWE-Netz nun multi-VPN-fähig gemacht: Jeder Dienst, beispielsweise Kassenbon-Daten, Pfandflaschenautomaten-Daten oder Bestelldaten etc., läuft jetzt über ein eigenes VPN und ist sauber von den Daten der anderen Dienste getrennt. Das virtuelle lokale Netzwerk (V-LAN) sammelt die Daten der Dienste einer Lokation, bevor diese ins "eigene" VPN eingespeist werden.
T-Systems übernimmt im Rahmen des Abkommens für die REWE Group auch ein umfassendes Netzwerkmanagement. Dazu gehört das permanente Überwachen sämtlicher Leitungen und Router, um Störung oder einen Netzausfall schon im Voraus zu erkennen und zu verhindern.
Aus REWE-Sicht ergeben sich aus der neuen Netzwerklösung drei wesentliche Vorteile:
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Bei einer Verdopplung der Bandbreite auf DSL 2000 können die Kosten pro Markt um deutlich mehr als 10 Prozent gesenkt werden.
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Durch die Installation neuer Router wird es möglich, die IT-Netze durch VPN von den Netzen externer Netzwerkteilnehmer zu trennen. Das bedeutet für REWE einen weiteren Fortschritt hinsichtlich der Netzsicherheit.
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Für die selbständigen REWE-Kaufleute besteht nun die Option, ohne die Anschaffung weiterer Hardware eigene Marktnetze zu installieren.
Die 1827 in Köln gegründete REWE (REvisionverband der WEstkauf-Genossenschaften) ist ein international tätiger Handelskonzern mit den Schwerpunkten Lebensmittel-Handel und Touristik. In Deutschland ist sie der zweitgrößte Lebensmittelhändler in Europa der drittgrößte. Der Konzern beschäftigt insgesamt etwa 270.000 Mitarbeiter, davon 185.000 allein in Deutschland. Zum Unternehmen mit 12.000 Märkten gehören REWE (Vollsortiment-Supermärkte), Nahkauf (Nahversorger mit kleiner Verkaufsfläche), Penny (Discounter), Vierlinden (Bio-Supermarkt), Billa, Bipa (Supermärkte Österreich), Standa Supermercati (Supermarkt mit italienischen Produkten), Toom (Supermärkte, Getränkemärkte, Baumärkte), Pro Markt, Komet (Elektronikmärkte), B1 (Discount-Baumärkte), Klee (Gartencenter) und Kressner(Textilmärkte). Die Touristik-Sparte umfasst DER, Atlasreisen, ITS, Jahn Reisen, Tjaereborg, Meier‘s Weltreisen, ADAC Reisen, Ameropa und WorldAssist.