Der RFID-Markt wächst. Das ist das Ergebnis der Studie "RFID Forecasts, Players & Opportunities 2009-2019", die der Marktanalyst IDTechEx vorgelegt hat. Immer mehr Unternehmen und öffentliche Verwaltungen entdecken demnach die Vorzüge der funkgesteuerten Etiketten für das Identifizieren oder Lokalisieren von Gegenständen und Tieren.
So statten etwa Unternehmen wie die britische Kaufhauskette Marks & Spencer oder American Apparel neuerdings ihre Kleidung mit RFID-Tags aus, was unterm Strich in diesem Jahr mit rund 200 Millionen RFID-Label zu Buche schlagen wird. Weitere 105 Millionen Etiketten werden für die Kennzeichnung von Schweinen und Schafen benötigt. Gleich 350 Millionen der funkgesteuerten Schilder sind für verschiedene Transportsysteme rund um die Welt reserviert.
Das so genannte Taggen - das Versehen von Paletten und Kisten mit RFID-Tags - bleibt dagegen mit einer Zahl von nur 225 Millionen Stück weit hinter den hochgesteckten Erwartungen zurück: Noch 2003 hatte ein einziger Hersteller von Konsumgütern vollmundig vorhergesagt, dass er 2009 rund 35 Milliarden Tags kaufen werde. Technische Fehler, Mängel in der Infrastruktur und wenig überzeugende Nutzenversprechen sorgten laut IDTechEx für diese verhagelte Bilanz.
Dennoch: Die verkauften Stückzahlen steigen: Waren es 2005 noch 1,02 Milliarden Funketiketten weltweit, wuchs diese Zahl 2006 auf 1,74 Milliarden und 2008 auf 1,97 Milliarden. Für 2009 erwarten die Analysten 2,35 Milliarden verkaufte RFID-Etiketten.
Öffentlich geförderte RFID-Projekte trotzen der Finanzkrise
Bei den optimistischen Vorhersagen für die Zukunft haben die Marktforscher eigenen Worten zufolge auch die globale Finanz- und Wirtschaftskrise berücksichtigt, die für euphorische Prognosen eigentlich wenig Raum bietet. Dennoch erwartet IDTechEx keinen Rückgang bei RFID-Projekten von Regierungen oder Militärs. Hier, soe die Analysten, spielten kurzfristige ROI-Erwartungen eine kleinere Rolle.
In der Industrie ist das genau umgekehrt. Daher kommt RFID-Technologie vor allem dort zum Einsatz, wo sich auch kurzfristig Geld damit verdienen lässt, beispielsweise beim Tracken von Kleidung oder Büchern oder dem Einsatz von RFID-Tags in der Produktion und beim Asset-Management.
Im vergangenen Jahr gaben Unternehmen alleine 2,23 Milliarden US-Dollar nur für RFID-Etiketten aus. Der Durchschnittspreis pro Etikett betrug dabei 1,13 US-Dollar. Die Marktforscher von IDTechEx erwarten aber, dass dieser Preis bis 2014 auf nur noch 22 US-Cent fallen wird.
Für den wachsenden Erfolg von RFID spricht auch der Anstieg von Fertigungskapazitäten in Ostasien und vor allem in China in den vergangenen zwölf Monaten. Zudem gingen zahlreiche Firmen aus der westlichen Welt Allianzen oder Joint Ventures mit fernöstlichen Unternehmen ein.