Kurz oder lang, Ausschnitt zu groß oder gerade richtig, Jeans mit Shirt oder Anzug? Mit dem falschen Outfit zur Weihnachtsfeier kann Mann oder Frau schnell ins Fettnäpfchen stolpern. Kai Oppel, der Autor des Buches Business-Knigge, hilft, Zweifel bei der richtigen Kleiderwahl auszuräumen.
Die Kleiderwahl ist in erster Linie abhängig vom jeweiligen Unternehmen, der Branche und vielen weiteren Faktoren. Gibt der Arbeitgeber keinen Dresscode für die Weihnachtsfeier vor, rät der Experte, in der Kommunikationsabteilung des Unternehmens danach zu fragen. Sicher fährt aber auf jeden Fall, wer sich zur Weihnachtsfeier ein wenig eleganter als gewöhnlich kleidet. Falls overdressed, kann eine Krawatte mit wenigen Handgriffen immer abgelegt werden.
"Als Angestellter liegt jeder, der mit einem Hemd beziehungsweise einer Bluse und einer eleganten Stoffhose zur Weihnachtsfeier erscheint, generell immer richtig. Wünscht der Arbeitgeber legere Freizeitkleidung zur Feier, bleibt der Anzug einfach im Schrank", fügt Kai Oppel, Autor des Buches Business-Knigge, das inzwischen in vierter Auflage im Verlag C.H.Beck erscheint, hinzu.
Wer tief blicken lässt, fällt tief
Obwohl auf Firmenfeiern oft eine lockere Atmosphäre herrscht, sollte sich dies nicht in der Kleiderwahl widerspiegeln. Zu viel Haut zeigen, beispielsweise mit einem tiefen Ausschnitt, ist tabu. "Je mehr Haut eine Frau zeigt, desto leichtfüßiger verspielt sie Autorität", weiß Autor Oppel. Auch auf freie Schultern und zu kurze Röcke sollte im besten Fall verzichtet werden. Als Faustregel gilt: Ein Rock sollte immer mindestens über die Knie reichen.
Männern empfiehlt der Knigge ebenfalls, nicht allzu freizügig gekleidet aufzutreten: So werden Hemden stets in der Langarmvariante getragen. Ohne Krawatte dürfen die obersten ein bis zwei Knöpfe gerne offen sein. Mit Krawatte ist es hingegen Pflicht, das Hemd komplett zuzuknöpfen. Damit keine behaarten Waden aus dem Hosenbein hervorlugen, trägt Mann außerdem hohe Kniestrümpfe - perfekt für den Winter. Oppel: "Aufpassen sollten Männer schließlich auch bei der Anzugwahl: Selbst wenn der feine Zwirn vor fünf Jahren noch in Mailand auf dem Laufsteg zu sehen war, ist er heute vielleicht schon veraltet und aus der Mode."
Knigge zur Weihnachtsfeier -
Weihnachtsfeiern in Unternehmen... ... finden oft im festlichen Rahmen statt. Mit dem falschen Outfit kann man schnell ins Fettnäpfchen treten.
Knigge-Experte Kai Oppel ... hilft, Zweifel bei der richtigen Kleiderwahl auszuräumen.
Ist die Krawatte ein Muss? Dazu Kai Oppel: Zur Weihnachtsfeier kleidet man sich ein wenig eleganter als gewöhnlich. Falls overdressed, kann eine Krawatte mit wenigen Handgriffen immer abgelegt werden
Offenes Hemd, ja aber ... ... bitte nicht zu freizügig. Ohne Krawatte dürfen die obersten ein bis zwei Knöpfe gerne offen sein. Mit Krawatte ist es hingegen Pflicht, das Hemd komplett zuzuknöpfen.
Wer eine elegante Stoffhose ... ... zum Hemd wählt, liegt laut Knigge-Experte Oppel immer richtig.
Kniestrümpfe sind für Männer ein Muss. Damit keine behaarten Waden aus dem Hosenbein hervorlugen, trägt Mann außerdem hohe Kniestrümpfe.
Zu viel Haut ist tabu! "Je mehr Haut eine Frau zeigt, desto leichtfüßiger verspielt sie Autorität“, weiß Autor Oppel. Auch auf freie Schultern und zu kurze Röcke sollte im besten Fall verzichtet werden.
Als Faustregel gilt: Ein Rock sollte immer mindestens über die Knie reichen.
Knallige Farben sind kein Problem, ... ... solange sie mit gemäßigten Schwarz- oder Weißtönen kombiniert werden. Wer sich bei der Farbwahl dennoch unsicher ist, greift einfach auf schlichte Farben wie Grau, Blau oder auf Pastelltöne zurück.
Der wichtigste Tipp zum Schluss: Mitarbeiter müssen sich in ihren Kleidern wohlfühlen. Wer sich trotzdem unsicher ist, dem rät Knigge-Experte Oppel: Die sicherste Lösung ist daher, sich in seinem professionellen Stil an den eigenen Vorgesetzten zu orientierten.
Weniger ist mehr Lametta
Im Winter ist das Farbenspiel ein gemäßigteres als im Sommer. Diese natürliche Regel sollte auch nicht durch knallige bunte Outfits für die Weihnachtsfeier gebrochen werden. Dabei sind kräftige Farben bei Rock und Hose oftmals kein Problem, solange sie mit gemäßigten Schwarz- oder Weißtönen kombiniert werden. Wer sich bei der Farbwahl dennoch unsicher ist, greift einfach auf schlichte Farben wie Grau, Blau oder auf Pastelltöne zurück. "Gerade auf Betriebsfeiern ist das altbekannte Prinzip "weniger ist mehr" bei der Kleiderwahl stets ein zuverlässiger Ratgeber", fasst Oppel zusammen.
Der Wohlfühlfaktor
Trotz aller Regeln und Hinweise sollten Mitarbeiter ihrem Kleidungsstil und dem Dresscode ihrer Firma bei Betriebsfeiern treu bleiben. "Es ist auf einen Blick zu erkennen, ob sich jemand in seinen Kleidern wohlfühlt oder nicht. Wer den Knigge beachtet, braucht darüber seinen eigenen Kleidungsstil nicht abzulegen. So viel Spielraum lassen die Regeln natürlich", sagt Oppel. Was in einer Bank für Stirnrunzeln sorgen würde, gehört in einer kreativ orientierten Werbeagentur oft zum akzeptierten Kleidungsstil. Die sicherste Lösung ist daher, sich in seinem professionellen Stil an den eigenen Vorgesetzten zu orientierten.
Karrierekiller oder Sprungbrett? Wir geben ihnen sieben Tipps für die fröhliche, aber nicht peinliche Weihnachtsfeier im Kollegenkreis.
Vorsicht Anwesenheitspflicht! Wer glaubt, das Einfachste wäre, beim der Firmenfeier erst gar nicht zu erscheinen, der irrt gewaltig. Die Anwesenheit bei der Weihnachtsfeier ist nicht Kür, sondern Pflicht.
Vorsicht Fettnäpfchen! Das angebotene "Du" hat am folgenden Arbeitstag nur dann noch Bestand wenn der Vorgesetzte es verwendet. Der Chef entscheidet also zum einen, ob er seinem Mitarbeiter das "Du" anbietet und zum anderen, ob man über die Feier hinaus bei dieser persönlichen Anrede bleiben wird.
Vorsicht Alkohol! Zurückhaltung gilt beim Alkohol: "Hüten Sie sich davor, bei Firmenfesten zu tief ins Glas zu schauen. Die Kollegen sollen Ihnen auch nach der Feier mit Anerkennung begegnen und Sie nicht mit peinlichen Zwischenfällen in Verbindung bringen", sagt Carolin Lüdemann. Auch überschwängliche Verbrüderungsaktionen sollten nicht zum Standard gehören.
Vorsicht Interna! Eine weitere Hürde sind Gespräche, die sich um Internes drehen. Nicht jede Information ist für alle Ohren geeignet. Es gilt daher, sein Mitteilungsbedürfnis zu zügeln: Wer internes Wissen ausplaudert und sich in den Vordergrund spielt, mag zwar kurzfristig im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit stehen, muss das später aber unter Umständen teuer bezahlen.
Vorsicht Geschenke! Werden Geschenke überreicht, so gilt, dass man diese bei Nichtgefallen weder umtauscht noch im nächsten Jahr weiterreicht. Auch der Satz "Das wäre doch nicht nötig gewesen" sollte der Beschenkte aus seinem Vokabular streichen.
Achtung Chance! Neben Fettnäpfchen bietet ein Betriebsfest aber auch Chancen, die eigene Position im Unternehmen zu stärken. Selten ist es so leicht wie hier, neue Kontakte zu knüpfen und wertvolle Bekanntschaften zu festigen. Ohne sich zunächst einen Termin im Vorzimmer holen zu müssen, ist ein Gespräch mit Vorgesetzten in lockerer Atmosphäre möglich.
Achtung Tabuthemen! Doch auch hier sollte man sich zuvor überlegen, was man zu sagen hat. Es gelten die Regeln des Smalltalks, was zusammengefasst bedeutet: Keine schlechten Nachrichten verbreiten. Tabu sind auch konfliktträchtige Themen wie Politik oder Religion. Besser ist es, über positive Gemeinsamkeiten zu sprechen - zum Beispiel über neue Entwicklungen im Unternehmen oder erfolgreich abgeschlossene Projekte.