Die größte Herausforderung in einem neuen Job - viele verbinden damit sicherlich die neuen Aufgaben oder das Einfinden ins Team. Doch für Susan Ricker vom Blog der Online-Jobbörse Careerbuilder ist es etwas anderes: der Kommunikationsstil des Chefs. Wer ihn versteht, meistert eine der schwierigsten Aufgaben am Arbeitsplatz. Besonders knifflig ist dies für Absolventen, da sie wenig Erfahrung mitbringen. Ricker gibt Tipps für das richtige Chef-Verständnis.
Am einfachsten haben es diejenigen, die für einen Vorgesetzten arbeiten, der ihnen klipp und klar sagt, was er von ihnen erwartet. Tut er das nicht, wird es komplizierter. Dann hilft es zum Beispiel, darauf zu achten, welche Wörter der Chef oft nutzt. Sind das verstärkt Adjektive die beschreiben, wie Dinge aussehen, deutet das darauf hin, dass der Vorgesetzte bevorzugt visuell kommuniziert. Auf diese Kommunikationsvorlieben kann man sich als Mitarbeiter einstellen und visuelle Beschreibungen und Präsentationen vorbereiten.
Um den Boss zu beeindrucken, muss man nicht jeden Tag eine glänzende Präsentation halten, das wäre im Alltag überhaupt nicht machbar. Worauf man jedoch täglich achten sollte, sind absolute Verlässlichkeit und Verbindlichkeit. Dazu zählt zum Beispiel, pünktlich zur Arbeit zu kommen und auch bei Meetings nicht zu spät zu erscheinen.
Auf Meetings gut vorbereiten
Auch die gründliche Vorbereitung auf Termine sollte Pflicht sein: Dafür sieht man sich die zugehörige Unterlage an, liest Weiterführendes zum Thema und bringt alle relevanten Materialien in den Termin mit. Während des Meetings sollte man nicht unbeteiligt wirken, sondern sich an der Diskussion beteiligen und relevante Fragen stellen. Auch das Erscheinungsbild spielt eine Rolle, es sollte immer zum Rahmen passen. Experten empfehlen, bei Unsicherheit lieber overdressed als underdressed im Büro zu erscheinen.
Im Blog der Online-Jobbörse Careerbuilder gibt Susan Ricker Absolventen weitere Tipps, um den ersten Job und damit auch den Umgang mit dem ersten Boss zu meistern. Sie rät zu einem freundlichen und positiven Auftreten am Arbeitsplatz. Vorgesetzte würden sich bei der Betrachtung neuer Mitarbeiter meist die gleichen Fragen stellen: Kann dieser Mitarbeiter seine Aufgaben erledigen? Sowie: Tritt diese Person respektvoll und professionell auf und kann man mit ihr gut zusammenarbeiten? Wer sich so verhält, stellt einem guten Start mit dem neuen Boss keine Stolpersteine in den Weg. Hilfreich ist es auch, wenn man nicht meckert und seine Meinung sehr behutsam formuliert, wenn sie der der Vorgesetzten widerspricht.
Persönliche Gewohnheiten beibehalten
Ein weiterer Ratschlag in Rickers Blogeintrag lautet, die Erfahrung des Managements anzuerkennen. Deshalb sollte man sich nicht als Besserwisser aufspielen, besonders nicht als Absolvent. Schließlich räumt sie ein, dass auch das vorbildlichste Verhalten und die beste Vorbereitung einen nicht vor Chefs oder Kollegen schützen, mit denen man trotz allem nicht zurechtkommt. "Es gibt viele unterstützende Vorgesetzte und vertrauenswürdige Kollegen, doch man findet sie nicht unbedingt gleich", heißt es bei Ricker. Doch wer ihre Vorschläge befolgt, muss sich zumindest nicht vorwerfen lassen, dass er selbst das Verhältnis zum Chef verbaut hat.
Für einen erfolgreichen Start in einen neuen Job empfiehlt Meredith Levinson von unserer amerikanischen Schwesterpublikation CIO.com, seine persönlichen Gewohnheiten fortzusetzen. Denn wer schon dienstlich mit Neuem konfrontiert ist, sollte privat beim Alten bleiben. Also zum Beispiel weiterhin mittwochs zum Tanzkurs oder donnerstags zum Fußballtraining gehen. Schließlich rät sie auch zur Geduld, denn niemand integriert sich von heute auf morgen in einem neuen Unternehmen. Das Einleben ist ein Prozess, der nicht nach wenigen Tagen abgeschlossen werden kann. Man sollte daher Geduld mit sich selbst haben.