Der US-Sicherheitsspezialist McAfee berichtet, gemeinsam mit dem Dienstleister Guardian Analytics einen Ring weltweit operierender Cyber-Gangster aufgespürt zu haben. Der "High Roller" genannte Zirkel bestehe aus mindestens einem Dutzend Gruppen, so das Unternehmen. "High Roller" habe Finanzinstitute aller Größenordnungen geschädigt. Das habe von globalen Banken bis hin zu kleinen Regionalbanken gereicht.
Angaben zur Schadenhöhe variieren beträchtlich. Sie reichen von 60 Millionen bis zwei Milliarden Euro. In Deutschland habe die Bande 176 Konten geplündert und etwa eine Million Euro gestohlen.
McAfee stuft die Kenntnisse der Cyber-Kriminellen sowohl in puncto Schadprogramme als auch in puncto Banking als hoch ein. So seien tiefergehende Kenntnisse über Banktransaktionen nötig gewesen, um diesen Schaden anzurichten. McAfee spricht von organisierter Kriminalität.
Dabei hätten die Gangster beispielsweise Schadprogramme eingesetzt, die selbstständig Geld auf sogenannte Mule-Konten transferieren. Inhaber solcher Konten arbeiten als Geldkuriere.
Die Betrüger hätten nicht nur Unternehmen, sondern auch vermögende Privatpersonen bestohlen, so McAfee. Sie hätten ihre Aktivitäten in Europa gestartet und seien dann über Latein-Amerika bis in die USA vorgedrungen.
Appell an Banken und Endverbraucher
Die Sicherheits-Experten gehen davon aus, dass Cyber-Kriminelle immer geschickter und immer gezielter vorgehen werden. Sie appellieren nicht nur an Banken, sondern auch an Endverbraucher zu mehr Aufmerksamkeit und Sicherheitsbewusstsein beim Internet-Banking.
Ein detaillierter Report über die Operation High Roller kann auf der Site von McAfee heruntergeladen werden.