Kreditinstitute

Risiken mit mehr Know-how steuern

06.01.2012 von Ursula Pelzl
Deutsche Kreditinstitute wollen mehr Geld in die Personalentwicklung investieren, um ihre Risikosteuerungs- und Controllingprozesse zu verbessern.
Banken planen mehr Investitionen in die Personalentwicklung.
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Fast neun von zehn Banken planen in den nächsten drei Jahren Investitionen, um ihre Risikosteuerungs- und Controllingprozesse zu verbessern. Das zeigen die Umfragen unter Entscheidern im "Branchenkompass Kreditinstitute 2011", der von Steria Mummert Consulting in Zusammenarbeit mit dem F.A.Z.-Institut erstellt wurde.

72 Prozent der Top-Entscheider wollen in die Personalentwicklung investieren, um das Know-how ihrer Mitarbeiter im Bereich Risikomanagement und Compliance auszubauen. Bei den Kreditbanken verfolgen sogar 80 Prozent der Verantwortlichen ähnliche Absichten.

Auch das Compliance Management wollen die Geldinstitute verstärkt unter die Lupe nehmen. Zwei von drei Banken wollen für die Überprüfung gesonderte Projekte aufsetzen. Bei den Privatbanken ist das Thema Compliance noch höher angesiedelt. 80 Prozent der Privatbanken wollen gemäß Umfrage hier aktiv werden.

Eine Verbesserung der IT-Governance und IT-Security steht für 64 Prozent der Befragten auf der Agenda. Sie wollen in erster Linie Lösungen für Datenschutz und Datensicherheit sowie die neuen Mindestanforderungen an das Risikomanagement der Banken (MaRisk) sicherstellen. Besonders Banken mit Firmenkundengeschäft haben den Ergebnissen der Studie zufolge hier noch Handlungsbedarf.

62 Prozent der Branchenentscheider halten zudem Verbesserungen bei der Überprüfung der internen Kontrollsysteme für nötig. Investitionen in die interne Revision planen ein Viertel der Befragten. Im Vorjahr wurde die Überprüfung der Kontrollsysteme von 70 Prozent der Befragten genannt. 45 Prozent hatten Investitionen in die interne Revision angekündigt. Der Rückgang in der aktuellen Umfrage zeigt, dass die Mehrheit der Institute ihre Überprüfungen nun weitgehend abgeschlossen haben.

Auf ein integriertes Risikomanagement, das auf einer Plattform alle Risikobewertungen zum Gesamtrisiko der Bank verknüpft, setzen inzwischen 60 Prozent der Banken.

Zeit für neue Geschäftsmodelle

Insgesamt will mehr als die Hälfte (55 Prozent) der Institute ihre bisherigen Geschäfts- und Risikostrategien auf den Prüfstand stellen und möglichweise neue Geschäftsmodelle entwickeln. Bei Banken mit Firmenkundengeschäft kündigen dies 68 Prozent an.