"Ein sklavischer Glaube an die Zahlen ist genauso gefährlich wie Ignoranz", sagt Hans-Peter Burghof, Professor für Bankwirtschaft an der Universität Hohenheim. Es geht um das Risiko-Management der Banken nach der Finanzkrise. Burghoff will an beiden Hebeln ansetzen: Bei der IT und beim Menschen.
Das heißt für die IT: Banken haben zwar Zugriff auf viele Daten, aber nicht unbedingt auf die, die sie brauchen. Burghof bemängelt die Qualität der Informationen, die zu oft nicht aktuell seien oder Geschäftsprozesse nicht vollständig reflektierten.
Was den Faktor Mensch angeht, so erklärt Burghof: "Auch die Qualifikation der Bankmanager, die diese Daten auswerten, steht auf dem Prüfstand." Neben dem genauen Blick auf die Zahlen seien Erfahrung und der siebte Sinn gefragt.
Burghof plädiert für ein Risiko-Management, das nicht bloß Krisen erkennt, sondern vorbeugend arbeitet. Er reagiert damit auf Forderungen der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) nach einem schärferen Risiko-Management. Der Professor äußerte sich auf der CeBit zu diesem Thema.
Hans-Peter Burghoff ist Professor für Bankwirtschaft und Finanzdienstleistungen an der Universität Hohenheim und dort Prorektor für Internationalisierung und Wirtschaftskontakte. Er ist Mitinitiator des Aufrufes "Keine Wirtschaftskrise herbeireden".