Kraus hat einst das Restrukturierungsgeschäft von Roland Berger aufgebaut; bis 2003 leitete er als CEO das Deutschland-Business und war bis 2010 stellvertretender Aufsichtsratschef - mithin ein elementarer Teil der Marke Roland Berger.
Vor drei Jahren verließ er das Unternehmen und gründete seine eigene. Unter dem Label Karl-J. Kraus & Partner berät er von Berlin aus Unternehmen bei großen Umbauprozessen, unterstützt Familienfirmen beim Generationswechsel. Dabei kann er auf ein Netzwerk von mehr als 200 aktiven und ehemaligen Vorständen, Geschäftsführern und Aufsichtsräten zurückgreifen.
Berger kann die Kraus-Expertise gut gebrauchen. Etliche Partner aus der Restrukturierungsabteilung, dem Stammgeschäft, haben zuletzt gekündigt; die Sparte musste kräftig umgebaut werden. Unter der Leitung des stellvertretenden Deutschlandchefs Sascha Haghani (46) wurde die klassische Sanierung mit Corporate Finance zu einem neuen Kompetenzzentrum gebündelt, wie solche Ressorts bei Berger heißen. Kraus will weiter unabhängig bleiben und mit seiner Firma auch alleine auftreten. Gemeinsam, sagt er, entwickle man allerdings "eine enorme Schlagkraft". (rs)