Cloud Computing

Rolle der IT ändert sich nicht

04.08.2011 von Elke Senger-Wiechers
Vom Hype zum Alltagsgeschäft: Rund drei Viertel aller deutschen Unternehmen nutzen inzwischen Cloud Computing. Auf die Rolle der IT wirkt sich das angeblich aber nicht aus.
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Einer aktuellen Studie des Technologie-Dienstleisters Avanade zufolge wird Cloud Computing die Rolle der IT kaum verändern: Nur 39 Prozent der befragten deutschen Firmen glauben, dass die IT künftig ausschließlich zwischen dem eigenen Unternehmen und Cloud-Anbietern vermitteln wird. 45 Prozent denken hingegen, dass sich die Rolle nicht wesentlich ändern wird. "Mit der zunehmenden Akzeptanz von Diensten aus der Wolke wird oft proklamiert, dass sich die Rolle der IT-Abteilung durch Cloud Computing erheblich verändern wird. Unsere Umfrageergebnisse zeigen jedoch, dass die IT auch weiterhin den Support der Nutzer übernimmt sowie On-Premise gehostete Dienste verwalten wird", kommentiert Heiko Leicht, Service Line Lead für Technology Infrastructure bei Avanade, die Ergebnisse.

Management legt Governance-Modelle fest

Bereits 67 Prozent der deutschen Unternehmen haben der Studie zufolge eigene Governance-Richtlinien erarbeitet, die die Verwendung oder den Umgang mit Diensten aus der Wolke regeln (weltweit 60 Prozent). In Deutschland legt hauptsächlich die Geschäftsführungsebene fest (82 Prozent), wie Dienste aus der Wolke verwendet werden oder wie damit umgegangen wird. Erst danach folgen IT-Verantwortliche (77 Prozent). In allen anderen europäischen Ländern sind hingegen die IT-Verantwortlichen die maßgeblichen Entscheidungsträger.

Cloud-Computing nimmt signifikant zu

Der Studie zufolge nutzen inzwischen 76 Prozent der Unternehmen in Deutschland und 74 Prozent der Firmen weltweit XaaS-Dienste. Wie eine Avanade-Studie aus dem Jahr 2009 zeigt, waren es damals noch 60 bzw. 61 Prozent, die sich der Technologie verweigerten. Laut der aktuellen Umfrage, an der 570 Vorstände, Manager und IT-Entscheider aus Deutschland und 17 weiteren Ländern von März bis April 2011 teilnahmen, hat die Zurückhaltung der Unternehmen zwar abgenommen, knapp die Hälfte der befragten deutschen Unternehmen (45 Prozent) setzt aber dennoch auf die sicherere Variante der nicht-öffentlichen Wolke. Etwas mehr (47 Prozent) planen, Private Cloud Computing innerhalb der nächsten zwölf Monate einzusetzen.

Folglich hat zwischenzeitlich nur noch ein geringer Teil der deutschen CIOs und CEOs Vorbehalte gegenüber den Cloud-Diensten. Diese führen als Gründe altbekannte Argumente an: 63 Prozent hegen immer noch Sicherheitsbedenken - demgegenüber liegt der europäische Durchschnitt bei lediglich 39 Prozent. Ebenfalls 63 Prozent der deutschen Unternehmen, die noch keine der Technologien nutzen, verfügen laut eigener Aussagen über zu wenig Know-how und trauen sich daher die Nutzung nicht zu (21 Prozent in Europa). Jeweils 38 Prozent haben mangelndes Vertrauen in die Anbieter der Services und scheuen die möglichen Kosten, die mit einer Einführung verbunden sein könnten.