Von wegen Zeit sparen: Der praktische Umgang mit Software as a Service (SaaS) wird immer komplizierter. Das ist die Kehrseite der zunehmenden Reife von SaaS-Anwendungen. Diese These vertritt Gary Hamilton vom Berater Acumen Solutions in unserer US-Schwesterpublikation Network World.
Hamilton beobachtet, dass beispielsweise Salesforce.com mittlerweile vollwertige Plattformen anbietet. So beinhalten die Anwendungen automatisierte E-Mail und Web Feeds oder Web-Service-Integration in Echtzeit. Mit steigender Komplexität der Anwendungen wächst das Risiko, dass schon kleine Veränderungen geschäftskritische Prozesse durcheinanderbringen oder die Applikation nicht mehr funktioniert.
Insgesamt fällt also der zeitliche Vorteil, dass die SaaS-Applikation nicht wie eine klassische Kauf-Software implementiert werden muss, mittlerweile weg. Hamilton nennt folgende Knackpunkte:
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SaaS-Administratoren kennen sich zu wenig mit Konfiguration und der Release-Management-Praxis des Unternehmens aus,
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das Implementieren einer Anwendung erfordert oft sowohl manuelle als auch automatisierte Schritte,
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die Integration von SaaS muss mit den Releases von Legacy-Systemen synchronisiert werden und
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Code, Konfiguration, Implementierungs-Skripten und manuelle Checklisten müssen ins Quellcode-Verzeichnis eingecheckt werden.
Laut Hamilton kommen inzwischen selbst erfahrene Entwickler bei SaaS-Anwendungen ins Schwimmen, wenn sie herausfinden wollen, wie ein bestimmtes Feature implementiert wurde. Ohne genaue Dokumentation und enge Zusammenarbeit werde immer wieder das Rad neu erfunden, so der Consultant. Er rät daher, manuelle oder automatisierte Installations-Skripts zu erstellen und eine Sandbox für das Testing einzurichten.
Dabei geht Hamilton davon aus, dass jedes Unternehmen neben einem Entwicklungs- auch ein Testing-Team hat. Diese müssten von Anfang an zusammenarbeiten.
Immer wieder Nutzer-Profile überprüfen
Er gewinnt dem wachsenden Aufwand im Umgang mit SaaS-Software durchaus positive Seiten ab. Folgt man seinem Rat, sollten CIOs die Gelegenheit nutzen, immer wieder Nutzer- und Systemadministratoren-Profile zu überprüfen und ihre Verantwortlichkeiten zu definieren. Letztlich geht es darum, Kontrolle über das Konfigurations-Management zu bewahren.
Gary Hamilton, Technik-Architekt und Berater bei der Firma Acumen Solutions, führt seine Gedanken unter dem Titel "The challenges of managing SaaS projects" auf www.networkworld.com aus.