Neue Smartphone-Flaggschiffe

Samsung Galaxy S8 und S8+ im ersten Hands-On

30.03.2017 von Dennis Steimels
Samsung hat seine Flaggschiffe Galaxy S8 und Galaxy S8+ mit tollem Design, großen Displays und dem Sprachassistenten Bixby vorgestellt. Wir haben die Handys bereits im Hands-On.

Aufgrund des Akku-Ärgers und der daraus resultierenden Rückrufaktion und des letztendlichen Verkaufsstopps des Galaxy Note 7, ging Samsung bei der neuen Galaxy-S8-Reihe auf Nummer sicher und verschob den Launch um etwa vier Wochen nach hinten, um die Sicherheit der Handys zu gewährleisten.

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Während sich Galaxy S7 und S7 Edge sich in Größe und dem Dual-Edge-Display unterscheiden, finden Sie beim Galaxy S8 und dem S8+ nur noch eine Größendifferenz. Das Display ist bei beiden Modellen gebogen und bietet die entsprechenden Edge-Funktionen. Samsung nennt die Screens übrigens Infinity-Displays.

Samsung Galaxy S8 und S8+ wurden offiziell vorgestellt.
Foto: Samsung

Erstes Fazit zum Samsung Galaxy S8 und S8+

Extrem spannende Features haben wir noch in keinem der bisher neu vorgestellten Smartphones gesehen, auch Samsung geht weiter den Weg der langsamen Evolution. Gutes wie die Kamera wird beibehalten, das Design modernisieren sie und natürlich steckt die beste Hardware unter der Haube. Wirklich interessant wird das Galaxy S8 erst durch das Gesamtpaket, denn im neuen Samsung-Flaggschiff steckt alles, was Technik-Fans lieben: wasserdichtes Gehäuse, Speichererweiterung, sehr schickes Design, ein Iris-Scanner, großes Edge-Display und der Erfahrung nach eine hohe Performance. Hinzu kommen außerdem der Sprachassistent Bixby mit einer KI, die zumindest ansatzweise Kontext erkennen kann und das Desktopmodus-Feature mit Dex. Insgesamt hinterlässt das S8 einen starken Eindruck bei uns, weil es keine Wünsche offen lässt.

Schade ist, dass die Akkus mit der Größe nicht angewachsen sind und dass Bixby zunächst nur auf Englisch und Koreanisch verfügbar sein wird.

Samsung Galaxy S8 und S8+ im ersten Test

Das Infinity-Display nimmt fast die ganze Front sein - sehr cool! Der Fingerabdrucksensor wandert deshalb auf die Rückseite.

Der Home-Button ist jetzt im Display integriert mit haptischem Feedback wie beim iPhone 7.

Der ehemals im Home-Button integrierte Fingerabdrucksensor ist auf die Rückseite des Geräts gewandert.

An der linken Gehäuseseite befindet sich der Bixby.Button, über den Sie den direkt den Sprachassistenten Bixby aufrufen können.

Drücken Sie den Bixby-Button, zeigt das Galaxy S8 interessante Inhalte wie Google Now an.

Samsung setzt beim Galaxy S8 / S8+ wie beim Note 7 auf ein symmetrisches Design mit Glasgehäuse.

Neben der USB-C-Buchse verbaut Samsung die 3,5-mm-Klinke.

Das Galaxy S8 besitzt einen Iris-Scanner, ...

... der neben der Frontkamera sitzt.

Die neue Gear 360 jetzt noch handlicher und mit Livestream-Möglichkeit.

Die Gear VR wurde an das Design der S8-Modelle angepasst. Außerdem gibt es jetzt einen Controller.

Mit dem Samsung Dex wird das S8 zum PC.

Design und Display: Nur noch Edge-Display

Gegenüber den Vorgängern wachsen die Galaxy-S8-Modelle von 5,1 und 5,5 Zoll auf 5,8 und satte 6,2 Zoll an. Samsung verbaut jeweils ein AMOLED-Bildschirm mit mobileHDR im 18,5:9-Format. Der Screen ist also wie beim LG G6 (18:9 bzw. 2:1) deutlich gestreckt. Der Vorteil: Die Handys bleiben schmal, liegen gut in der Hand und lassen sich noch mit einer Hand halbwegs gut bedienen – auch wenn das beim Plus-Modell schon eine Herausforderung ist. Mit der gestreckten Bauweise wächst auch die Auflösung von QHD zu QHD+ an, was 2960 x 1440 Pixel entspricht. Am Ende bleibt die jeweilige Pixeldichte zu den Vorgängern mit 568 und 531 ppi gegenüber 576 und 534 ppi aber fast identisch. Die Südkoreaner zeigen erneut, dass sie besonders gute Screens bauen, denn Farben sind besonders knackig, die Schwarzwerte sind hoch und der Blickwinkel ist weit.

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Das Display des Galaxy S8 und des S8 Plus nimmt jeweils fast die komplette Vorderseite ein, was aber nicht nur optisch sehr cool aussieht, sondern die Gehäusemaße „kompakt“ hält. Aufgrund der symmetrischen Bauweise der Rück- und Vorderseite sind sämtliche Ecken abgerundet, sodass sich das S8 angenehm anfühlt – wie schon das Note 7. Der Home-Button fällt weg bzw. wandert unter das Display. Dazu sitzt ein Sensor unter dem Glas. Außerdem gibt er ein haptisches Feedback, ähnlich wie es das iPhone 7 macht. Der Fingerabdrucksensor, der ehemals im Home-Button integriert war, hat einen Platz auf der Rückseite neben der Kamera erhalten. Diesen können Sie jetzt auch mit Gesten belegen, wie es beispielsweise Huawei bei seinen Modellen auch schon macht.

Weiterhin besteht die Rückseite aus Glas, der Rahmen aus Aluminium und das Gehäuse ist insgesamt auch wieder nach IP68 wasserdicht. Die Smartphones sind sehr gut verarbeitet und stabil gebaut.

Das Design des Galaxy S8 ist sehr gelungen, Vorder- und Rückseite sind wie beim Note 7 symmetrisch zueinander.

Ausstattung: Alles, wirklich alles an Bord

Für die nötige Power sorgt hierzulande wie von Samsung gewohnt nicht der Snapdragon 835, sondern der hauseigene Achtkerner Exynos 8895 mit 4 x 2,3 und 4 x 1,7 GHz Taktung, der erstmals im 10nm-Verfahren gefertigt wird. Gegenüber dem 14nm-Verfahren ist laut Samsung 27 Prozent mehr Leistung möglich bei 40 Prozent weniger Energieverbrauch. Zum Vorgänger sollen 10 Prozent mehr CPU-Leistung und 21 Prozent mehr GPU-Power drin sein.

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Dem Prozessor stehen 4 GB RAM zur Seite. Leider konnten wir in unserem Hands-On noch keinen Benchmark ausführen, der erste Praxiseindruck ist jedoch vielversprechend, denn das S8 ruckelt an keiner Stelle und lässt uns nie warten. Außerdem verbaut Samsung einen 64 GB großen Speicher, der per Micro-SD erweiterbar ist. Als Betriebssystem kommt Android 7.0 zum Einsatz.

Anders als beim iPhone 7 oder einem HTC U Ultra können Sie beim Galaxy S8 wie gewohnt Ihre Kopfhörer per 3,5-mm-Klinke anschließen. Im Lieferumfang befindet sich übrigens ein Headset, das vom bekannten Hersteller AKG stammt.

Akku: Trotz größerer Displays, erhöht Samsung die Akkukapazitäten nicht. Beim Galaxy S8 hat er eine Kapazität von 3000 und beim S8+ von 3500 mAh. Zum Vergleich: Die Batterie im Galaxy S7 bietet 3000 und die im S7 Edge 3600 mAh. Der Grund könnte die deutliche Energieersparnis durch die neue CPU sein. Im Test muss das Galaxy S8 beweisen, dass es stromsparend, aber trotzdem leistungsstark arbeitet - der Akkutest folgt.

Kamera: Für die Kamera hat Samsung einen neuen Bildsensor entwickelt, der Bilder wieder mit maximal 12 Megapixeln aufnimmt. Hinzu kommt eine f/1.7-Blende. Der Rest des Kamerasystems wie der optische Bildstabilisator oder der Autofokus bleibt gleich. Das mag erstmal nach wenig Innovation klingen – da müssen wir allerdings den ausführlichen Test abwarten. Gerade die Bildqualität lässt sich in einem Hands-on schwer beurteilen. Die Frontkamera löst mit 8 Megapixeln auf, bietet ebenfalls eine f/1.7-Blende und verfügt jetzt über einen Autofokus.

Iris-Scanner: Erstmals verbaute Samsung im Note 7 einen Iris-Scanner als zusätzliche, biometrische Sicherheitsfunktion neben dem Fingerabdrucksensor. Nun steckt dieser auch im Galaxy S8. In unserem ersten Test klappt die Erkennung ziemlich schnell, sofern Sie das Handy direkt vor Ihr Gesicht halten.

Daten

Samsung Galaxy S8

Samsung Galaxy S8+

Samsung Galaxy S7

Samsung Galaxy S7 Edge

Display (Technik)

Super AMOLED mit mobileHDR

Super AMOLED mit mobileHDR

Super AMOLED

Super AMOLED

Größe, Auflösung

5,8 Zoll, 2960 x 1440 Pixel

6,2 Zoll, 2960 x 1440 Pixel

5,1 Zoll, 2560 x 1440 Pixel

5,5 Zoll, 2560 x 1440 Pixel

Pixeldichte

568 ppi

534 ppi

576 ppi

534 ppi

Prozessor

Samsung Exynos 8895

Samsung Exynos 8895

Samsung Exynos 8890

Samsung Exynos 8890

CPU (Takt, Kerne)

4 x 2,3 GHz + 1,7 GHz, Octacore

4 x 2,3 GHz + 1,7 GHz, Octacore

4 x 2,3 GHz + 1,6 GHz, Octacore

4 x 2,3 GHz + 1,6 GHz, Octacore

RAM-Speicher

4 GB

4 GB

4 GB

4 GB

Betriebssystem

Android 7.0

Android 7.0

Android 7.0

Android 7.0

Besonderheit

Wasserdicht, großes Edge-Display, Iris-Scanner, tolles Design

Wasserdicht, großes Edge-Display, Iris-Scanner, tolles Design

Wasser- und staubdicht, schneller Autofokus

Gewölbtes Display, spezielles Design, schneller Autofokus

Speicher (intern, erweiterbar)

64 GB, ja

64 GB, ja

32 GB, ja

32 GB, ja

Kamera (Foto, Video)

12 MP, 4K

12 MP, 4K

12 MP, 4K

12 MP, 4K

Internet (Speed)

LTE Cat16

LTE Cat16

LTE Cat9

LTE Cat9

WLAN

11ac

11ac

11ac

11ac

Bluetooth

Bluetooth 5.0

Bluetooth 5.0

Bluetooth 4.2

Bluetooth 4.2

NFC

ja

ja

ja

ja

Akku (Kapazität, Einbau)

3000 mAh

3000 mAh

3000 mAh, fest

3600 mAh, fest

SIM-Karten-Art

Nano-SIM

Nano-SIM

Nano-SIM

Nano-SIM

Gewicht

152 Gramm

173 Gramm

152 Gramm

157 Gramm

Abmessung (mm)

148,9 x 68,1 x 8

159,5 x 73,4 x 8,1

142 x 69,6 x 7,9

150,9 x 72,6 x 7,7

Preis (unverbindliche Preisempfehlung des Herstellers)

ca. 800 Euro

ca. 900 Euro

699 Euro

799 Euro

Test

Ausführlicher Test

Ausführlicher Test

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Bixby: Neuer Sprachassistent mit eigener Taste

Samsungs Alternative zu Google Assistant, Siri, Cortana und Alexa hört auf den Namen Bixby. Ein Sprachassistent, der allerdings viel mehr können soll, als einfache Sprachbefehle anzunehmen.

An der linken Gehäuseseite befindet sich der Bixby-Button, über den Sie direkt den Sprachassistenten Bixby aufrufen können.

Wie wichtig Samsung Bixby nimmt, lässt sich schon daran erkennen, dass die Koreaner dem KI-Assistenten eine eigene Taste an der linken Gehäuseseite widmen – also genau wie beim Fire Phone von Amazon. Drückt man die Taste, öffnet sich ein Menü, das an Google Now erinnert und Nachrichten, Wetter oder Fitnessdaten anzeigt. Außerdem aktiviert man so die Sprachsteuerung und kann Bixby Befehle geben – etwa „zeige mir Fotos aus London“. Bixby soll dabei den jeweiligen Kontext verstehen. Will man also aus den ausgewählten Fotos ein Album erstellen, reicht der entsprechende Sprachbefehl dazu, wie wir im Video zeigen. Bixby versteht, dass es um die vorher ausgewählten Bilder geht und erstellt daraus ein Album.

Aber es geht bei Bixby nicht nur um Sprachbefehle, der KI-Assistent ist auch in die Kamera integriert und kann Produkte oder Locations erkennen. So genügt es, ein Foto von einer Weinflasche oder einer Pralinenschachtel zu machen und Bixby listet Informationen zu dem Produkt auf oder leitet Sie direkt zu Amazon. Daneben erkennt Bixby auch Orte und Sehenswürdigkeiten und zeigt Ihnen neben Informationen auch passende Restaurant-Empfehlungen an. Wie gut das wirklich in der Praxis funktioniert, wenn man keine Bilder abfotografiert und wie viele Produkte tatsächlich erkannt werden, muss sich natürlich erst noch zeigen – leider ist Bixby zum Start nur auf Englisch und Koreanisch verfügbar.

Dex: Galaxy S8 wird zum PC

Ein weiteres Feature ist der Desktopmodus, den man ja schon von diversen Windows-10-Smartphones kennt. Per Docking-Station, die Samsung Dex nennt, kann man Monitor, Maus, Tastatur und Netzwerkkabel an das Galaxy S8 anschließen und bequem am Bildschirm arbeiten. Angezeigt wird dabei eine angepasste Android-Oberfläche, die vom Design an Windows erinnert und in der Apps auch im Fenstermodus genutzt werden können. Gerade für Office-Arbeiten und zum Surfen im Netz eine praktische Lösung.

Samsung Galaxy S8: Verfügbarkeit und Preis

Offiziell nennt uns Samsung noch keine Preise zu den neuen Galaxy-Modellen. Wir gehen aber von 799 Euro für das Galaxy S8 und von 899 Euro für das Galaxy S8+ aus, womit die S8-Modelle jeweils 100 Euro teurer als die Vorgänger wären. Auch zum Starttermin haben wir noch keine Infos erhalten. Zumindest werden die Galaxy-Handys kurz nach Vorstellung am 29. März vorbestellbar sein. Das Galaxy S8 ist in den Farben Schwarz, Grau und Silber verfügbar.

Zubehör: Update der Gear 360 und Gear VR

Neben den beiden Galaxy S8-Modellen hat Samsung hat ein Update der 360-Grad-Kamera Gear 360 und der eigenen VR-Brille Gear VR vorgestellt.

Die neue Gear 360 jetzt noch handlicher und mit Livestream-Möglichkeit.
Foto: IDG

Die Gear 360 kommt in einem verbesserten Design, wodurch die Kamera handlicher wird. Außerdem filmt sie jetzt 360-Grad-Videos in 4K und kann sie live auf Plattformen wie Youtube übertragen. Bei der Gear VR wurde das Design an die Galaxy-S8-Generation angepasst und es gibt jetzt eine kleine Fernsteuerung. (PC-Welt)