Samsung unternimmt einen neuen Anlauf, Apples Vormachtstellung bei Tablet-Computern zu brechen. Der südkoreanische Konzern stellte in der Nacht zum Freitag in New York die neuen Modelle der Serie Galaxy Tab S vor. Sie sind mit einem 6,6 Millimeter dünnen Plastikgehäuse noch etwas flacher als die aktuellen Apple iPads und haben etwas größere Bildschirme, die besonders naturgetreue Farben bei hohem Kontrast bieten sollen. Zudem soll das Display mit Diagonalen von 8,4 und 10,5 Zoll wenig Strom verbrauchen.
"Das sind unsere besten Tablets aller Zeiten", sagte US-Manager Michael Abary bei der Präsentation im Theater am Madison Square Garden im Zentrum der Manhattans. "Die beiden sind leichter als die Konkurrenz und haben größere Bildschirme." Neue Software-Funktionen und exklusive Inhalte der Zeitschriftenverlage Condé Nast ("Vogue", "GQ") und National Geographic sowie der Comic-Schmiede Marvel sollen die Geräte zusätzlich attraktiv machen.
Die Tablets laufen mit dem Google-Betriebssystem Android. Mit der Funktion SideSync will Samsung seine Smartphones und die neuen Tablet-Computer besser miteinander verknüpfen. So kann man über das Tab S Anrufe annehmen oder auf Apps und Inhalte auf dem neuen Handy Galaxy S5 zugreifen. Unter den neuen Hüllen ist eine mit Tastatur, mit der das Tab S zum Notebook-Ersatz werden soll. Ein ähnliches Konzept verfolgt Microsoft bei seinen Surface-Tablets.
Das kleinere Modell Galaxy Tab S 8.4 mit 16 Gigabyte Speicher kostet 399 Euro, das größere Modell Galaxy Tab S 10.5 soll für 499 Euro angeboten werden. Eine Mobilfunkoption (LTE) kostet jeweils 100 Euro Aufschlag. Das liegt in der Größenordnung der iPad-Preise. Über einen microSD-Kartenslot kann der Speicher um bis zu 128 Gigabyte erweitert werden. Die Geräte wiegen 465 beziehungsweise 294 Gramm und damit etwas weniger als Apples iPad Air und iPad mini mit Retina Display.
Samsung verkauft mit einem Marktanteil von rund 30 Prozent mit Abstand die meisten Smartphones, muss sich bei Tablets jedoch bislang Apple geschlagen geben. Mit mehreren Modellreihen kamen die Südkoreaner im vergangenen Jahr auf rund 40 Millionen abgesetzte Geräte, während von den iPads 70 Millionen verkauft wurden. Allerdings konnte Samsung den Abstand zuletzt bereits verringern. Von Apple werden neue Modelle zum Herbst erwartet; der kalifornische Konzern aktualisiert sie normalerweise einmal im Jahr. (dpa/rs)