Mit Windows Phone 7.5

Samsung Omnia W im Test

20.03.2012 von Moritz Jäger
Samsung setzt beim Omnia W auf Microsofts Windows Phone 7.5 Mango als Betriebssystem. Mit Super-AMOLED-Display und einem günstigen Preis will das Smartphone überzeugen.

Samsung baut nicht nur Android-Smartphones, auch wenn es manchmal den Anschein hat. Der koreanische Konzern stellt auch einige Smartphones mit dem Microsoft-Betriebssystem Windows Phone 7 her. Ein solches Gerät ist das Samsung Omnia W mit der aktuellen Mango-Version 7.5. Das Smartphone mit Super AMOLED-Display und 1,4-GHz-Prozessor wird bei Samsung zwar mit einem UVP von 488 Euro geführt, der tatsächliche Preis liegt aber laut typischen Online-Shops rund 200 Euro niedriger. Das macht das Samsung Omnia W zu einem "gehobenen" Einsteiger-Smartphone.

Hardware-Ausstattung

Samsung Omnia W: Das Smartphone setzt auf Windows Phone 7 als Betriebssystem und bietet einen Super AMOLED Bildschirm.
Foto: Samsung

Im Samsung Omnia W arbeitet eine Single-Core-CPU mit 1,4 GHz, der 512 MByte Arbeitsspeicher zur Seite stehen. Die Wahl des Single-Core ist kein Zufall, aktuell unterstützt Windows Phone 7 nicht mehr als einen Prozessorkern. In der Praxis macht sich das aber wenig bemerkbar. Das Smartphone reagiert flink auf die Eingaben der Nutzer, Apps werden schnell geladen. Für die Aufbereitung der Grafik sorgt ein Adreno 205-Chipsatz von Qualcomm.

Nutzer können Daten im integrierten 8 GByte großen Speicher ablegen. Nach Abzug des Betriebssystems und den vorinstallierten Samsung-Apps bleiben auf unserem Testgerät 6,31 GByte für Nutzerdaten übrig. Microsoft erlaubt keine externen Speicherkarten, so dass der interne Speicher ausreichen muss. Wer also viele Musik- und Videodaten besitzt, der muss haushalten.

Die Anbindung an die Außenwelt entspricht aktueller Technik: Ins mobile Internet verbindet sich das Smartphone per UMTS, HSDPA und HSUPA. Im Download sind bis zu 14,4 Mbit/s möglich, der Upload von Daten erfolgt mit bis zu 5,76 Mbit/s. Die tatsächlichen Werte sind aber vom Ausbau des Mobilfunknetzes abhängig. Im WLAN funkt das Smartphone nach 802.11 b/g/n, allerdings nur im dicht besiedelten 2,4-GHz-Band, leider nicht im 5-GHz-Band.

Display

Obwohl das Smartphone preislich inzwischen im mittleren Preisbereich angesiedelt ist, bietet es eine überraschend gutes Display. Kein Wunder: Wie bei High-End-Geräten wie dem Galaxy S2 verwendet Samsung beim Omnia W ein Super-AMOLED-Display. Das sorgt nicht nur für einen enorm guten Blickwinkel, sondern auch für knackige Farben. Hier hilft auch das Design von Windows Phone 7: Die Metro-Oberfläche setzt auf helle Farben und weiße Schrift auf schwarzem Grund - AMOLED spielt seine volle Stärke aus. Der kapazitive Touchscreen verfügt über eine Bildschirmdiagonale von 9,4 cm (3,7 Zoll). Inhalte werden mit 480 x 800 Pixel dargestellt, das Omnia W bietet damit eine Pixeldichte von über 252,1 PPI.

Samsung Omnia W
Samsung Omnia W
Frontansicht des Omnia W.
Samsung Omnia W
Das Smartphone zeigt Inhalte auf einem Super AMOLED Bildschrim an.
Samsung Omnia W
Auf der Rückseite ist eine 5 Megapixel Kamera samt Blitz angebracht.
Samsung Omnia W
Auf der linken Seite ist der Taster für Lauter und Leiser....
Samsung Omnia W
.... rechts ist der Ein/Ausschalter und Auslöser für die Kamera.

Technik

Samsung verbaut einen angenehm großen Akku, dieser verfügt über eine Kapazität von 1500 mAh. In der Praxis hält das Gerät bis zu zwei Tagen durch, bis es wieder an die Steckdose muss. Die Laufzeit liegt damit im guten Mittelfeld der Smartphones. Die Rückseite lässt sich komplett abnehmen, der Akku ist nicht fest verbaut. Da die Akkulebensdauer ständig abnimmt, wie unser Report "Akkus: Kurzlebig ab Werk" zeigt, lässt sich bei Bedarf ein neuer Energiespender einsetzen.

Die Verarbeitung des Omnia W ist gut. Obwohl das Gerät in einer Plastikhülle steckt, liegt es angenehm in der Hand. Das liegt auch daran, dass Samsung auf der Rückseite einen Teil der Abdeckung mit einer Metallauflage versehen hat.

Beim Thema Sprachqualität kann das Samsung Omnia W überzeugen. Im Test war das Gegenüber jederzeit gut zu verstehen. Gespräche funktionieren nicht nur per GSM, sondern auch über Skype. Microsoft und Skype haben die passende App für Windows Phone 7 im Februar 2012 zum Mobile World Congress vorgestellt. Die App findet man aber nicht immer direkt im Zune Marktplatz. Schickt man den Link "zune://navigate/?appid=c3f8e570-68b3-4d6a-bdbb-c0a3f4360a51" per E-Mail auf das Smartphone, so lässt sich die App einwandfrei aus dem Marktplatz installieren.

Auf der Rückseite des Omnia W ist eine Kamera angebracht. Mit 5 Megapixeln ausgestattet schafft sie eine Auflösung von 2560 x 1920 Pixel. Das Smartphone nimmt auch Videos auf, wobei diese maximal mit einer Auflösung von 720p möglich sind. Auf der Vorderseite findet sich eine VGA-Kamera. Diese klappt vor allem in Kombination mit der oben bereits erwähnten Skype-App gut, Videotelefonate funktionieren einwandfrei.

Windows Phone 7 Office
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Der Office-Hub ist der Einstiegspunkt zu Ihren Office-Dokumenten.
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Sie können Offline-Dateien erneut aktualisieren lassen.
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Sie können die Einstellungen für die SharePoint-Anbindung verändern.
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Sie können sich bei Konflikten stets benachrichtigen lassen

Software

Samsung hat auf dem Omnia W die aktuellste Version von Windows Phone 7 installiert. Das Mango-Update bringt zahlreiche interne Neuerungen. Dazu gehört beispielsweise, dass man im Kontakte-Hub nun auch LinkedIn-oder Twitter-Konten einbinden kann. Die größte Neuerung ist allerdings der mobile Internet Explorer. Dieser setzt auf das gleiche Grundgerüst wie der Internet Explorer 9 und ist für einen mobilen Browser angenehm schnell.

Während des Tests lieferte Samsung ein weiteres Update für das Omnia W aus, das über die Zune-Software installiert wird. Wie bei Windows Phone 7 üblich ist Zune zudem für die komplette Multimedia-Verwaltung verantwortlich. Musik, Bilder und Videos werden nur über die Microsoft-Software übertragen, eine direkte Verbindung via USB ist nicht möglich.

Samsung erweitert die Standard-Apps um eine Reihe von eigenen Anwendungen. Dazu gehören etwa AllShare, ein DNLA-Client, die Kamera-App Funshot oder ein RSS-Reader. Mit die praktischste Anwendung ist aber die Internetfreigabe. Damit verwandelt sich das Omnia W in einen WLAN-Hotspot und man kann die interne 3G-Verbindung mit anderen Geräten teilen. Diese Funktion ist seit Windows Phone 7.5 teil des Betriebssystems, allerdings schalten sie nicht alle Hersteller frei. Dazu gehört beispielsweise Nokia.

Beim Thema Multimedia zeigt sich das Omnia W ähnlich zickig wie ein iPhone. Bekannte Formate wie AVI, MP4, WMV oder M4V lassen sich problemlos anzeigen, bei MKV-Containerdateien verweigern aber sowohl die Zune-Software wie auch das Smartphone die Zusammenarbeit. Bei der Musik sieht es ähnlich aus: Wer seine Sammlung im MP3-Format verwaltet, der sollte keine Probleme haben. Fans von verlustfreien Codecs wie etwa FLAC müssen die Lieder umwandeln.

Das Samsung Omnia W ist mit 115 Gramm angenehm leicht. Wie bereits erwähnt, steckt das Smartphone in einer Plastikhülle, dank der Rückseite aus Metall ist die Haptik aber dennoch angenehm. Am unteren Ende des Smartphones finden sich die drei Tasten Zurück, Windows und Suchen, die Microsoft für jedes Windows Phone vorschreibt. Zurück und Suchen sind dabei Sensortasten, der Windows-Knopf ist ein echter Schalter. Seitlich gibt es neben dem Ein/Ausschalter einen separaten Auslöser für die Kamera-Funktion.

Windows Phone Mango
Screenshot Startmenü Windows Phone Mango
Zur besseren Übersichtlichkeit kann man das Startmenü neben der alphabetischen Reihenfolge künftig nach Anwendungen durchsuchen
Screenshot Klingeltöne Windows Phone Mango
Ab sofort können Windows-Phone-Nutzer auch eigene Klingeltöne nutzen
Screenshot People-Hub Windows Phone Mango
Zur besseren Übersichtlichkeit kann man im Peoples Hub nun seine Kontakte in Gruppen ordnen - Tauglichkeit für das Business nicht ausgeschlossen.
Screenshot Gruppen Windows Phone Mango
Auf diese Weise wird man besser über Neuigkeiten aus der Gruppe auf dem Laufenden gehalten. Auch Mails an alle Mitglieder einer Gruppe sind möglich.
Screenshot Threaded Mail Windows Phone Mango
Vergesslichkeit kein Problem: Mango zeigt die Details zur früheren Kommunikation mit einem Kontakt an.
Screenshot Linkedin-Box Windows Phone Mango
Das Windows-Phone-Update unterstützt mehrere Posteingänge, diese lassen sich auch als Live Tile auf den Home Screen ziehen.
Screenshot History Windows Phone Mango
Auch bei E-Mails blendet Windows Phone künftig den bisherigen Schriftverkehr mit ein.
Screenshot Message-Thread Windows Phone Mango
Mit Mango wird auch die Chat-Darstellung etwas überarbeitet.
Screenshot IM-Channels Windows Phone Mango
Als neuer Kommunikationskanal wurde Facebook-Chat integriert - dabei kann man in der Anwendung vom Chat auf SMS wechseln.
Screenshot Bing Windows Phone Mango
Auch die integrierte Bing-Suche wurde aufgebohrt:
Screenshot Bing Barcode Windows Phone Mango
Die Suchmaschine erkennt nun auch Barcodes, Bilder und Texte.
Screenshot Add Account Windows Phone Mango
Windows Phone kennt künftig auch LinkedIn- und Twitter-Kontakte - Xing spielt jenseits des großen Teichs noch keine große Rolle.
Screenshot Bing Audio Windows Phone Mango
Auch die Suche nach Musiktiteln á la Shazam wird unterstützt.
Screenshot Background Windows Phone Mango
Mango erlaubt erstmals, dass Apps im Hintergrund weiterlaufen. Um die Akku-Leistung zu steigern, kann der Nutzer dabei die Rechte festlegen.
Screenshot Schnell Apps Wechseln Windows Phone Mango
Als Alternative zu echtem Multitasking erlaubt eine neue Funktion die schnelle Rückkehr zu vorher genutzten Apps.
Screenshot Fishtank Windows Phone Mango
IE9 mit HTML5-Unterstützung verspricht eine hohe Rendering-GeschwindigkeitTrotz alter Hardware verspricht Rendering-Eiogen
Screenshot IE9 Windows Phone Mango
Insgesamt soll der mobile Browser dem IE9 auf dem PC um nichts nachstehen - abgesehen von Active-X und Flash-Unterstützung.
Screenshot Office Hub Windows Phone Mango
Der Office Hub ist nun komplett an Skydrive und Office 365 angebunden.
Screenshot Games Hub Windows Phone Mango
Wer's braucht: Der X-Box-Avatar sucht nun auch den Games Hub von Windows Phone heim.

Fazit

Das Samsung Omnia W überzeugt in unserem Test durchaus. Vor allem der sehr gute Bildschirm auf Basis von Super AMOLED beeindruckt. Das Smartphone reagiert schnell auf die Eingaben, selbst ohne Dual-Core-CPU. Wer also nach einem günstigen Smartphone mit Windows Phone 7 sucht, der sollte sich das Smartphone in jedem Fall ansehen. Dass sich das Samsung Omnia W bislang unter dem Radar halten konnte, liegt wohl auch daran, dass es in Deutschland nur bei Vodafone erhältlich ist.

Die App-Landschaft für Windows Phone 7 kann inzwischen mit Android und iOS mithalten. Neben dem mitgelieferten, sehr guten Office-Paket ist der virtuelle Marktplatz inzwischen gut gefüllt. Allerdings ist die Plattform für viele Entwickler die dritte oder vierte Wahl, wer also auf eine dedizierte App angewiesen ist, sollte überprüfen, ob diese wirklich vorhanden ist. Ein Beispiel dafür ist die Skype-App, deren Entwicklung enorm lange gedauert hat. Der gute mobile Browser ist aber oft eine praktische Alternative zu webbasierten Apps.

Samsung Omnia W: Technische Daten

Hardware

Prozessor

Single-Core 1400 MHz

Speicher

intern: 8 GByte
RAM: 512 MByte

Erweiterungs-Slot

nein

Display

480 x 800 Bildpunkte

Größe (H x B x T)

116 x 59 x 10,9 mm

Gewicht

115 Gramm inklusive Akku

Akku

1500 mAh

Verbindung, Kommunikation und Betriebssystem

Mobilfunk

GSM / GPRS / EDGE / UMTS / HSDPA

WLAN / GPS

ja / ja

Bluetooth

ja, 2.1 + EDR

Schnittstelle

Micro-USB

Synchronisation

Exchange, Google usw

Betriebssystem

Windows Phone 7

Vertrieb und Preis

Hersteller

Samsung

Preis mit Vertrag

79,90 bei Vodafone

ohne Vertrag (UVP)

288 Euro (UVP: 488 Euro)

Vertrieb

Vodafone

(Tecchannel)