Samsung tritt einem Bericht entgegen, wonach Fernseher in Tests extra einen niedrigeren Stromverbrauch zeigten. Der weltgrößte Hersteller von TV-Geräten wies mit Nachdruck den Vorwurf zurück, eine Funktion seiner Fernseher diene dazu, den Stromverbrauch in Tests zu drücken.
Das Verfahren mit dem Namen "Motion lighting" senkt die Bildschirm-Helligkeit, wenn Bewegungen dargestellt werden. Samsung betonte am Donnerstag, dass die Funktion auch bei verkauften Fernsehern standardmäßig aktiviert sei. Sie schalte sich aber ab, wenn die Nutzer die Einstellungen änderten. Der britische "Guardian" hatte am Donnerstag unter Berufung auf noch unveröffentlichte Labor-Tests geschrieben, durch die Funktion hätten Fernseher in Tests weniger Energie verbraucht als im realen Betrieb.
Der VW-Diesel-Skandal bei VW, bei dem Software den Test-Modus erkannte und die Schadstoff-Emissionen herunterschraubte, lenkte auch neue Aufmerksamkeit auf ähnliche Vorwürfe in der Elektronik-Branche.
So sprach die schwedische Energie-Agentur in diesem Jahr davon, dass einige Fernseher die vorgeschriebenen Test-Videos erkennen und sich darauf einstellen könnten. Die europäische Umweltschutz-Organisation EEB verwies in diesem Zusammenhang auch auf einen früheren Fall aus Australien, in dem ein Kühlschrank in einen Energiespar-Modus schaltete, wenn er ähnliche Raumbedingungen wie in einem Testlabor entdeckte.
Einigen Smartphone-Herstellern wird außerdem schon länger vorgeworfen, einige ihrer Geräte könnten typische Rechentests erkennen und zeigten dann eine höhere Leistung. (dpa/tc)