Peter Sany gibt die Arbeit im eigenen Unternehmen itcps Management Consulting AG auf und kehrt in einen Konzern zurück. Ab Juni 2013 wird er die IT-Leitung von Swiss Life Schweiz übernehmen. In dieser Position gehört er zur Geschäftsleitung der Versicherung.
Sany wird direkt an CEO Ivo Furrer berichten. Dieser hatte sich vorübergehend selbst um die IT gekümmert, nachdem Sanys Vorgänger René W. Keller das Unternehmen Anfang 2012 verließ. Keller arbeitete nur ein gutes Jahr in dieser Funktion.
Die Swiss Life geriet mit ihrer IT in den vergangenen Jahren negativ in die Schlagzeilen. Mitte 2008 stoppte der Konzern ein großangelegtes Projekt zur Entwicklung einer einheitlichen IT-Plattform für das Kollektivgeschäft. Dieses Vorhaben namens Amarta war 2000 gestartet worden, nach seinem Scheitern sprach die Schweizer "Sonntagszeitung" von mehreren hundert Millionen Franken Verlust.
Der neue Informatikleiter kennt sich in der Finanzbranche aus. Sany arbeitete unter anderem als Chief Technical Officer (CTO) bei der Bank UBS in Zürich. Allerdings nur wenige Wochen: Im April 2009 war er angetreten, Mitte Juni verließ er die Bank schon wieder. Das Portal inside-it.ch mutmaßte, das hänge mit der Neuausrichtung der IT zusammen. Die UBS setzte mit Michele Trogni erstmals eine Group CIO ein. Damit war Sany nicht mehr oberster IT-Entscheider der Bank. Nach seinem Weggang gründete er sein Beratungsunternehmen mit Sitz in Wollerau.
Sany hatte seinerzeit wegen der UBS die Deutsche Telekom verlassen. Seit Herbst 2005 war er dort CIO. In seiner vierjährigen Amtszeit trieb Sany die Standardisierung der Konzern-IT voran und konnte in deutlichem Maß Kosten senken.
Vor seinem Einstieg bei der Telekom war Sany unter anderem CIO bei Novartis. Für seine Leistungen dort wurde er 2003 von den Magazinen CIO und Computerwoche als IT-Executive 2003 ausgezeichnet. Außerdem saß er mit im Verwaltungsrat der Schweizerischen Post. Begonnen hatte der Informatiker und Computerkartograf seine Karriere bei IBM.
Swiss Life Schweiz-CEO Furrer erklärt: "Die Informatik spielt bei der Umsetzung unserer Strategie wie beispielsweise der Stärkung der Kundenorientierung, dem Ausbau der Angebotspalette und einer weiteren Steigerung der Effizienz eine zentrale Rolle. Daher freut es mich besonders, dass mit Peter Sany ein sehr erfahrener Informatikchef zu uns stößt."
Neuer Leiter Strategische Projekte
Furrer begrüßt außerdem einen Rückkehrer: Martin Suter übernimmt nach einjähriger privater Auszeit Anfang Mai eine neue Funktion als Leiter Strategische Projekte. Suter ist Mathematiker und begann seine Karriere als Software-Ingenieur. Bei der Swiss Life stieg er 1999 ein, 2006 berief ihn der Konzern zum CFO Schweiz.