Spektakulär ist das neue All-in-One nicht, so Brancheninsider. Sie sehen das Produkt als logische Weiterentwicklung. Was die aktuelle Fassung besser kann als der Vorgänger, fasst der Berater Experton zusammen wie folgt:
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Die neue Version von A1 basiert auf mySAP ERP 2005 und damit der SOA Architektur, d.h. logische Zusammenführung der Architekturen.
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Intuitive GUI / Benutzerschnittstelle: SAP hat erkannt, dass die klassische SAP GUI für mittelständische Unternehmen zu komplex ist und versucht, diese intuitiver zu gestalten.
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Erweiterte Reporting-Fuktionen, ohne explizites (Business) Data Warehouse: einfache Reporting Funktionen unter Einsatz von MS Excel
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Erweiterte Compliance Funktionalitäten: diese werden mittlerweile auch in der SME (kleine und mittlere Unternehmen) Zielgruppe immer wichtiger.
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Branchenspezifische Best-Practices und Vor-Einstellungen: dies war schon die Stärke des "früheren" All-in-One.
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Unterstützung der Vertikalisierung auch für "Unter-Branchen" durch Partner-Lösungen: auch dies war schon ein Ziel des "früheren" All-in-One.
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CRM-Erweiterungen speziell für die SME Zielgruppe: vereinfachte CRM-Funktionalitäten, die in die Business Prozesse eingebettet sind
Dennoch: das Produkt allein ist erst die halbe Miete. Die Analysten sorgen sich um die Frage der Abrechnung. Die läuft bisher auf Projektbasis, wobei die Zahl der Beratertage zugrunde gelegt wurde. Mittelständler starten aber meist kleinere Projekte. Damit All-in-One auch in dieser Zielgruppe zum Erfolg wird, müssten die Firmen ihre Geschäftsmodelle dahingehend ändern, dass die SOA-Möglichkeiten offensiv zum Einsatz kommen. Die Unternehmen müssen für die Kundenprojekte sowohl "fremde" Services einkaufen, als auch "eigene" Services entwickeln.
Experton zieht das Fazit: Aus den heutigen SAP Systemintegratoren werden immer mehr "SAP SOA ISVs". Die Veränderung des Partner-Ecosystems ist die wahre Herausforderung für Kagermann und Co.