Der Begriff "happy" kam Hasso Plattner, SAP-Aufsichtsratschef, gleich mehrfach über die Lippen. Eine "happy company" soll SAP wieder werden, mit happy Kunden und Mitarbeitern, die auch happy sind. So lautet die Grundaussage einer Pressekonferenz am Montagnachmittag wegen des Weggangs von Ex-Vorstandssprecher Léo Apotheker. Auf die Frage, warum genau der denn nun gehen musste, reagierte Plattner allerdings gar nicht glücklich. Er wolle heute nur nach vorne schauen, so seine knappe Antwort. Weitere Nachfragen wurden abgeblockt.
Zunächst war es mehr eine Werbe-Show als eine Pressekonferenz. Plattner eröffnete mit einem "riesigen Thank you" an Apotheker und stellte gleich klar, was die Presse Falsches geschrieben habe. Nein, es gab keine Meinungsverschiedenheiten zwischen ihm und Léo. Nein, es sei nicht richtig, dass BusinessOne und BusinessByDesign schlecht liefen. ByDesign werde ein "very good year" haben.
Soviel Harmonie wurde dem Firmenmitgründer dann wohl selbst zu viel. Ja, es müsse wieder Vertrauen aufgebaut werden, räumte er ein. Es werde Changes im Führungsstil geben müssen. Als solche zählte Plattner auf: Flachere Hierarchien, agilere Projekt-Teams, Kritikfähigkeit - von innen wie von außen.
Das mit der Kritikfähigkeit wollten die telefonisch versammelten Medienvertreter genauer wissen. Ob es richtig sei, dass Mitarbeiter in internen Befragungen Dampf abgelassen hätten? SAP sei derzeit wohl eher eine "unhappy company"? Dazu Plattner: Ja, Mitarbeiterbefragungen hätten Kritik ergegeben, aber man solle ihm bitte nicht die Worte im Mund herumdrehen. SAP sei happy, müsse aber noch happier werden, um erfolgreich zu sein.
Ansonsten: Diskussionen zwischen ihm und Léo gehörten nicht in die Öffentlichkeit. Next Question, please.
Plattner räumt Fehler ein
Stichwort externe Kritik: Im Streit um die Anhebung von Wartungsgebühren habe SAP Fehler gemacht, räumte Plattner ein. Aber das Unternehmen habe diesen Kurs dann ja auch korrigiert. Es kämen auch bereits Kunden zurück.
Schließlich hatte Plattner eine weitere Nachricht aus der Rubrik "weniger happy" zu verkünden: Neben Apotheker verlässt auch Chief Operating Officer (COO) Erwin Gunst SAP. Er verantwortete seit Mitte 2008 im Vorstand die Effizienz des operativen Geschäfts und der Prozesse. Ein Nachfolger wird noch vorgestellt.