DSAG-Umfrage

SAP: CIOs fordern klare Roadmap und neues Preismodell

21.09.2010 von Nicolas Zeitler
Wie geht es mit ERP 6.0 weiter? Die Frage nach der Produkt-Roadmap ist eines der wichtigsten Themen für SAP-Anwender. Was CIOs außerdem auf den Nägeln brennt.
Gerolsteiner-CIO Werner Schwarz wünscht sich vom Walldorfer Software-Haus SAP klare Ansagen zur Produkt-Roadmap. Die Anwender bräuchten Planungssicherheit, erklärt Schwarz als Mitglied des CIO-Beirats der DSAG.

SAP-Anwender wünschen sich vor allem verbindliche Information über geplante neue Produkte der Walldorfer und deren Erweiterungen. Das hat eine Umfrage der Deutschsprachigen SAP-Anwendergruppe (DSAG) unter 365 IT-Chefs ergeben. Die Produkt-Roadmap ist mit Abstand das wichtigste Thema für die CIOs im Zusammenhang mit SAP.

"Je früher wir uns auf zuverlässige Informationen von SAP stützen können, desto besser können wir planen", erklärt Werner Schwarz, CIO der Gerolsteiner Brunnen GmbH & Co. KG und Mitglied des CIO-Beirats der DSAG. Viele Fragen seien derzeit beispielsweise zur Zukunft von SAP ERP 6.0 offen.

Kritik am Preismodell

Auf dem DSAG-Jahreskongress in Nürnberg, der heute beginnt, wird die Roadmap eines der Schwerpunktthemen sein. Im Mittelpunkt der Diskussion sollen auch die weiteren Themen stehen, die SAP-Anwendern laut der Umfrage besonders auf den Nägeln brennen.

Zweitwichtigstes SAP-Thema für die Befragten ist demnach das Preismodell. Derzeit halten viele DSAG-Mitglieder die Preisliste offenbar für zu komplex. Die Vertretung der Anwender beklagt, dass SAPs Preismetriken sich nur zum Teil mit der betriebswirtschaftlichen Realität in den Unternehmen vereinbaren ließen. Beim Lizenzmodell wünschen sich die Anwender mehr Flexibilität. Das Preismodell müsse zudem transparenter werden. Viele IT-Chefs äußern den Wunsch, den Preis für die Wartung am Bedarf auszurichten.

SAP-Betrieb muss wirtschaftlicher werden

Die Deutschsprachige SAP-Anwendergruppe vertritt die IT-Chefs von mehr als 2300 Anwenderunternehmen in Deutschland, Österreich und der Schweiz.

Sorgen um die Wirtschaftlichkeit sind ein weiteres großes Thema bei SAP-Anwenderfirmen. Es sei Aufgabe der Walldorfer, Kostentreiber im SAP-Betrieb aufzuspüren und zu einzudämmen. Der Software-Anbieter solle außerdem Antworten liefern, wie sich Kosten bei Release-Wechseln oder Updates verringern lassen.

Komplexität in der IT-Landschaft ist das vierte Thema, das die Umfrage als vorrangig bei SAP-Anwendern identifizierte. Es gebe viele Diskussionen darüber, wie sich SAP-Landschaften vereinfachen und ihr Ressourcenbedarf verringern ließe, teilte die DSAG mit.

Vorgegeben waren in der Umfrage 13 Themen. Der CIO-Beirat der DSAG hatte sie vorab nach internen Diskussionen zusammengestellt. Die CIOs von unterschiedlich großen Firmen aller Branchen sollten jeweils auf einer Skala angeben, wie stark die einzelnen Themen sie derzeit umtreiben.

In-Memory interessiert wenige CIOs

Auf den Plätzen hinter den vier wichtigsten Anliegen landeten:

Als am wenigsten brennend erwiesen sich Cloud Computing und die In-Memory-Technologie.

Vor allem die vier wichtigsten Themen will die DSAG fortan zusammen mit SAP bearbeiten. Die Anwendergruppe besteht seit 1997. Mehr als 2300 Unternehmen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz gehören der Vereinigung an.